Djokovic führt in dieser Wertung knapp 29:28, aber Nadal hat sieben der acht Begegnungen in Roland Garros für sich entschieden – darunter auch das Vorjahresfinale mit 6:0 6:2 7:5 sensationell klar. Auch heuer in Rom war der „Sandplatzkönig“ beim 7:5 1:6 6:3-Sieg im Endspiel der Stärkere. Sollte sich aber Djokovic durchsetzen, dann wäre er auch im Finale der Favorit auf seinen zweiten Paris-Titel nach 2016. Damals hatte Nadal verletzungsbedingt früher im Turnier aufgeben müssen.
„Sind wir ehrlich, es ist die größte Herausforderung, die man haben kann, gegen Nadal auf Sand auf diesem Court zu spielen. Größer kann es nicht sein. Da gibt es besondere Anspannung und Erwartungen“, zollte Djokovic Nadal nach seinem 6:3 6:2 6:7 (5/7) 7:5-Erfolg im Viertelfinale gegen den Italiener Matteo Berrettini Tribut. „Die Vibes sind anders, wenn man mit ihm auf den Platz geht. Aber deswegen ist unsere Rivalität auch, glaube ich, historisch für diesen Sport.“
Traumduell im French-Open-Halbfinale
Im Halbfinale der French Open in Paris trifft der als Nummer eins gesetzte Serbe Novak Djokovic am Freitag auf den spanischen „Sandplatzkönig“ Rafael Nadal. Klarer Favorit ist dabei Nadal, der seinen 14. Titel in Paris anvisiert.
Paris-Bilanz drängt Nadal in Favoritenrolle
Nadal ist und bleibt dennoch der Favorit: Nur zweimal hat er im Stade Roland Garros überhaupt verloren: 2009 gegen den Schweden Robin Söderling und 2015 gegen Djokovic. Seine Bilanz steht bei unglaublichen 105 Siegen in 107 Partien. Im Viertelfinale gegen den Argentinier Diego Schwartzman (6:3 4:6 6:4 6:0) gab Nadal seinen ersten Satz im Turnierverlauf ab.
„Gegen ihn ist es immer eine große Herausforderung“, sagte Nadal zum Schlager gegen Djokovic. „Das ist gut, weil wir leben unseren Sport für diese Momente. Das Schlechte daran ist, es ist schwer, weil du gegen einen der Besten der Geschichte spielen musst.“

Mit seinem 14. Paris-Triumph würde der 35-Jährige übrigens seinen insgesamt 21. Grand-Slam-Titel holen, damit den Schweizer Roger Federer übertrumpfen und alleiniger Rekordhalter sein. Der 34-jährige Djokovic geht auf seinen 19. Major-Titel los. Der 39-jährige Federer hatte das Turnier nach seinem Drittrundensieg im Hinblick auf die Rasensaison mit dem Höhepunkt Wimbledon vorzeitig beendet.
Zverev gegen Tsitsipas als Duell der „jungen Wilden“
Während sich zwei der „Big Three“ das Gigantentreffen liefern, können zwei der „jungen Wilden“ im Schatten (ab 14.50 Uhr live in ORF Sport +) um ihr erstes French-Open-Finale kämpfen. US-Open-Finalist Alexander Zverev oder Stefanos Tsitsipas wird am Sonntag Nadal oder Djokovic fordern. Das Ranking hatte es den Youngsters ermöglicht, dass es erst im Endspiel zu einem Aufeinandertreffen mit einer der Tennislegenden kommt.
Einer, der diese Chance ebenfalls gehabt hätte, muss aus der Ferne zuschauen: Dominic Thiem war völlig unerwartet gleich in der ersten Runde nach 2:0-Satzführung am Spanier Pablo Andujar gescheitert. Der österreichische Weltranglistenvierte verliert im Ranking am Montag an Boden und ist bestenfalls Fünfter. Schlägt Zverev Tsitsipas, überholt ihn nicht nur der aktuell fünftplatzierte Grieche, sondern auch der bisher sechstplatzierte Deutsche, und Thiem wäre nicht mehr in den Top Five.
Sowohl der 24-jährige Zverev als auch der 22-jährige Tsitsipas haben übrigens noch keinen Grand-Slam-Titel auf ihrem Konto. Ob es also heuer in Roland Garros bei den Herren – wie bei den Damen – ein neues Major-Siegergesicht geben wird, ist bis Sonntag offen.
French Open in Paris
(Frankreich, 34,37 Millionen Euro, Sand)