Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda
GEPA/Michael Zemanek
Fußball

Foda fordert bessere Chancenverwertung

Trotz der 0:1-Niederlage im Testspiel gegen England hat ÖFB-Teamchef Franco Foda ein überwiegend positives Resümee des Ausflugs nach Middlesbrough gezogen. Man habe sich im Vergleich zur 0:4-Abfuhr im März gegen Dänemark stabilisiert und liege im Hinblick auf die EM voll im Plan, sagte der Deutsche am Mittwochabend nach dem Match. Er sei insgesamt zufrieden, „obwohl mich das Ergebnis natürlich nicht zufrieden stimmt“, sagte Foda, der auch eine Verbesserung der Chancenverwertung einfordert.

Trotz Schwächen in der Anfangsphase wäre laut dem 55-Jährigen durchaus ein besseres Resultat möglich gewesen. „Die Mannschaft hätte aufgrund der zweiten Hälfte ein Unentschieden verdient gehabt. Wir hatten am Ende zwei, drei Riesenmöglichkeiten.“ Nach dem Lattenschuss von Marcel Sabitzer ließen Michael Gregoritsch und Alessandro Schöpf im Finish Sitzer aus, weshalb Österreich die zweite Partie in Folge ohne Torerfolg abschloss.

Daher strebt Foda für die EM-Generalprobe am Sonntag (17.30 Uhr, live in ORF1) in Wien gegen die Slowakei und die anschließenden EM-Gruppenspiele gegen Nordmazedonien (13. Juni), die Niederlande (17. Juni) und die Ukraine (21. Juni) eine bessere Chancenverwertung an. Steigerungspotenzial bestehe laut dem Teamchef auch beim Anlaufverhalten und beim schnellen Zug aufs Tor.

Foda fordert bessere Chancenverwertung

Österreichs Fußball-Nationalteam am Mittwoch eine 0:1-Niederlage gegen England einstecken, präsentierte sich aber in der Defensive stabil. Probleme gibt es hingegen in der Offensive. Teamchef Franco Foda fordert zehn Tage vor EM-Auftakt eine Verbesserung der Chancenverwertung ein.

Defensive stabilisiert

In puncto Defensive gab es für den Nationaltrainer hingegen wenig zu kritisieren. „Die Restverteidigung war gut, wir konnten viele Kontersituationen vermeiden. Wir haben uns auf jeden Fall verbessert und waren defensiv stabiler als gegen Dänemark.“

Allerdings bekam man es auch nicht mit der englischen „Einsergarnitur“ zu tun – Spieler der Europacup-Finalisten Chelsea, Manchester City und Manchester United kamen erst gar nicht zum Einsatz, auch andere Stammakteure wie Jadon Sancho wurden geschont. Dafür waren fünf Kicker, die nicht im englischen EM-Kader stehen, mit von der Partie. „Aber das sind alles Nationalspieler, sonst wären sie nicht eingeladen worden. Da sieht man, welches Potenzial das englische Team hat, deswegen gehören sie auch zu den EM-Topfavoriten“, meinte Foda.

Highlights von England – Österreich

Österreich musste sich England am Mittwochabend in einem EM-Testspiel knapp mit 1:0 geschlagen geben. In der Schlussphase drängte die ÖFB-Elf noch auf den Ausgleich, der aber nicht gelang.

Doch auch das ÖFB-Team werde bei der bevorstehenden Endrunde gut in Schuss sein. „Jetzt bereiten wir uns auf die Slowakei vor, dann holen wir uns in Seefeld den Feinschliff und werden gegen Nordmazedonien auf den Punkt topfit sein“, versprach Foda.

Hoffen auf einsatzbereiten Arnautovic

Bei der ersten Einheit in Wien am Donnerstag nach der Rückkehr von der Insel sollte der zuletzt an einer Knochenprellung im Knie laborierende Karim Onisiwo laut Foda wieder voll mittrainieren. Bei Marko Arnautovic geht der Coach von einem Einstieg ins Mannschaftstraining am Freitag aus. „Dann wird man sehen, ob es für Sonntag reicht.“

Bis zum ersten EM-Match am 13. Juni in Bukarest soll der China-Legionär unbedingt einsatzbereit gemacht werden. „Marko hat außergewöhnliche Qualitäten, deshalb werden wir ihn behutsam aufbauen, damit er für die EM topfit ist. Er kann in den entscheidenden Momenten den Unterschied ausmachen“, erklärte Foda.

Kalajdzic an zwei entscheidenden Szenen beteiligt

Arnautovics ÖFB-Sturmkollege Sasa Kalajdzic stand in Middlesbrough zweimal im Mittelpunkt – in der Anfangsphase, als er im Strafraum von Tyrone Mings weggecheckt wurde, und unmittelbar vor dem Tor, als er – möglicherweise wegen eines Fouls – den Ball verlor. Beide Situationen wären laut Foda für Kalajdzic zu geben gewesen. Demnach hätte es für Österreich einen Elfmeter, aber kein Gegentor gegeben. „Doch der Schiedsrichter hat es leider nicht gepfiffen“, sagte Foda.

Sasa Kalajdzic
AP/Scott Heppell
Sasa Kalajdzic hatte gleich zweimal kein Glück mit Entscheidungen des Schiedsrichters

Kalajdzic war dennoch mit dem Spiel zufrieden. „Ich habe das Gefühl, dass ein bisschen mehr drinnen gewesen wäre. Aber es war eine schöne Erfahrung, ein guter Test gegen einen guten Gegner“, sagte der 23-jährige Stuttgart-Legionär. Österreich habe Phasen mit guter Ballkontrolle gehabt. „Wir hatten aber auch Phasen, in denen wir geschwommen sind. Es gibt noch Luft nach oben.“ Sein Ballverlust vor dem 0:1 sei unnötig gewesen, übte sich Kalajdzic in Selbstkritik. „Aber jeder macht Fehler – deswegen Mund abwischen und weiter.“

Optimistisch in Richtung EM blickt auch Abwehrroutinier Aleksandar Dragovic: „Am Ende haben wir zwei hundertprozentige Chancen vergeben. Besser wir vergeben sie jetzt als bei der EM“, meinte der 90-fache Internationale. Man könne stolz auf die Leistung sein. „Darauf kann man aufbauen. Wenn wir die Fehler abstellen und vorne die Tore machen, kann einiges entstehen bei uns. Es bringt aber nichts, nur zu reden. Wir müssen es auch machen.“