Ukraine-Trikot: UEFA gibt Russlands Protest teilweise statt

Nach den Protesten aus Russland hat der Europäische Fußballverband (UEFA) im Zwist um das ukrainische EM-Trikot ein Machtwort gesprochen. Den am Kragen des Trikots angebrachten Slogan „Ehre unseren Helden“ stufte die UEFA nach einer eingehenden Prüfung als politisch ein. Darum sei der Schriftzug „angesichts der Pflichtspiele eines UEFA-Wettbewerbes“ zu entfernen. Russland ist zufrieden, für die Ukraine ist der Fall dagegen nicht abgeschlossen.

Die auf den Trikots abgedruckte Silhouette des Landes bestätigte die UEFA hingegen als rechtens. Die von Russland einverleibte Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist dabei als Landesteil dargestellt. Auch den Slogan „Ehre der Ukraine“ stuft die UEFA als „nicht politisch motiviert“ ein. Lediglich die Kombination der beiden Ausdrücke, die 2014 im Zuge des Volksaufstandes auf dem Maidan zur Maxime der prowestlichen Kräfte geworden ist, betrachtet die UEFA in ihrer Neubeurteilung als problematisch.

Russland, das am Montag bei der UEFA Protest gegen das Trikot eingelegt hatte, zeigte sich mit dem Ergebnis der Validierung zufrieden. Die Ukraine vorerst nicht. Verbandspräsident Andrij Pawelko sagte, er sei für „Notfallgespräche“ mit der UEFA nach Rom geflogen und verwies darauf, dass der Europaverband dem Textil zuvor die Freigabe erteilt habe. „Dieser Slogan ist seit Langem ein traditioneller Gruß für unsere Fans in allen Stadien und bei allen Spielen der ukrainischen Nationalmannschaft“, schrieb Pawelko auf Facebook. Die Ukrainer treffen am 21. Juni im dritten Gruppenspiel auf Österreich.