Buhrufe für Irlands Spieler in Budapest bei Kniefall

Das Hinknien als Zeichen gegen Rassismus sorgt weiter für Kontroverse. Bei Irlands 0:0 in Budapest gegen EM-Teilnehmer Ungarn wurden die Gäste am Dienstagabend bei der Geste vor Anpfiff von einigen Fans mit Buhrufen bedacht. Irlands Trainer Stephen Kenny sagte nach der Partie: „Es ist enttäuschend und es wirft wirklich kein gutes Licht auf Ungarn.“ Gerade, so der Teamchef, weil Ungarn auch Gastgeber der EM sei.

Ungarns Spieler hatten vor 7.000 Fans im Szusza-Ferenc-Stadion auf den Kniefall verzichtet, einige deuteten auf das „Respect“-Logo auf ihren Ärmeln. Der ungarische Verband verwies vor wenigen Tagen auf die UEFA und den Weltverband FIFA, die eine Politisierung des Sports ablehnen.

Man akzeptiere diese Sicht nicht nur, sondern stimme mit ihr auch überein. Man befolge stets die internationalen Regeln und erweise auch immer seinen Respekt, ob es nun ein Gegner, ein Fan oder sonst wer sei, hieß es.

In England gab es zuletzt vergleichbare Vorfälle. Vor den Testspielen der „Three Lions“ gegen Österreich und Rumänien in Middlesbrough hatten einige wenige Fans vergangene Woche die Spieler ausgebuht, als diese vor dem Anpfiff auf die Knie gingen.

Englands Kapitän Jordan Henderson meinte daraufhin: „Es zeigt nur, dass wir weitermachen müssen, weiter dagegen kämpfen müssen.“ Englands Team schrieb in einem Brief an die Fans, dass man bei der EM nicht nur an Fußball denke, sondern auch an die Verpflichtung, Debatten wie Rassendiskriminierung sichtbar zu machen.