Der slowakische Inter Mailand Verteidiger Milan Skriniar.
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Fußball

Verteidiger sticht bei Slowakei heraus

Die EM-Generalprobe am Sonntag (17.30 Uhr, live in ORF1) im Wiener Prater ist das fünfte Länderspiel des ÖFB-Teams gegen die Slowakei, die Österreicher warten gegen den nordöstlichen Nachbarn bereits drei Partien auf einen Sieg. Die Slowaken sind auch für die EM qualifiziert, treffen dort bei ihrer dritten Teilnahme an einem großen Turnier auf Polen, Schweden und Spanien. Topstar ist mittlerweile Inter-Verteidiger Milan Skriniar. Der Altstar und Kapitän Marek Hamsik fällt gegen Österreich verletzt aus.

Der 33-Jährige sei nach seiner Wadenverletzung noch nicht wieder bei 100 Prozent, erklärte Teamchef Stefan Tarkovic am Samstagnachmittag in einer Pressekonferenz. „Es würde ein Risiko bedeuten, er wird daher morgen nicht spielen.“

Hamsik ist mit 126 Länderspielen und 26 Toren der international erfahrenste Akteur im slowakischen 26-Mann-Kader. Der frühere Offensivstar das SSC Napoli verdient sein Geld nach einem China-Abenteuer mittlerweile bei IFK Göteborg in Schweden. „Ich fühle mich immer besser“, sagte Hamsik. „Aber es sind immer noch nicht 100 Prozent, also muss ich vorsichtig sein.“ Ihr EM-Auftaktspiel bestreiten die Slowaken am 14. Juni in St. Petersburg gegen Polen.

Ein ÖFB-Sieg in vier Spielen

In einem Bewerbsspiel traf die ÖFB-Auswahl noch nie auf die Slowakei. Alle vier bisherigen Partien waren Testspiele. Der einzige volle Erfolg gelang den Österreichern im ersten Duell im März 2002 in Graz mit 2:0. Seither gab es zwei Remis und eine 1:2-Niederlage im August 2011 in Klagenfurt. Das jüngste Duell der beiden Nachbarn am 15. November 2016 in Wien endete nach wenigen Höhepunkten torlos.

Beide Teams hatten fünf Monate zuvor an der EM in Frankreich teilgenommen. Während für das ÖFB-Team dort in der Gruppenphase das Aus kam, scheiterte die Slowakei erst im Achtelfinale an Deutschland (0:3). Auch bei ihrer WM-Premiere 2010 hatten die Slowaken die K.-o.-Phase erreicht.

Überraschender Trainerwechsel

Das Ticket für die paneuropäische EM sicherten sie sich im Play-off, in dem sie Irland im Elfmeterschießen und dann Nordirland in der Verlängerung niederrangen. Zwischen den beiden Partien hatte es einen überraschenden Trainerwechsel gegeben. Tarkovic, zuvor fünf Jahre Kotrainer und zwei Jahre Technischer Direktor des Verbandes, übernahm nach schwachen Leistungen in der Nations League interimistisch von Teamchef Pavel Hapal.

Der slowakische Trainer Stefan Tarkovic.
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Mitten im Play-off übernahm Stefan Tarkovic das Cheftraineramt der Slowakei

Nach der geschafften Qualifikation darf der 48-Jährige die Slowakei nun auch zur EM führen. In ihrem ersten EM-Test kam die Nummer 36 der FIFA-Weltrangliste – Österreich ist 23. – am Dienstag in Ried gegen Bulgarien nicht über ein 1:1 hinaus.

Skriniar neuer Star

Der Star der Sowaken ist Skriniar. Der 26-jährige Innenverteidiger ist bei Inter Leistungsträger, holte mit dem Club zuletzt den Meistertitel und wurde in den beiden vergangenen Jahren in seinem Heimatland jeweils zum Fußballer des Jahres gewählt.

Mit einem Marktwert von 60 Millionen Euro sticht der kopfballstarke Abwehrspieler deutlich heraus, kein anderer Spieler kommt in dieser Hinsicht auf einen zumindest zweistelligen Wert.

Länderspielbilanz Österreichs gegen die Slowakei

(4 Spiele – 1 Sieg, 2 Unentschieden, 1 Niederlage; Torverhältnis 4:3)

  • 27. März 2002, Graz: Österreich – Slowakei 2:0
  • 31. März 2004, Bratislava: Slowakei – Österreich 1:1
  • 10. August 2011, Klagenfurt: Österreich – Slowakei 1:2
  • 15. November 2016, Wien: Österreich – Slowakei 0:0