Musetti, der erstmals in seiner noch jungen Karriere in einem Grand-Slam-Hauptfeld stand, zeigte gegen Djokovic von Beginn an wenig Respekt. Der Weltranglisten-76. holte sich den ersten Satz mit 9/7 im Tiebreak. Der Satzverlust war für die Nummer eins des Turniers allerdings kein Weckruf. Der Serbe geriet im zweiten Satz mit 1:3 in Rückstand, schaffte aber postwendend das Rebreak. Im Tiebreak behielt allerdings Musetti mit 7/2 erneut die Oberhand. Zu diesem Zeitpunkt waren Djokovic 35 unerzwungene Fehler unterlaufen.
Danach verließen beide den Platz und kehrten wie verwandelt zurück. Musetti verlor komplett den Tritt und machte Djokovic die Aufholjagd überraschend leicht. Beim 6:1 im dritten Satz gab der Serbe insgesamt nur zehn Punkte ab. Noch dramatischer wurde es für Musetti im vierten Satz. Der Italiener, der bereits körperlich beeinträchtigt war, machte überhaupt nur noch vier Punkte. Nach einer Behandlungspause setzte der junge Italiener die Partie fort, musste aber schließlich, nachdem Djokovic 13 Games in Folge gewann, entkräftet aufgeben.

Djokovic dreht zum fünften Mal 0:2
Der Serbe gewann damit zum fünften Mal in seiner Karriere nach einem 0:2-Satzrückstand und wendete damit sein frühestes Aus bei den French Open seit 2009 ab. In Fünfsatzduellen verbesserte der 34-Jährige seine Bilanz auf 34 Siege und zehn Niederlagen. Nächster Gegner für Djokovic auf dem Weg zu seinem zweiten Paris-Titel ist der als Nummer neun gesetzte Italiener Berrettini, der nach dem Ausstieg von Roger Federer kampflos ins Viertelfinale gekommen ist.
Bereits zuvor hatte der als Nummer zehn gereihte Argentinier Diego Schwartzman seinen Lauf fortgesetzt: Der Südamerikaner blieb auch in seinem vierten Match in Paris ohne Satzverlust und bezwang den Deutschen Jan-Lennard Struff mit 7:6 (9/7) 6:4 7:5. Struff vergab allerdings im ersten Durchgang sieben Satzbälle. Schwartzman bekommt es im Viertelfinale nun mit Favorit Rafael Nadal zu tun.
French Open in Paris
(Frankreich, 34,37 Millionen Euro, Sand)