„Das war das Zeitfahren meines Lebens. Es scheint wirklich zu stimmen, dass Gelb Flügel verleiht. Am Ende war ich schon selbst überrascht, dass es gereicht hat. Es ist unglaublich, dass es sich so knapp ausgegangen ist“, freute sich Pöstlberger nach dem Sekundenkrimi. Er mache sich aber keine Illusionen, die Führung noch lange zu behalten. Denn bis Sonntag warten bei dem stark besetzten Tour-de-France-Vorbereitungsrennen noch zwei schwere Bergetappen.
Aussichtsreicher als Allrounder Pöstlberger sind hingegen seine Mannschaftskollegen Wilco Kelderman (NED/Gesamt-5.) und Patrick Konrad (9.), der Niederösterreicher wurde im Zeitfahren Zwölfter. Sein Rückstand auf Pöstlberger beträgt 32 Sekunden.
Pöstlberger verteidigt Führung auch im Einzel
Lukas Pöstlberger hat das Führungstrikot bei der Dauphine-Rundfahrt auch im Einzelzeitfahren hauchdünn verteidigt. Der Sieger der zweiten Etappe belegte am Mittwoch auf dem vierten Teilstück über 16,4 Kilometer von Firminy nach Roche-La-Moliere Rang neun. Das reichte dem Oberösterreicher aus dem Bora-Team, um sich den kasachischen Tagessieger Alexej Luzenko (Astana) im Gesamtklassement eine Sekunde vom Leib zu halten.
Gedränge an der Spitze
Die Konkurrenz um Spitzenplätze ist aber hochkarätig. So liegen unter anderen die beiden Ineos-Stars Richie Porte (Zeitfahr-Sechster/AUS) und der britische Ex-Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas, der im Zeitfahren als Zehnter hinter Pöstlberger enttäuschte, noch vor Konrad. Und etliche Asse folgen mit nur knappem Rückstand hinter dem Niederösterreicher.
Michael Gogl trat zum Zeitfahren nicht mehr an, eine unlängst im Training erlittene Knieverletzung verlange im Hinblick auf die Tour de France Schonung, wie sein Team Qhubeka angab.
Die fünfte Etappe am Donnerstag führt über welliges Terrain. Über 175,4 Kilometer von Saint-Chamond nach Saint-Vallier sind drei Anstiege der dritten sowie jeweils ein Berg der vierten und zweiten Kategorie zu bewältigen.