Roger Federer
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French Open

Federer steigt vor Achtelfinale aus

Die French Open in Paris sind nun auch bei den Männern um eine „Attraktion“ ärmer. Roger Federer kündigte am Sonntag seinen Rückzug vom Turnier an. Grund war der leere Akku, nachdem der Schweizer am Samstag den Deutschen Dominik Koepfer erst nach dreieinhalb Stunden niedergerungen hatte. Der 39-Jährige will mit Hinblick auf sein großes Saisonziel Wimbledon nichts riskieren. Unterdessen setzten Daniil Medwedes und Alexander Zverev ihren Siegeszug souverän fort.

Federer gab seine Entscheidung rund 16 Stunden, nachdem er Köpfer bezwungen hatte, bekannt. „Nachdem ich mit meinem Team darüber diskutiert habe, habe ich mich entschlossen, dass ich mich heute von den French Open zurückziehe“, erklärte Federer am Sonntagnachmittag in einem Statement. „Nach zwei Knieoperationen und mehr als einem Jahr Rehabilitation ist es wichtig, dass ich auf meinen Körper höre und ich die Rückkehr in den Wettkampf nicht übereile“, so der Eidgenosse.

Am Samstag endete erstmals eine der heuer eingeführten Night Sessions in Paris nach Mitternacht – und das wegen der nächtlichen Ausgangssperre in Frankreich vor leeren Rängen. Federer, der am 8. August seinen 40. Geburtstag feiert, deutete bereits kurz nach dem hart erkämpften 7:6 (7/5) 6:7 (3/7) 7:6 (7/4) 7:5 an, auszusteigen.

Der Schweizer Roger Federer und der Deutsche Dominik Koepfer.
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Nach dem harten Kampf gegen Koepfer (l.) will Federer seinen Körper für Wimbledon schonen

Wimbledon ist wichtiger

Zu den aktuellen körperlichen Anstrengungen kommt, dass er zwischen Paris und dem Wimbledon-Vorbereitungsturnier in Halle nicht die übliche Woche Pause hat. Man müsse bedenken, was das Beste ist, wenn man auch Wimbledon mit in Betracht ziehe, meinte Federer nach dem Marathon gegen Koepfer. Durch den Rückzug des Schweizers steht der als Nummer neun gesetzte Italiener Matteo Berrettini kampflos im Viertelfinale.

Federer spielte sein erstes Major-Turnier seit den Australian Open 2020, nach denen er sich zwei Operationen am Knie unterziehen musste. Er hat vor Paris nur drei Matches gespielt. Der Sieg in so einem langen Match nach seiner langen Auszeit war daher trotz der großen Anstrengung „sehr wichtig“ gewesen. „Ich habe nicht erwartet, dass ich hier drei Matches gewinne, und auch die gute Performance gegen (Marin) Cilic zu bestätigen“, so Federer.

Medwedew souverän weiter

Nach davor vier sieglosen Auftritten in Roland Garros hat hingegen Daniil Medwedew am Sonntag seinen diesjährigen Siegeszug bei den French Open auch im Achtelfinale fortgesetzt. Der Russe besiegte den Chilenen Cirstian Garin 6:2 6:1 7:5 und steht damit bereits im Viertelfinale. Dort trifft er auf den Griechen Stefanos Tsitsipas. Die Nummer fünf des Turniers gab sich mit einem 6:3 6:2 7:5 gegen den Spanier Pablo Carreno Busta keine Blöße. Der Sieger der heurigen Turniere von Monte Carlo und Lyon benötigte für seinen Erfolg nur 2:07 Stunden.

Ebenfalls souverän agierte Alexander Zverev. Der auf Position sechs eingestufte Deutsche ließ dem Japaner Kei Nishikori mit einem 6:4 6:1 6:1 keine Chance. Und auch in seinem nächsten Match ist der US-Open-Finalist zu favorisieren, es geht gegen Alejandro Davidovich Fokina. Der Spanier bezwang den Argentinier Federico Delbonis im Duell zweier Ungesetzter 6:4 6:4 4:6 6:4.

Williams scheitert wieder früh

Bei den Frauen musste Serena Williams den Traum vom 24. Turniersieg bei einem Grand Slam erneut vorzeitig begraben. Die 39-Jährige musste sich im Achtelfinale der Kasachin Jelena Rybakina 3:6 5:7 geschlagen geben. Vor ihrem 40. Geburtstag am 24. September bleiben Williams nun noch zwei Chancen auf die Einstellung der Bestmarke der Australier Margaret Court – in Wimbledon und bei den US Open.

Durch das Out von Williams sind nur noch zwei Spielerinnen aus den Top 15 im Turnier, nämlich die US-Amerikanerin Sofia Kenin (Nr. 4) und die polnische Titelverteidigerin und Titelfavoritin Iga Swiatek (8). Kenin hat freilich am Montag ihr Achtelfinale noch zu bestreiten. In der unteren Tableau-Hälfte ist Rybakina als Nummer 21 die nun höchstgereihte Spielerin, sie trifft nun auf die Russin Anastasia Pawljutschenkowa (31). Zudem im Viertelfinale spielt Tamara Zidansek (SLO) gegen Paula Badosa (ESP).

Zidansek zog als erste Slowenin in ein Viertelfinale eines Major-Turniers ein. Die 23-jährige Nummer 85 im WTA-Ranking besiegte die ebenfalls ungesetzte Rumänin Sorana Cirstea 7:6(7/4) 6:1. Badosa setzte sich gegen die Slowakin Marketa Vondrousova (CZE-20), die Paris-Finalistin 2019, mit 6:4 3:6 6:2 durch. Pawljutschenkowa besiegte Geheimfavoritin Viktoria Asarenka aus Belarus 5:7 6:3 6:2.