Bild zeigt einen abgesperrten Bereich in einem Stadion Tokyo.
Reuters/Issei Kato
Olympia

Journalisten werden mittels GPS überwacht

Die Coronavirus-Pandemie macht es möglich, dass bis vor Kurzem undenkbare Maßnahmen bei den Olympischen Spielen ergriffen werden. Tokio-2020-Präsidentin Seiko Hashimoto verkündete am Dienstag, dass Journalisten, die an Ort und Stelle über die Spiele berichten, via GPS beobachtet werden. Das sei nötig, um sicherzugehen, dass die Reporter nur die Sportstätten und Hotels betreten, für die sie registriert sind.

Für die Sportler ist das gar nicht so ungewöhnlich, so hatte etwa Dominic Thiem im Vorjahr bei den US Open davon berichtet, dass man mit seiner Akkreditierung einen gewissen Bereich nicht übertreten durfte, da sonst ein Warnsignal zu hören war.

Indes hat sich wieder ein japanischer Topvirologe und Berater der Regierung zu Wort gemeldet und das Risiko der Verbreitung des Covid-19-Virus während der Spiele betont. Der Professor der Tohoku Universität, Hiroshi Oshitani, ist in Japan für die „drei-C-Regel“ verantwortlich: Man sollte geschlossene Räume, engen Kontakt und Menschenansammlungen vermeiden.

„Unmöglich, Spiele mit null Risiko auszutragen“

„Die Regierung und das OK sowie das IOC sagen immer, dass sie sichere Spiele abhalten werden. Aber jeder weiß, dass es ein Risiko gibt. Es ist hundertprozentig unmöglich, die Spiele mit null Risiko auszutragen und eine Verbreitung der Infektion in Japan oder anderen Ländern zu verhindern“, so Oshitani zur Londoner „Times“.

Es gebe Länder mit wenigen Fällen und einige, die keinerlei Virusvarianten aufweisen. „Wir sollten Olympia nicht zur Möglichkeit machen, dass das Virus in diese Länder verbreitet wird.“

Eine frühere Olympiateilnehmerin und nun Gesundheitsexpertin widersprach dem Virologen. „Es wird Fälle geben, aber einen oder ein paar Fälle zu haben bedeutet nicht, dass es falsch war“, sagte Tara Kirk Sell, eine Professorin an der John Hopkins Bloomberg Schule für Öffentliche Gesundheit.