Jubel von Michaela Polleres
GEPA/Johannes Friedl
Judo-WM

Polleres beendet ÖJV-Durststrecke

Michaela Polleres hat mit Bronze in Budapest für die erste österreichische Judo-WM-Medaille seit 2010 gesorgt. Die 23-jährige Niederösterreicherin gewann am Donnerstag in der Klasse bis 70 kg den Kampf um Rang drei gegen die Irin Megan Fletcher mit Ippon und nährte damit auch Erfolgshoffnungen für Olympia. Das bis dato letzte WM-Edelmetall für Österreich hatte vor elf Jahren ebenfalls mit Bronze Sabrina Filzmoser geholt.

„Ich bin unglaublich erleichtert. Der Sieg im Kampf um Bronze fühlt sich jetzt richtig gut an. Das ist natürlich mein absoluter Karrierehöhepunkt“, jubelte Polleres. ÖJV-Cheftrainerin Yvonne Bönisch war froh, dass die WM-Serie ohne Medaille ein Ende hat. „Das war ein Team-Effort, von Heimtrainer Adi Zeltner und unserem ÖJV-Trainerstab, die Michaela nach den letzten Niederlagen wieder aufgebaut haben. Dass sie es kann, wussten alle“, sagte die Deutsche.

Filzmoser, die vom Weltverband (IJF) zur Vorsitzenden der Athletenkommission gewählt wurde, freute sich mit. „Toll, was Michaela da geglückt ist. Sie hat sich die Bronzemedaille wirklich verdient. Sie war extrem stark. Und ich bin froh, dass ich jetzt nicht mehr die letzte ÖJV-Medaillengewinnerin bin.“

Judo-WM: Polleres holt Bronze

Bei der Judo-WM in Budapest holte die Niederösterreicherin Michaela Polleres Bronze. Die 23-Jährige gewann in der Klasse bis 70 Kilo den Kampf um Rang drei gegen die Irin Megan Fletcher mit Ippon. Damit sorgte sie für die erste österreichische Judo-WM-Medaille seit 2010.

Knappe Niederlage im Halbfinale

Polleres bezwang auf ihrem Weg zu Bronze als Nummer vier gesetzt nach einem Freilos die Spanierin Maria Bernabeu, die Südkoreanerin Kim Seongyeon und im Kampf um den Poolsieg die Australierin Aoife Coughlan. Im Halbfinale unterlag sie hauchdünn im Golden Score der Kroatin Barbara Matic, die schließlich Gold holte.

Jubel von Michaela Polleres mit ihrem Team
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Die ganze österreichische Delegation freute sich mit Michaela Polleres über die Medaille

Gegen Fletcher feierte Polleres dann aber dank eines Festhaltegriffs nach dreieinhalb Minuten im insgesamt fünften Duell den vierten Sieg. Für die Ternitzerin ist es die zweite Einzelmedaille bei einem Großereignis nach EM-Bronze 2018. Vor zwei Jahren in Tokio hatte sie den WM-Kampf um Platz drei noch verloren und war Fünfte geworden.

Michaela Polleres (AUT) gegen Megan Fletcher (IRL)
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Im Kampf um Bronze bezwang Polleres die Irin Megan Fletcher

„Michaela war den ganzen Tag über in toller Form, hat sehr stark gekämpft. Sie war reif für Edelmetall“, jubelte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser. Lediglich mit der Halbfinal-Niederlage gegen Matic haderte er ein wenig: „Es war ein unglaublich spannender, gleichwertiger Kampf. Schade, auch ein Sieg war in Reichweite.“

Erstes Erfolgserlebnis in Budapest

Die aktuelle WM in der Laszlo-Papp-Arena war für Österreich mit dem jeweils vorzeitigen Ausscheiden von Filzmoser, Magdalena Krssakova und Shamil Borchashvili bisher nicht nach Wunsch verlaufen. Am Freitag treten Bernadette Graf und Aaron Fara an, am Samstag Daniel Allerstorfer und Stephan Hegyi.

Österreichische Judo-WM-Medaillen

Gold:
1980 New York Edith Hrovat (bis 52 kg)
1980 New York Gerda Winklbauer (bis 56 kg)
1980 New York Edith Simon (bis 66 kg)
1985 Seoul Peter Seisenbacher (bis 86 kg)
Silber:
1984 Wien Edith Hrovat (bis 52 kg)
2005 Kairo Ludwig Paischer (bis 60 kg)
Bronze:
1982 Paris Karin Posch (bis 72 kg)
1984 Wien Gerda Winklbauer (bis 56 kg)
1987 Essen Roswitha Hartl (bis 66 kg)
1995 Tokio Patrick Reiter (bis 78 kg)
1997 Paris Patrick Reiter (bis 78 kg)
2005 Kairo Sabrina Filzmoser (bis 57 kg)
2007 Rio de Janeiro Ludwig Paischer (bis 60 kg)
2010 Tokio Sabrina Filzmoser (bis 57 kg)
2021 Budapest Michaela Polleres (bis 70 kg)