Romano Schmid von Werder Bremen mit einem sehenswerten Schuss in der siebenten Minute und Rapid-Hoffnung Yusuf Demir (56.) sorgten für einen Start nach Maß in die EM-Qualifikation. Dazu verzeichnete die Gregoritsch-Truppe mehrere Stangen- bzw. Lattenschüsse. Für die aktuelle österreichische U21-Auswahl war es zudem der vierte Sieg in ihrem vierten Spiel. Weiter geht die Qualifikation erst nach dem Sommer. Am 3. September gastiert die Mannschaft in Norwegen.
Von Teamchef Gregoritsch gab es im ORF-Interview für die Mannschaft aufgrund der spielerischen Überlegenheit auch einen „römischen Einser, was das Spielerische, das Kombinationsspiel und den Einsatz betrifft“. Einzig die Chancenverwertung stieß dem 63-Jährigen so wie schon beim 2:1 im Test gegen die Slowakei etwas sauer auf. „Da scheinen wir ein bisschen die Seuche am Fuß kleben zu haben“, sagte Gregoritsch, „wichtig ist, dass alle Spieler eine Gemeinschaft sind und dass wir gut gestartet sind. Keiner ist sich zu schade, auch die Drecksarbeit zu machen.“
Kapitän Flavius Daniliuc schlug in die gleiche Kerbe wie der Teamchef und verwies u. a. auf die insgesamt vier Stangen- bzw. Lattentreffer. „Es war so eine einseitige Partie, da müssen eigentlich mehr Tore fallen. Die Mannschaft hat viel Mentalität und Laufbereitschaft gezeigt. Wir haben das klare Ziel, als Gruppenerster weiterzukommen“, sagte der Legionär, der bei OGC Nizza in Frankreich sein Geld verdient.
Spiel auf schiefer Ebene
Nach Siegen in Tests gegen Saudi-Arabien (10:0), Polen (2:0) und zuletzt die Slowakei (2:1) lief es für die Österreicher auch im ersten Pflichtspiel des Jahres absolut nach Wunsch. Schmid sorgte schon in der siebenten Minute für das erste Highlight, nachdem er nach einer Balleroberung von Demir aus 20 Metern ansatzlos abzog und genau ins Eck traf. Danach blieben die Österreicher weiter am Drücker. Demir schoss vorbei (28.), der glücklich an den Ball gekommene Patrick Wimmer scheiterte an der Stange (34.).
Die Esten kamen nur einmal gefährlich nach vorne, Kristoffer Grauberg Lepik traf den Ball aus bester Position aber nicht richtig (37.). Sonst behielten die Heimischen die Oberhand, Chikwubuike Junior Adamu brachte den Ball aus vier Metern per Kopf nicht im Tor unter (41.), zudem scheiterte auch Schmid mit einem Freistoß an der Stange. Wimmer setzte den Nachschuss zudem über das Gehäuse (45.+1).
Nach Wiederbeginn änderte sich nichts am Spielgeschehen, einziges Manko der Gregoritsch-Truppe blieb die fehlende Effizienz. Ein Nemeth-Kopfball fiel zu schwach aus (48.). Demir machte seine Sache dann acht Minuten später besser und spitzelte den Ball nach Wimmer-Zuspiel im Rutschen ins Eck. Mehr Tore fielen aber nicht mehr, da Demir an die Stange schoss (66.) und Christoph Klarer mit einem Kopfball an der Latte scheiterte (67.). Tormann Tobias Lawal und die Abwehr rund um Kapitän Flavius Daniliuc erlebten vor etwas mehr als 1.000 Zuschauern einen extrem geruhsamen Abend.
Torschützen loben Teamleistung
„Wir haben unser Ziel mit den drei Punkten erreicht. Wir können defensiv richtig zufrieden sein. Offensiv müssen wir mehr aus unseren Chancen machen. Wir haben zum ersten Mal zusammengespielt, aber ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte Schmid und zeigte sich nach dem gelungenen Auftakt im ORF-Interview zufrieden. Auch sein schöner Distanzschuss („Im Training schieße ich alle daneben“) zum frühen 1:0 sei letztendlich das Ergebnis der „super Teamleistung“ und des Einsatzes von Demir beim Assist gewesen, so der gebürtige Steirer.
Demir durfte sich neben seinem Assist auch über seinen ersten Treffer im U21-Team freuen. „Über das Tor war ich sehr erleichtert. Ich bin glücklich, dass es endlich geklappt hat. Wir hatten richtig viele Chancen. Wir haben richtig viel Qualität, das wird sich auch in den nächsten Spielen zeigen. Die Harmonie ist richtig gut. Der Trainer erwartet von jedem Spieler 100 Prozent. Und die versucht auch jeder abzurufen“, sagte der Wiener.
U21-EM-Qualifikation
Dienstag:
Österreich – Estland 2:0 (1:0)
Ried, 1.000 Zuschauer
Tore: Schmid (7.), Demir (56.)
Österreich: Lawal – Klarer, Daniliuc, Nemeth – Wimmer, Seiwald, Prass (83./Demaku), Auer – Demir (83./Ballo), Adamu (83./Strunz), Schmid (92./Kronberger)