Der österreichische Tennisspieler Jurij Rodionov.
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Tennis

Hüftverletzung stoppt Rodionov in Stuttgart

Der Erfolgslauf von Jurij Rodionov beim ATP-Rasenturnier in Stuttgart hat am Samstag mit einer Halbfinal-Aufgabe geendet. Der Niederösterreicher gratulierte Marin Cilic beim Stand von 3:6 0:1 zum Sieg, am Vortag im Viertelfinale erlittene Hüftprobleme waren ausschlaggebend für die nach 39 Spielminuten getroffene Entscheidung. Es war dennoch Rodionovs bisher größter Erfolg auf der Tour, in der Weltrangliste wird er sich am Montag erstmals wohl in die Top 120 schieben.

„Ich bin gegen Alex de Minaur ausgerutscht und habe mir meine Hüfte verdreht“, erinnerte Rodionov an den Zwischenfall vom Vortag. „Gestern ging es mit dem Adrenalin, aber nach zwei Behandlungen, Bandagen und Schmerztabletten ging es einfach nicht mehr.“ Um gegen Cilic eine Chance zu haben, müsse man topfit sein. „Es ist eine unangenehme Zerrung, und als Spieler braucht man seine Hüfte. Daher habe ich entschieden, dass ich meinen Körper schone und das Risiko nicht weiter eingehe. Die Wahrscheinlichkeit wäre groß gewesen, dass es schlimmer geworden wäre.“

Rodionov hatte gegen den ehemaligen US-Open-Sieger zu Beginn gut mitgehalten, bis zum 4:3 für Cilic ging es mit dem Aufschlag. Ein darauffolgender Serviceverlust bedeutete aber für Österreichs Nummer drei den Break-Rückstand, Cilic servierte aus. Als der seit rund vier Wochen 22-Jährige auch seinen ersten Aufschlag im zweiten Durchgang abgegeben hatte, beendete er das Match vorzeitig. Davor hatte er außer De Minaur und die Deutschen Dominik Koepfer und Peter Gojowczyk ausgeschaltet.

ATP Stuttgart: Rodionov gibt im Halbfinale auf

Nichts wurde es für Jurij Rodionov beim ATP-Rasenturnier in Stuttgart mit dem ersehnten Einzug ins Endspiel. Der Niederösterreicher musste im Halbfinale gegen Marin Cilic verletzungsbedingt aufgeben. Dennoch ist es für Rodionov der bisher größte Erfolg auf der Tour.

„War ein super Turnier“

Deswegen halte sich die Enttäuschung über das Ausscheiden auch in Grenzen. „Es war ein super Turnier. Ich habe drei großartige Matches gespielt.“ Nun gelte es vom Physiotherapeuten abzuklären, ob ein Antreten per „special exempt“ nächste Woche in Halle Sinn habe. Dort ginge es in Runde eins gegen den deutschen Routinier Philipp Kohlschreiber. Rodionov: „Man muss da sicher topfit ankommen.“ Grundsätzlich habe er sein Spiel auf Rasen aber weiterentwickelt: „Ich habe viel Selbstvertrauen getankt.“ Nach Halle würde Wimbledon auf dem Programm stehen.

Der österreichische Tennisspieler Jurij Rodionov.
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Nach 39 Spielminuten musste Rodionov die Partie gegen Cilic abbrechen

Gegen De Minaur habe er sich zum ersten Mal auf Rasen richtig wohlgefühlt. „Ich habe mich gut bewegt. Ich wusste, welchen Schlag ich wann spielen soll. Ich bin froh, dass ich mal gut auf Rasen angekommen bin.“ Das mag auch in der neuen Kooperation mit dem 30-jährigen Coach Richard Waite begründet sein. Ihn habe er kennengelernt, als dieser noch gespielt habe. „Vor vier Jahren haben wir dann begonnen, so für ein Jahr miteinander zu arbeiten. Jetzt habe ich ihn wieder gefragt.“

ATP-250-Turnier in Stuttgart

(Deutschland, 618.735 Euro, Rasen)

