Benjamin Raich
GEPA/Harald Steiner
Wintersport

Reaktionen zu Schröcksnadels Abschied

Benjamin Raich (Ex-Rennläufer): „Der Peter hat mit Freude vor allem die Athleten in den Mittelpunkt gestellt. Das war sicher ein Mitgrund, warum er so erfolgreich war. Weil er einerseits versucht hat, die da vorne groß zu machen, und Hand in Hand den wirtschaftlichen Background aufgezogen hat. Sein Führungsstil war einzigartig, das war in dem Moment sicher richtig. Das wird in Zukunft vielleicht noch mehr Teamarbeit sein. Aber er hat sicherlich sehr, sehr viel richtig gemacht.“

Marlies Raich (ehemals Schild, Ex-Rennläuferin): „Er war, seit ich denken kann, an der Spitze des Verbandes. Dort hat er sicher einiges bewegt, speziell bei den Österreich-Rennen. Da ist ein richtiger Hype entstanden, weil die Veranstaltungen so gut waren. Wir Athleten hatten immer die besten Trainingsbedingungen, da hat er wirklich viel bewegt in 31 Jahren. Wenn man mit einem Problem zu ihm gekommen ist, hat er stets alle Hebel in Bewegung gesetzt.“

Anton Giger (ÖSV-Sportdirektor): „Der Peter hatte wirtschaftliche und sportliche Kompetenz und war, was den Skisport betrifft, fanatisch. Deshalb war er ein Riesenmotivator für den Sport, den Verband und die Sportlerinnen. Und er ist ein derartiger Visionär, dass wir alle oft erst ein, zwei Jahre später verstanden haben, wo er hinwollte.“

Marco Schwarz (Skirennläufer): „Wenn du dich so einsetzt für deine Sportler, polarisierst du immer. Er war wahrscheinlich der erfolgreichste Präsident, den wir je in der Geschichte des Sports hatten. Ich war sehr dankbar, dass er in meiner Zeit als aktiver Rennfahrer immer zur Verfügung gestanden ist. Man konnte mit jedem Problem zu ihm gehen, er war jederzeit erreichbar. Er wird sehr große Fußstapfen hinterlassen. Aber er bleibt dem Skisport ja gut erhalten und ich werde mit ihm im Kontakt bleiben.“

Hans Pum (Ex-Sportdirektor ÖSV): „Peter hat sehr viel für den Skisport bewirkt, weil er mit sehr viel Engagement reingegangen ist. Er hat den Pool geöffnet, damit hat sich auch die Infrastruktur geändert. Ich war früher Trainer beim ÖSV und konnte nicht zum Training nach Neuseeland mitfahren, weil kein Geld da war. Heute fliegt das ganze Team. Er hat mich dann überredet, das Marketing zu machen und danach auch in andere Position gesetzt. Er war sehr hilfsbereit, auch stur, vor allem aber ein richtig guter Taktiker. Er hat immer mehrere Züge vorausgedacht und konnte sich in Dinge richtig verbeißen.“

Karl Stoss (ÖOC-Präsident): „Peter Schröcksnadel hat den Österreichischen Skiverband in einer schwierigen Zeit übernommen und zum erfolgreichsten und finanziell stärksten Sportverband des Landes geführt. Ich habe ihn im ÖOC als Mann mit Handschlagqualität kennengelernt, der immer den Sport in den Vordergrund rückt. Die Zusammenarbeit mit ihm war höchst effektiv und angenehm.“

Katharina Liensberger (Skirennläuferin): „Peter Schröcksnadel hat nicht nur den ÖSV an die Weltspitze gebracht, sondern den Skirennsport im Allgemeinen weltweit so sehr bewegt und geprägt. Ich bin dankbar über seine Zeit als Präsident, in der wir gemeinsam nicht nur viele Erfolge feiern durften, sondern vor allem die Liebe und Begeisterung zum Skirennsport sowie den Siegeswillen und die Freude am Erreichen von Zielen miteinander teilen konnten. Ich wünsche ihm das Allerbeste für die Zukunft, vor allem Gesundheit.“

Renate Götschl (Ex-Rennläuferin): „Peter Schröcksnadel hat den Verband zu dem gemacht, was er heute ist. Er hat ihn mit Schulden übernommen und einen Millionenverband hingebracht. Das sagt viel aus über das, was er kann. Und er lebt auch für den Sport und die Sportler. Er hat sich immer zu 100 Prozent eingesetzt, um passende Rahmenbedingungen und beste Voraussetzungen für Athleten zu schaffen. Das ist in Österreich sicher einzigartig. Er hat gemerkt, wenn ein Athlet etwas gebraucht hat und ist immer vorne da gestanden, wenn es um etwas ging.“

Stefan Kraft (Skispringer): „Eines steht klar fest: Peter hat sich seine ‚Pension‘ jetzt mehr als verdient. Er hat sehr, sehr viel für uns und den Sport getan und er wird uns natürlich bei Veranstaltungen vor Ort wie bei einer Tournee schon fehlen. Über dreißig Jahre in so einer Position im Sport, wo sich so viele Dinge weiterentwickeln und verändern, das ist schon eine Leistung, die von mir locker die Noten 5 x 20,0 bekommt.“

Daniela Iraschko-Stolz (Skispringerin): „Peter Schröcksnadel war ein Präsident mit Herz und Charakter. Er war keiner, der nur da war, wenn auch die Erfolge da waren. Im Gegenteil. Er hat sich auch ganz vorne hingestellt, wenn es einmal nicht so gelaufen ist. Alles, was er gesagt hat, hatte Handschlagqualität. So hat er uns damals auch den Teambewerb in Seefeld ermöglicht sowie viele Weltmeisterschaften in Österreich. Ich wünsche ihm einen wohlverdienten Ruhestand.“

Andreas Goldberger (Ex-Skispringer): „Wenn Schröcksnadel nicht 1990 den Verband übernommen hätte, dann würde es den ÖSV und die Erfolge in dieser Form sicher nicht geben. Natürlich haben wir als Nordische zu den Alpinen neidisch rübergeschielt. Aber Peter hat viel dafür getan, dass es den Nordischen auch besser geht. Ich hatte meine Probleme mit ihm, aber mit ihm hat man wenigstens alles ausstreiten können. Er war dann nie nachtragend, er war ehrlich. Der hat dir ehrlich ins Gesicht gesagt: Du hast jetzt eine Chance oder du hast keine. Hinterrücks hat er da nie was getan. Er hat sein System stets verteidigt.“

Gregor Schlierenzauer (Skispringer): „Peter hat für den Skisport gebrannt und mit sehr viel Energie und einer positiven Besessenheit oftmals Unmögliches möglich gemacht. Einerseits als gewiefter, sehr gut vernetzter Geschäftsmann, andererseits als väterliche Figur und Freund, der für Anliegen und Probleme immer ein offenes Ohr hatte. Ich bin Peter für alles, was er für den Skisport und uns Athleten gemacht hat, sehr dankbar und bin sicher, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren werden.“