Judoka Michaela Polleres
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Olympia

Österreich reist mit Judo-Sextett nach Tokio

Österreichs Judoverband wird bei den Olympischen Spielen in Tokio mit vier Athletinnen und zwei Athleten vertreten sein und damit zahlenmäßig zu den größten Teams innerhalb des ÖOC-Aufgebots zählen. Angeführt wird das Sextett von Michaela Polleres, die vergangene Woche bei den Weltmeisterschaften in Budapest in der Klasse bis 70 kg die Bronzemedaille gewann. Nationaltrainerin Yvonne Bönisch formulierte am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien als Ziel eine Medaille.

Magdalena Krssakova (bis 63 kg), Polleres, Bernadette Graf (bis 78), Shamil Borchashvili (bis 81) und Stephan Hegyi (über 100) über das jeweilige Ranking sowie Sabrina Filzmoser (bis 57) über die kontinentale Quote werden in Japan mit dabei sein. Das ist ein Teilnehmer mehr als zuletzt in Rio de Janeiro. 130 Nationen sind vertreten. Für die 41-jährige Filzmoser werden es die vierten Sommerspiele und zugleich der letzte Wettkampf der Karriere sein.

Bei den vergangenen drei Großereignissen seit vergangenem November mit EM 2020 in Prag (Silber Krssakova) und EM 2021 in Lissabon (Bronze Graf) und nun der WM gab es damit jeweils einen Medaillengewinn für Österreich. „Wir sind sehr zufrieden und sehr stolz. Die Bronzemedaille jetzt hat einiges an Druck weggenommen, wir können mit einem gelösten Gefühl nach Tokio gehen“, sagte OJV-Präsident Martin Poiger.

Judoka Sabrina Filzmoser
GEPA/Christian Walgram
Filzmoser will sich bei ihren vierten Sommerspielen gebührend von der großen Bühne verabschieden

Feinschliff in zwei Trainingslagern

Vorgaben für Olympia wolle er als Präsident trotz der ersten WM-Medaille seit elf Jahren allerdings keine geben, so Poiger: „Alle sind motiviert und haben das Ziel vor Augen. Wir haben die historische Aufgabe, dass wir um die Medaillen mitkämpfen wollen. Wir wünschen uns die Medaille. Die Faktoren, die wir kontrollieren können, haben wir im Griff.“

Das österreichische Team wird vor der Abreise nach Japan noch an zwei internationalen Trainingslagern in Samorin bei Bratislava sowie Porec teilnehmen. „Noch mal stärkere Partner fühlen. Aber natürlich wird das Hauptaugenmerk auch auf der Videoanalyse liegen. Wir werden uns individuell auf die Athleten vorbereiten, pro Gewichtsklasse werden in Tokio maximal 25 Leute am Start sein, man kann sich speziell vorbereiten. Die beste Auslosung wird Michi als Gesetzte bekommen“, so Bönisch.

„Pushen uns Trainingsalltag“

Sie sei stolz, nicht nur einen Superstar zu haben, sagte die 40-jährige Deutsche mit Blick auf das Team, denn fünf der sechs landeten in jüngerer Vergangenheit bei hochklassigen Turnieren auf dem Podest. „Ich fühle mich sehr wohl, mit dem Team zu arbeiten, wir trainieren dreimal die Woche gemeinsam in Linz, packen als Team zusammen an und pushen uns im Trainingsalltag. Die ersten Erfolge sprechen für sich. Wir blicken positiv nach Japan“, sagte die Olympiasiegerin von 2004.