Halbfinale:
Marin Cilic (CRO) Jurij Rodionov (AUT) 6:3 1:0 ret.
Felix Auger-Aliassime (CAN/3) Sam Querrey (USA) 6:4 7:5
Viertelfinal-Tableau:
Marin Cilic (CRO) Denis Shapovalov (CAN/1) 7:5 7:6 (7/3)
Jurij Rodionov (AUT) Alex de Minaur (AUS/4) 3:6 6:3 7:6 (7/4)
Felix Auger-Aliassime (CAN/3) Ugo Humbert (FRA/6) 7:6 (7/5) 7:6 (10/8)
Sam Querrey (USA) Dominic Stephan Stricker (GER) 6:7 (4/7) 7:6 (7/4) 6:3
Achtelfinal-Tableau:
Denis Shapovalov (CAN/1) Feliciano Lopez (ESP) 6:2 6:7 (2/7) 6:3
Marin Cilic (CRO) Nikolos Basilaschwili (GEO/5) 6:3 6:2
Alex de Minaur (AUS/4) Jordan Thompson (AUS) 6:7 (8/10) 6:3 6:4
Jurij Rodionov (AUT) Peter Gojowczyk (GER) 5:3 ret.
Ugo Humbert (FRA/6) Yannick Hanfmann (GER) 7:6 (11/9) 6:2
Felix Auger-Aliassime (CAN/3) Lloyd Harris (RSA) 6:3 7:6 (7/4)
Sam Querrey (USA) James Duckworth (AUS) 6:4 7:6 (9/7)
Dominic Stephan Stricker (GER) Hubert Hurkacz (POL/2) 7:6 (7/5) 7:6 (7/5)
Erstrundentableau:
Denis Shapovalov (CAN/1) Freilos
Feliciano Lopez (ESP) Alexei Popyrin (AUS) 6:4 6:4
Marin Cilic (CRO) Rudolf Molleker (GER) 7:5 6:3
Nikolos Basilaschwili (GEO/5) Dustin Brown (GER) 6:3 7:6 (7/4)
Alex de Minaur (AUS/4) Freilos
Jordan Thompson (AUS) Guido Pella (ARG) 6:3 6:4
Jurij Rodionov (AUT) Dominik Koepfer (GER) 2:6 6:3 6:2
Peter Gojowczyk (GER) Ilja Iwaschka (BLR) 5:7 6:4 6:2
Ugo Humbert (FRA/6) Marton Fucsovics (HUN) 6:3 6:1
Yannick Hanfmann (GER) Jeremy Chardy (FRA) 6:4 6:4
Lloyd Harris (RSA) Gilles Simon (FRA) 6:4 7:5
Felix Auger-Aliassime (CAN/3) Freilos
James Duckworth (AUS) Adrian Mannarino (FRA/7) 6:3 6:2
Sam Querrey (USA) Altug Celikbilek (TUR) 6:4 6:1
Dominic Stephan Stricker (GER) Radu Albot (MDA) 7:6 (7/4) 7:6 (7/5)
Hubert Hurkacz (POL/2) Freilos
Qualifikation, zweite Runde:
Altug Celikbilek (TUR) Dennis Novak (AUT) 1:6 7:6 (7/3) 7:5
Erste Runde:
Dennis Novak (AUT) Jiri Vesely (CZE) 6:7 (5/7) 6:2 6:4
Doppel-Viertelfinale:
Ariel Behar / Gonzalo Escobar (URU/ECU) Philipp Oswald / Marcus Daniell (AUT/NZL/4) 7:6 (10/8) 7:6 (7/5)
Doppel-Achtelfinale:
Philipp Oswald / Marcus Daniell (AUT/NZL/4) Frederik Nielsen / Jean-Julien Rojer (DEN/NED) 7:5 6:7 (10/12) 10/4
Hubert Hurkacz / Lukasz Kubot (POL) Oliver Marach / Aisam-Ul-Haq Qureshi (AUT/PAK) 6:3 6:4