„Ich möchte zunächst einmal allen Fans im Stadion danken, die uns heute unterstützt haben“, sagte Krejcikova im Siegerinterview auf dem mit 5.000 Zuschauern besetzten Court Philippe-Chatrier, bevor sie aus den Händen ihrer Landsfrau und Tennislegende Martina Navratilova den Pokal überreicht bekam. „Nach dieser Pandemie war das die größte Unterstützung, die größte Energie, die wir uns wünschen konnten. Ich bin einfach nur glücklich.“
Krejcikova kassiert für ihren Triumph in Roland Garros 1,4 Mio. Euro, Pawljutschenkowa erhält 750.000 Euro. „Ich möchte allen danken, die mich hier in Paris und auch von daheim aus unterstützt haben“, sagte die 25-Jährige. „Es ist unglaublich schwer, das hier in Worte zu fassen. Ich kann gar nicht glauben, was gerade passiert ist, dass ich ein Grand-Slam-Turnier gewonnen habe.“ Einen besonderen Dank sprach Krejcikova auch ihrer Mentorin Jana Novotna aus, die 2017 verstarb. „Ich hoffe, sie schaut mir jetzt zu und ist glücklich“, sagte die Tschechin.
Barbora Krejcikova gewinnt French Open
Das French-Open-Finale der Frauen hat mit einem emotionalen Triumph von Barbora Krejcikova geendet. Die Tschechin rang Anastasia Pavljuchenkova in drei Sätzen nieder und widmete den Sieg der vor fünf Jahren verstorbenen Jana Novotna.
Krejcikova dreht nach Fehlstart auf
Krejcikova erwischte einen perfekten Start. Zwar gab die Tschechin ihr erstes Aufschlagspiel ab, die Außenseiterin schaffte aber sofort das Re-Break und war danach erst einmal nicht mehr zu stoppen. Während Pawljutschenkowa im bisher größten Spiel ihrer Karriere anfangs gehemmt wirkte, spielte Krejcikova völlig unbekümmert auf. Die Tschechin, die im French-Open-Vorfeld in Straßburg ihren ersten WTA-Titel geholt hatte, strotzte nach insgesamt elf Siegen in Serie vor Selbstvertrauen. Nach sechs Spielen in Serie holte sie sich den ersten Satz mit 6:1.
Doch Pawljutschenkowa kämpfte sich danach in die Partie, auch weil Krejcikova im zweiten Durchgang etwas Nerven zeigte und den Faden verlor. Der 29-jährigen Russin gelang ein schnelles Break, danach legte sie ihre Nervosität ab und war nun die bestimmende Spielerin. Die 29-Jährige nahm ihrer Gegnerin insgesamt dreimal den Aufschlag ab und schaffte so den Satzausgleich.
Oberschenkel bremst Pawljutschenkowa
Allerdings musste sich Pawljutschenkowa gegen Ende des zweiten Satzes längere Zeit am Oberschenkel behandeln lassen. Zwar konnte sie mit einer dicken Bandage weiterspielen, ein bisschen gehemmt wirkte die frühere Nummer eins bei den Juniorinnen aber schon. Zum 4:3 gelang Krejcikova das entscheidende Break. Beim Aufschlag der Russin vergab sie danach zwar noch zwei Matchbälle, wenig später schaffte sie aber den größten Erfolg ihrer Karriere bei eigenem Aufschlag.
Zum sechsten Mal in Serie gab es in Paris damit eine Premierensiegerin. Davor hatten Garbine Muguruza (ESP), Jelena Ostapenko (LAT), Simona Halep (ROU), Ashleigh Barty (AUS) und Iga Swiatek (POL) zugeschlagen. Die Favoritinnen wie Ashleigh Barty, Naomi Osaka und Serena Williams hatten sich allesamt bereits frühzeitig verabschiedet. Am Sonntag hat Krejcikova im Stade Roland Garros sogar noch die Chance auf einen weiteren Titel. Dann steht sie mit ihrer Landsfrau Katerina Siniakova im Doppel-Finale.
Nicht mehr zu nehmen ist ihr jetzt einmal der erste Major-Erfolg einer Tschechin seit dem zweiten Wimbledon-Sieg von Petra Kvitova im Jahr 2014, einen tschechischen Sieg im Damen-Einzel hatte zuvor nur Hana Mandlikova im Jahr 1981 geschafft. Die 18-fache Grand-Slam-Siegerin Navratilova hatte viele ihrer Erfolge für die USA errungen, hat seit 2008 aber wieder auch die tschechische Staatsbürgerschaft inne.
French Open in Paris
(Frankreich, 34,37 Millionen Euro, Sand)