Formel 1

Leclerc sichert sich Poleposition in Baku

Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat sich am Samstag die Poleposition für den Grand Prix in Aserbaidschan in Baku gesichert. Der Monegasse setzte sich beim turbulenten Qualifying, bei dem wegen Unfällen gleich viermal unterbrochen werden musste, vor Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes) und WM-Spitzenreiter Max Verstappen (Red Bull) durch.

Leclerc, der zum insgesamt neunten Mal die schnellste Runde fuhr, profitierte von einem verfrühten Ende des Qualifyings nach einem Unfall des Japaners Yuki Tsunoda im Alpha Tauri. Zuvor sorgten auch u. a. Lance Stroll und Antonio Giovinazzi für längere Unterbrechungen.

Verstappen, der am Freitag im ersten Training die schnellste Zeit gefahren war, rutschte am Samstagvormittag in der dritten Einheit in die Streckenbegrenzung. Red Bull hatte die Trainingssessions bestimmt, kam aber letztlich nicht über Rang drei durch Verstappen und sechs von Sergio Perez hinaus. Letztgenannter, im Qualifying eigentlich Siebenter, profitierte später von der Strafversetzung von Lando Norris, der bei Roter Flagge ein Fehlverhalten begangen hatte und von Platz sechs auf den neunten Rang zurückversetzt wurde.

Der niederländische RedBull-Pilot Max Verstappen.
APA/AFP/Natalia Kolesnikova
WM-Spitzenreiter Max Verstappen musste sich letztlich mit dem dritten Rang begnügen

„Das war eigentlich eine Mistrunde, um ehrlich zu sein“, sagte Leclerc nach dem Qualifying. Vor zwei Wochen hatte er auch auf dem Stadtkurs von Monaco die beste Runde gedreht, war danach aber selbst in die Mauer gekracht und konnte am Ende nicht im Rennen starten. Diesmal ist für den Ferrari-Star in den Häuserschluchten von Baku alles drin. „Das fühlt sich natürlich gut an, auch wenn es wieder mit einer Roten Flagge passiert ist“, sagte Leclerc.

Hamilton positiv überrascht

Positiv überrascht war auch Titelverteidiger Hamilton, der im Training im Mercedes deutlichen Rückstand hatte und sich zur rechten Zeit steigerte. „Das haben wir überhaupt nicht erwartet“, gestand der Brite. Sein WM-Rivale Verstappen indes war schwer enttäuscht, weil er im Red Bull als Favorit in die Qualifikation gegangen war. „Es ist blöd, dass so was passiert. Aber so kann es eben manchmal laufen“, sagte der Niederländer, der vor dem sechsten Saisonlauf am Sonntag (14.00 Uhr, live in ORF1) vier Punkte Vorsprung vor Hamilton hat.

Der britische Mercedes-Pilot Lewis Hamilton.
APA/AFP/Natalia Kolesnikova
Auf dem engen Kurs in Baku schaffte es Hamilton etwas überraschend auf den zweiten Startplatz

Verstappen hatte schon im Abschlusstraining einen Dämpfer hinnehmen müssen, als er nach einem Fahrfehler in Kurve 15 in die Begrenzung rauschte. Die Frontpartie seines Autos war demoliert, der 23-Jährige musste frühzeitig aufgeben. Frustriert kletterte er aus dem Wagen, setzte sich kurz auf einen Betonblock und trottete dann zurück zur Garage. Doch gut zwei Stunden später war der Schaden an seinem Dienstwagen rechtzeitig zur Qualifikation repariert.

Vier Unfälle im Qualifying

Dafür gab es zu Beginn des Qualifyings gleich die nächsten Unfälle in der heiklen Kurve 15. Zunächst krachte der Kanadier Lance Stroll mit seinem Aston Martin in die Bande, kurz darauf dann auch der Italiener Antonio Giovinazzi mit seinem Alfa Romeo. Es folgten jeweils kurze Unterbrechungen, um die Trümmer zu beseitigen. Für beide Piloten war damit Feierabend.

Auch der zweite Durchgang blieb nicht ohne Blechschäden. Der Australier Daniel Ricciardo knallte mit seinem McLaren in Kurve drei in die Mauer, wieder schalteten die Streckenwächter die Ampeln auf Rot. Pech war das vor allem auch für Sebastian Vettel, der so um einen letzten Versuch für eine schnellere Runde gebracht wurde und als Elfter knapp ausschied.

Und auch die finale Runde wurde durch einen Crash beendet. Yuki Tsunoda steckte plötzlich mit seinem Alpha Tauri in der Streckenbegrenzung. Der große Schlussakt fiel aus, Leclerc hatte mit seiner ersten Runde schon genug getan.

Grand Prix von Aserbaidschan in Baku

Samstag:

Endstand im Qualifying:
1. Charles Leclerc MON Ferrari 1:41,218
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:41,450
3. Max Verstappen NED Red Bull 1:41,563
4. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1:41,565
5. Carlos Sainz ESP Ferrari 1:41,576
6. Lando Norris GBR McLaren 1:41,747
7. Sergio Perez MEX Red Bull 1:41,917
8. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1:42,211
9. Fernando Alonso ESP Alpine 1:42,327
10. Valtteri Bottas FIN Mercedes 1:42,659
Out in Q2:
11. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1:42,224
12. Esteban Ocon FRA Alpine 1:42,273
13. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1:42,558
14. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo 1:42,587
15. George Russell GBR Williams 1:42,758
Out in Q1:
16. Nicolas Latifi CAN Williams 1:43,128
17. Mick Schumacher GER Haas 1:44,158
18. Nikita Mazepin RUS Haas 1:44,238
19. Lance Stroll CAN Aston Martin keine Zeit
20. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo keine Zeit