Peter SChröcksnadel (ÖSV)
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Wintersport

Schröcksnadel erntet nach FIS-Wahl Kritik

Noch-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl des Internationalen Skiverbandes (FIS) Kritik geerntet. Der unterlegene Schweizer Skichef Urs Lehmann, der sich dem britischen Vertreter Johan Eliasch geschlagen geben musste, zeigte sich nach der Wahl enttäuscht. Entscheidend sei gewesen, „dass die Österreicher und einige andere Nationen noch die Seite gewechselt haben“.

Gegenüber der Tageszeitung „Blick“ fand Lehmann klare Worte. „Peter Schröcksnadel bezeichnet sich als mein Freund. Und hat mir seine volle Unterstützung zugesichert. Am Tag vor der Wahl haben wir telefoniert, und er hat mir gesagt, dass sich die Ausgangslage verändert habe und Österreich jetzt Johan Eliasch unterstütze. Bei uns ist ein Wort ein Wort. In Österreich offenbar nicht. Das ist eine große Enttäuschung.“

Für Lehmann habe die „ganze Wahl die Handschrift der Österreicher getragen“. Eliasch folgt dem Schweizer Gian Franco Kasper nach, der sein Präsidentenamt nach 23 Jahren zurücklegte. Eliasch erhielt von 119 Stimmen 65 und damit rund 54 Prozent. Es folgten Lehmann mit 26 Stimmen, die britische Ex-FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis, die als erste Frau für das Amt kandidiert hatte, mit 15 und FIS-Vizepräsident und NOK-Präsident Mats Arjes aus Schweden mit 13 Stimmen.

Urs Lehmann
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Der Schweizer Skichef Urs Lehmann fand nach der Wahl klare Worte für Schröcksnadel

Eine Stichwahl war nicht nötig. Eliasch ist der fünfte FIS-Präsident, vor Kasper waren es der Schwede Ivar Holmquist, der Norweger Nicolai Ramm Östgaard und der Schweizer Marc Hodler (1951 bis 1998).

Schröcksnadel bleibt im FIS-Council

Einen Erfolg verbuchte auch Schröcksnadel, der erneut in das 16-köpfige Council der FIS gewählt wurde. Der 79-Jährige wurde unter 19 Kandidaten bei 121 abgegebenen und 116 gültigen Stimmen mit 109 Zustimmungen ex aequo auf Rang sechs gereiht. Schröcksnadel wird seine ÖSV-Präsidentschaft in zwei Wochen bei der Länderkonferenz in Villach beenden, sein designierte Nachfolger ist Karl Schmidhofer.

Ebenso ins FIS-Council gewählt wurden unter anderen Lehmann und Arjes sowie der französische Ex-Weltmeister Michel Vion. Nur auf Platz 17 und damit nicht zum Zug kam der ehemalige „Crazy Canuck“ Ken Read.