Red Bull dominiert in Baku, Mercedes lahmt

Verstappen lag in der zweiten Einheit 0,101 Sekunden hinter seinem mexikanischen Teamkollegen. Das erste freie Training hatte er als Erster beendet. Das Ferrari-Duo Carlos Sainz und Leclerc reihte sich auf den Plätzen drei und vier ein. Auf einer schnellen Runde am Nachmittag hatte sich Leclerc allerdings verschätzt und zu spät gebremst: Frontal fuhr der Monegasse in die Bande.

Mercedes zeigte sich mit Rückstand und ratlos. Weltmeister Lewis Hamilton (+1,041) musste sich mit dem elften Rang begnügen, noch langsamer war Stallrivale Valtteri Bottas. Der Finne kam nicht über Platz 16 (2,069) hinaus.

Die „Silberpfeile“ waren schon angeschlagen nach Aserbaidschan gereist, nachdem sie beim Monaco-GP vor zwei Wochen eine schwere Niederlage hatten einstecken müssen. Beim Sieg von Verstappen, der sich damit die WM-Führung holte, war Hamilton nur Siebenter, Bottas schied nach einem missglückten Boxenstopp aus.

Diskussion über Heckflügel

Über dem Grand-Prix-Wochenende von Baku hängt die Diskussion über die biegsamen Heckflügel von Red Bull sowie Ferrari, Alfa Romeo und Alpine. Diese bringen durch geringeren Luftwiderstand einen Vorteil auf den Geraden, weil sie sich bei höheren Geschwindigkeiten biegen können.

In den Kurven nimmt der Flexi-Flügel wieder seine ursprüngliche Form an und sorgt für Abtrieb. Das technische Regelwerk besagt, dass alle Aerodynamikelemente festsitzend und unbeweglich sein müssen.

So manches Teams kündigte einen Protest an, falls Red Bull die Regeln auch hier zu eigenen Gunsten – im wahrsten Sinne – etwas verbiegen will. Speziell auf den langen Geraden dort könnte ein flexibler Flügel ein erheblicher Vorteil sein. Der Rennstall veränderte seine Einstellungen aber offenbar erneut. Auf TV-Bildern war am Freitag zu sehen, dass sich das Bauteil nicht mehr so stark veränderte wie auf früheren Aufnahmen.

GP von Aserbaidschan in Baku