Memphis Depay jubelt mit Mitspielern
AP/Peter Dejong
Fußball-EM

Favoriten absolvieren letzte Tests erfolgreich

Anders als der österreichischen Nationalmannschaft sind den möglichen Kandidaten auf den Titel bei der am Freitag beginnenden EM-Endrunde am Sonntag erfolgreiche Abschlusstests gelungen. So schoss sich etwa Österreichs Gruppengegner Niederlande mit einem 3:0 gegen Georgien warm. Auch England und Belgien holten sich mit Testspielsiegen zusätzliches Selbstvertrauen.

Die Niederlande, am 17. Juni in Amsterdam zweiter Vorrundengegner der ÖFB-Auswahl in Gruppe C, rehabilitierten sich mit dem 3:0 gegen Georgien für das 2:2 am vergangenen Mittwoch gegen die Schotten. Die Tore für „Oranje“ in Enschede erzielten Memphis Depay (10.) mit einem verwandelten Foulelfmeter sowie Wout Weghorst (55.) und Ryan Gravenberch (76.), die erstmals im orangen Teamdress trafen.

Die Mannschaft von Bondscoach Frank de Boer legte schon früh den Grundstein für den Sieg. Depay war erfolgreich, nachdem Lasha Dvali den Gastgeberrechtsverteidiger Denzel Dumfries gefoult hatte. Für den 27-jährigen Lyon-Stürmer war es der 26. Treffer im Nationalteam. Nummer 27 verhinderte der georgische Tormann Giorgi Loria mit einer tollen Parade auf der Linie (15.). Dieser zeigte auch bei Schüssen von Weghorst (37.) und Frenkie de Jong (43.) sein Können. Nach Wiederbeginn durfte der 28-jährige Weghorst nach Depay-Zuspiel ausgiebig über sein Tordebüt im sechsten Spiel jubeln.

Memphis Depay
APA/AFP/Maurice Van Steen
Depay brachte die Niederlande vom Elferpunkt früh auf Siegeskurs

Georgiens Schlussmann Loria verhinderte in der Folge neuerlich einen Depay-Doppelpack (67.). Der frühere Legionär bei Manchester United war in der Offensive das Um und Auf und hatte auch beim dritten Treffer seine Beine im Spiel. Loria konnte einen Depay-Abschluss zwar abwehren, war gegen den Kopfabstauber von Gravenberch aus kürzester Distanz aber machtlos. Georgien war mit Sturm-Graz-Akteur Otar Kiteishvili in der Offensive harmlos, das Gefährlichste war ein Lattenweitschuss von Jambul Jigauri (85.). Für die Niederländer wird es bei der EM kommenden Sonntag (21.00 Uhr) gegen die Ukraine in Amsterdam erstmals ernst.

England schlägt auch Rumänien

Ebenfalls eine erfolgreiche Generalprobe brachte England hinter sich. Die „Three Lions“ besiegten Rumänien vor eigenem Publikum mit 1:0. Mit diesem Ergebnis hatte man am Mittwoch auch die ÖFB-Auswahl bezwungen. In der Startelf der Engländer gab es im Vergleich zum Match gegen die Österreicher gleich neun Veränderungen. Zum Matchwinner in Middlesbrough avancierte Stürmer Marcus Rashford (68.) mit einem Elfmeter.

Zehn Minuten später scheiterte Jordan Henderson vom Elfmeterpunkt am rumänischen Tormann Florin Nita und verärgerte damit seinen Teamchef Gareth Southgate. Nach der Auswechslung von Rashford und James Ward-Prowse hätte eigentlich Dominic Calvert-Lewin schießen sollen. Henderson schnappte sich beim Comeback allerdings den Ball und vergab. „Ich war zuversichtlich, aber es war kein großartiger Elfmeter und eine gute Abwehr“, sagte Henderson.

Lukaku entscheidet Schlager

Ebenfalls mit dem Minimalvorsprung von 1:0 setzte sich Belgien im Duell zweier EM-Teilnehmer gegen Kroatien durch. Den Ausschlag für den Heimerfolg in Brüssel gab ein Treffer von Stürmer Romelu Lukaku vom italienischen Meister Inter Mailand, der nach ungewollter Vorlage seines kroatischen Clubkollegen Marcelo Brozovic in der 38. Minute volley aus fünf Metern einschoss.

Einen Doppelpack von Lukaku verhinderte Kroatien-Tormann Dominik Livakovic (88.). Auch der Ausgleich wäre aber noch möglich gewesen, den machte Thibaut Courtois mit einer Parade bei einem Abschluss von Josip Brekalo zunichte (91.). Siegreich waren zudem die EM-Teilnehmer Schottland (1:0 in Luxemburg) und Dänemark (2:0 gegen Bosnien-Herzegowina).