Der ehemalige mazedonische Nationalspieler Ilco Naumoski.
GEPA/Philipp Schalber
Fußball-EM

Österreich für Naumoski in Favoritenrolle

Für Ilco Naumoski sind die Rollen vor dem EM-Duell zwischen Österreich und Nordmazedonien klar verteilt. Der ehemalige GAK- und -Mattersburg-Spieler und frühere nordmazedonische Internationale sieht das ÖFB-Team am Sonntag in Bukarest als klaren Favoriten.

Eine Überraschung sei aber möglich, betonte der 37-Jährige. Als Moralinjektion für Nordmazedonien dient unter anderem der 2:1-Auswärtssieg in der WM-Qualifikation im März gegen Deutschland. „Österreich ist der Favorit, was das FIFA-Ranking oder die Spieler betrifft“, sagte Naumoski vor dem Kräftemessen der Nummer 23 und der Nummer 62 in der Weltrangliste. „Aber Deutschland war der noch größere Favorit und hat dann verloren.“

Für Nordmazedonien sei es schon ein riesiger Erfolg, überhaupt für die Endrunde qualifiziert zu sein. „Doch wenn wir jetzt schon dabei sind, wollen wir auch was reißen“, sagte Naumoski. Gegen Österreich gelang das zuletzt nicht – in der EM-Qualifikation setzte es daheim ein 1:4 und auswärts ein 1:2. „Sie haben zweimal verdient gewonnen. In Skopje haben sie uns so niedergespielt, wie uns noch keine Mannschaft daheim niedergespielt hat.“

Naumoski traut der ÖFB-Auswahl „minimal das Achtelfinale“ zu. „Spieler wie Alaba und Arnautovic sind gereift, die Mannschaft ist eingespielt. Sie können wirklich etwas erreichen.“ Außerdem werde die Mannschaft von einem großartigen Teamchef betreut, so Naumoski. „Franco Foda ist meiner Meinung nach einer der besten Trainer, die es gibt. Leider habe ich nicht unter ihm trainiert, doch ich hätte ihn mir als Trainer gewünscht.“

„Ein Unentschieden wäre auch ein guter Start“

In Naumoskis Brust schlagen vor dem Spiel in Rumänien zwei Herzen. „Ich bin ein bisschen zwiegespalten. Ich bin in Österreich aufgewachsen, habe aber mazedonische Vorfahren. Das sind die zwei Länder, die ich über alles liebe.“ Etwas mehr Zuneigung verspürt der frühere Stürmer dann doch für die Nordmazedonier. „Ich habe dort im Nationalteam gespielt, deshalb wünsche ich mir, dass sie gewinnen. Aber ein Unentschieden wäre auch ein guter Start für beide.“

Eine Hiobsbotschaft für die Nordmazedonier war der positive Coronavirus-Test von Levante-Legionär Enis Bardhi – ob der 25-Jährige gegen Österreich zur Verfügung steht, ist noch offen. „Sein Ausfall wäre sehr bitter. Er ist einer unserer besten Fußballer, der Regisseur, das Herz der Mannschaft“, so Naumoski. Der Star der Mannschaft ist aber zweifelsohne Goran Pandev, der fast auf den Tag genau gleich alt wie Naumoski ist. „Ein grandioser Spieler, der noch einiges bewirken kann. Sein Glück war auch, dass er noch nie eine schwere Verletzung gehabt hat.“