Rafael Nadal jubelt
Reuters/USA Today Sports/Susan Mullane
French Open

Nadal schenkt sich souveränen Aufstieg

Rafael Nadal hat seinen 35. Geburtstag bei den French Open standesgemäß gefeiert. Der spanische Rekordsieger setzte sich am Donnerstag in der zweiten Runde gegen den Franzosen Richard Gasquet mit 6:0 7:5 6:2 durch und schenkte sich einen souveränen Aufstieg. Auch die Nummer eins Novak Djokovic aus Serbien und die lebende Schweizer Legende Roger Federer sind weiter im Rennen. Bei den Damen musste sich hingegen die Weltranglistenerste Ashleigh Barty dem Verletzungsteufel geschlagen geben.

Nadal, der seinen 14. Triumph bei den French Open anstrebt, startete gegen Gasquet vor am Abend CoV-bedingt leeren Rängen furios. Mitte des zweiten Satzes kam der Franzose aber auf, ab da wurde es für den als Nummer drei gesetzten Favoriten schwieriger. Im zweiten Satz benötigte Nadal über eine Stunde, um Gasquet in die Knie zu zwingen. Am Ende setzte sich der seit Donnerstag 35-Jährige aber dennoch sicher nach rund 2:15 Stunden Spielzeit durch. Mit dem Erfolg stellte er im Head-to-Head mit dem nur 15 Tage jüngeren Gasquet auf 17:0, wobei er zuletzt bzw. seit 2008 nicht weniger als 31 Sätze en suite gewonnen hat. Nadals nächster Gegner ist der Brite Cameron Norrie.

Djokovic besiegte den Uruguayer Pablo Cuevas mit 6:3 6:2 6:4, der Schweizer Federer bewältigte die Herausforderung des Kroaten Marin Cilic mit etwas mehr Mühe mit 6:2 2:6 7:6 (7/4) 6:2. Djokovic schloss sein 350. Match bei einem Grand-Slam-Turnier mit einem Ass ab. Er steht ohne Satzverlust in der Runde der letzten 32, in der er auf den Litauer Ricardas Berankis trifft. „Ich spiele gut, fühle mich großartig“, sagte Djokovic nach der Partie, in der er 31 Winner geschlagen hat. „Ich bin bereit, tief in dieses Turnier vorzudringen. Aber ich nehme es Match nach Match. Bisher war es von mir mit hoher Qualität.“

Federer wiederum bekommt es in seinem erst zweiten Turnier seit den Australian Open 2020 nun mit dem deutschen Dominik Koepfer zu tun. Gegen Cilic hatte der Eidgenosse vor allem im vorentscheidenden dritten Satz eine harte Bewährungsprobe zu überstehen, im zweiten Satz lieferte sich der 39-Jährige ein verbales Duell mit dem Stuhlschiedsrichter. Ein Break zum 3:1 im vierten Satz war letztlich entscheidend. „Dass ich mich da durchgesetzt habe, gibt mir eine Menge Selbstvertrauen“, sagte Federer.

Hüftblessur stoppt Barty

Die bei den Frauen topgesetzte Australierin Barty musste hingegen gegen die Polin Magda Linette bei 1:6 2:2 aufgeben. Barty hatte 2019 in Roland Garros ihr erstes Major-Turnier gewonnen, nun hatte sie eine Hüftblessur sowie Knöchelprobleme. Die als Nummer vier gesetzte Sofia Kenin besiegte ihre US-Landsfrau Hailey Baptiste mit 7:5,6:3. Letztere hatte die Vorarlbergerin Julia Grabher in Qualifikationsrunde drei nach 3:6 1:4-Rückstand besiegt und deren erste Major-Hauptfeld-Teilnahme verhindert.

Ashleigh Barty wird am Platz behandelt
APA/AFP/Anne-Christine Poujoulat
Barty konnte ihre Partie gegen Linette trotz aller Bemühungen nicht beenden

Im letzten Frauen-Match des Tages beeindruckte Iga Swiatek einmal mehr. Die als Nummer acht gesetzte Titelverteidigerin aus Polen fegte über die Schwedin Rebecca Peterson mit 6:1 6:1 hinweg. In beiden Sätzen hatte die 20-Jährige bereits 5:0 geführt. Swiateks nächste Gegnerin Anett Kontaveit überzeugte allerdings ebenfalls. Die als Nummer 30 gesetzte Estin ließ der Französin Kristina Mladenovic mit 6:2 6:0 keine Chance.

Oswald noch im Rennen

Im Männer-Doppel besiegte der Vorarlberger Philipp Oswald mit dem Neuseeländer Marcus Daniell in Runde eins Marton Fucovics/Stefano Travaglia (HUN/ITA) 6:3 6:3. In der nächsten Runde wartet nun das Gespann Romain Arneodo/Benoit Paire (MON/FRA). Für den 40-jährigen Oliver Marach kam mit dem Pakistaner Aisam-Ul-Haq Qureshi gegen Jamie Murray/Bruno Soares (GBR/BRA) in Runde zwei mit 5:7 1:6 das Aus. Es war Marachs letzter Auftritt in Roland Garros, der Doppel-Spezialist beendet mit Jahresende seine Karriere.