David Alaba und Marko Arnautovic.
AP//Robert Ghement
Fußball-EM

Arnautovic stellt sich Rassismusvorwurf

Marko Arnautovic war am Sonntag mit seinem Treffer zum 3:1 gegen Nordmazedonien einer der Hauptdarsteller beim ersten EM-Sieg einer österreichischen Nationalmannschaft. Sein emotionaler Ausbruch nach dem Treffer brachte dem Wiener allerdings Rassismusvorwürfe in sozialen Netzwerken ein. Am Montag entschuldigte sich der 32-Jährige einerseits für seine Emotionen, stellte aber klar: „Ich bin kein Rassist und ich werde niemals einer sein.“

Der erst nach der Pause eingewechselte Arnautovic hatte in der 90. Minute in Bukarest den Endstand zum 3:1 fixiert. Danach war deutlich zu sehen, wie sich die Genugtuung des Wieners mit serbischen Wurzeln über seinen Treffer lautstark in Richtung einiger nordmazedonischer Spieler entlud. Seine Mitspieler, allen voran Kapitän David Alaba, versuchten, Arnautovic zu beruhigen. Schon davor sollen im Zuge vieler verbaler Scharmützel rassistische Äußerungen gefallen sein.

Diesem Vorwurf trat Arnautovic am Montag nach der Rückkehr ins Teamcamp in Seefeld entschieden entgegen. Der 32-Jährige war ursprünglich gar nicht für den Medientermin unmittelbar vor dem Training in Seefeld vorgesehen gewesen. Arnautovic trat aber kurzfristig vor die Journalisten, weil es ihm nach eigenen Angaben ein Anliegen war, Dinge klarzustellen. „Es war ein Wortgefecht in den Emotionen, von der einen wie von der anderen Seite“, sagte der Stürmer. Das habe jedoch nichts mit Politik oder Rassismus zu tun. „Meine Freunde, die zu meiner Familie herangewachsen sind, sind von überall auf der Welt“, so Arnautovic.

Arnautovic nimmt Stellung zu Rassismusvorwürfen

Einen Tag nach seinem Siegestreffer gegen Nordmazedonien wird ÖFB-Star Marko Arnautovic mit Beleidigungs- und Rassismusvorwürfen konfrontiert. Nach seinem Tor folgte eine Schimpftirade. „Ich bin kein Rassist“, beteuert er im Interview.

Der Rassimusvorwurf habe ihn schwer getroffen, sagte der 32-Jährige im ORF-Interview. „Mich hat das auch betroffen gemacht in der Früh. Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch sehr traurig bin, dass über mich so gesprochen wird. Ich kann nur sagen, sie sind nach dem Spiel zu mir gekommen und sie haben sich entschuldigt und ich habe mich natürlich entschuldigt.“ Schon unmittelbar nach seiner Einwechslung habe der gegenseitige „Trashtalk“ begonnen, so Arnautovic: „Aber es war in keiner Weise rassistisch, ich würde das niemals machen.“

„Es tut mir leid“

Der China-Legionär räumte aber auch ein, dass sein Verhalten unmittelbar nach dem Tor zum 3:1-Endstand nicht das beste Bild abgegeben hatte. „Ich habe mich (nach dem Tor, Anm.) gefreut, natürlich sind da Worte gefallen, die auch mir wehgetan haben. Es war einfach ein emotionales Gefecht“, zeigte sich Arnautovic auch einsichtig und entschuldigte sich für seine Aussagen: „An alle Leute, die sich angesprochen gefühlt haben: Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid. Lasst uns das alles vergessen, es gehört nicht zum Fußball.“

Die unschönen Wortgefechte seien leider trotzdem an der Tagesordnung, so Arnautovic. „Es passieren nonstop solche Dinge, es gibt kein Spiel, bei dem keine schlimmen Wörter fallen, ich hab noch kein einziges erlebt. So etwas darf trotzdem nicht passieren, weder von der einen noch von der anderen Seite. Wir haben uns nach dem Spiel ausgesprochen, ich habe auch mit dem Kapitän Goran Pandev gesprochen, das ist ein guter Freund von mir. Und er hat gesagt: Vergiss es. Ich will mich trotzdem bei allen entschuldigen, das gehört nicht dazu. Ich bin aber kein Rassist.“

Rückendeckung von Sportdirektor

Rückendeckung für den Teamspieler gab es von ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. „Trashtalk gehört zum Fußball. Vor 30, 40 Jahren hat mir mein Gegenspieler zeitweise auch nichts Schönes gesagt und ich ihm auch nicht“, meinte der Wiener. „Das Wichtigste ist, Marko hat klargestellt, dass er mit Politik gar nichts am Hut hat. Das Zweite ist, dass es nach dem Spiel ausgeräumt wurde. Sie sind nachher länger beieinandergestanden und haben alles besprochen. Das Thema ist ausgeräumt, es geht weiter“, so Schöttel.

Weder Sportdirektor Schöttel noch Arnautovic machten Angaben dazu, mit welchem nordmazedonischen Gegenspieler sich der ÖFB-Kicker die Scharmützel geliefert hatte. Diverse Fotos lassen aber darauf schließen, dass es sich um Ezgjan Alioski, der sein Geld in der englischen Premier League bei Leeds United verdient, gehandelt haben könnte.