Bild zeigt das Team der österreichischen Fußball Natiuonalmannschaft beim Training
GEPA/Christian Walgram
Fußball-EM

ÖFB-Team stellt sich dem Gruppenfavoriten

Das ÖFB-Team trifft am Donnerstag im zweiten Spiel der Gruppe C auf die Niederlande (21.00 Uhr, live in ORF1). Der letzte volle Erfolg gegen die „Oranje“ liegt 31 Jahre zurück. Die letzten sechs Duelle gingen alle verloren. Endet in Amsterdam die Negativserie gegen den Gruppenfavoriten, könnte das schon den Einzug ins Achtelfinale bedeuten. Teamchef Franco Foda erwartet jedenfalls von seinem Team einen mutigen Auftritt.

Auch mit einem Remis würde Österreichs Nationalmannschaft so gut wie sicher in der K.-o.-Phase stehen. Kein Team mit vier Punkten in der Gruppenphase schied bei der EM 2016 in Frankreich aus. Eine Defensivtaktik schloss Foda aber aus. „Auf ein Unentschieden können italienische Mannschaften spielen. Wir haben immer die Intention, ein Spiel zu gewinnen, und so wird es auch gegen die Niederlande sein.“

Zu verlieren hat das ÖFB-Team im insgesamt 20. Duell mit den Niederländern (sechs Siege, vier Remis, neun Niederlagen) relativ wenig. Mit dem Auftaktsieg wurde die Basis für den Aufstieg schon gelegt. Verlassen will sich Foda darauf aber nicht: „Wir benötigen noch Punkte, die Spieler wissen das. Jetzt geht es darum, gegen den Gruppenfavoriten entschlossen aufzutreten, eine gewisse Kompaktheit an den Tag zu legen und im Spiel nach vorne mutig aufzutreten.“

ÖFB-Team bereitet sich auf Gegner Niederlande vor

Österreichs Fußballteam versucht, sich abseits der Diskussionen über Marco Arnautovic konzentriert auf das Spiel gegen die Niederlande vorzubereiten. In Amsterdam wird diesmal Fodas Defensive voll gefordert sein.

Foda rechnet mit Räumen

Helfen soll dem Team in der Johan Cruijff Arena das gewonnene Selbstvertrauen vom 3:1-Erfolg gegen Nordmazedonien. Dass mit den Niederländern ein ganz anderes Kaliber wartet, ist allen in der ÖFB-Auswahl aber bewusst. Das „Oranje“-Team ist gespickt mit Stars. In der Abwehr ragt Juventus-Legionär Matthijs de Ligt heraus, der sein Comeback geben wird. Offensiv sind mit Memphis Depay und Kapitän Georginio Wijnaldum laut Foda „absolute Topspieler“ im Einsatz. Im Mittelfeld zieht Barcelona-Spieler Frenkie de Jong die Fäden.

„Die Niederländer sind ein Team, das versucht, aktiv zu sein, auch im Spiel gegen den Ball. Das kann für uns mehr Räume im Umschaltspiel bedeuten“, vermutete Foda. Auch Marcel Sabitzer sieht in der Spielphilosophie der Gastgeber eine Chance. „Die Holländer werden nicht so ein Abwehrbollwerk aufziehen“, erklärte der ÖFB-Offensivspieler, der sich in seiner Rolle hinter zwei Spitzen zwischen den Linien der Niederländer bewegen soll.

Gruppe C, zweiter Spieltag

Donnerstag 21.00 Uhr, live in ORF1

Niederlande – Österreich

Amsterdam, Johan Cruijff ArenA, SR Grinfeld (ISR)

Niederlande: Stekelenburg – Dumfries, De Vrij, De Ligt, Blind, Van Aanholt – De Roon, Wijnaldum, F. de Jong – Weghorst, Depay

Österreich: Bachmann – Dragovic, Hinteregger, Alaba – Lainer, Laimer, Sabitzer, X. Schlager, Ulmer – Gregoritsch, Baumgartner

Rätselraten über niederländische Taktik

Rätselraten hinterließ bei Foda der Auftritt der Niederländer zum Auftakt gegen die Ukraine. Die „Oranje“ agierte beim 3:2 teilweise unerwartet. „Wir waren überrascht – sie haben entweder vorne zugestellt oder sich komplett in die eigene Hälfte zurückgezogen und dort kompakt verteidigt“, erzählte Foda. „Ich weiß nicht, welchen Plan sie gegen uns haben, doch wir sind auf beide Situationen vorbereitet.“

Die eigene Taktik ließ Foda naturgemäß offen. Möglich ist, dass das Team wieder in einem 3-5-2-System und David Alaba im Abwehrzentrum auftreten wird. „Gegen Nordmazedonien war es die Idee, dass man gegen zwei Stürmer mit einem Dreieraufbau besser zur Geltung kommt. Die Variante ist auch gegen die Niederländer möglich“, sagte Foda.

Auch personell ließ sich der Teamchef nach der Sperre von Marko Arnautovic nicht in die Karten blicken ließ. „Wir haben noch einige Optionen im Kader. Wir können aber auch Taktik und System verändern in eine andere Richtung“, sagte Foda, der als ÖFB-Teamchef in Spielen gegen Top-25-Nationen der FIFA-Weltrangliste (Niederlande 16.) eine Bilanz von drei Siegen, einem Remis und fünf Niederlagen hat.

De Boer mit schlechten Erinnerungen

Bondscoach Frank de Boer hat unterdessen als Trainer keine guten Erinnerungen an Duelle mit Österreich. In seiner Funktion als Coach von Ajax Amsterdam schied er im EL-Sechszehntelfinale 2014 gegen Salzburg (0:3/1:3) und in der CL-Qualifikation 2015 gegen Rapid (2:3/2:2) aus. Beide Niederlagen kassierte de Boer dabei in genau jenem Stadion, in dem er nun mit dem Nationalteam auf Österreich trifft.

„Die werden uns das Leben schon schwermachen“, warnte der 51-Jährige, der „mit Sicherheit kein einfaches Spiel“ erwartet. De Boer will die Österreicher mit einer aggressiven Spielweise unter Druck setzen. „Wir wollen sie hoch pressen, darauf konzentrieren wir uns“, erklärte der Bondscoach. „Wir wollen sie frühzeitig stoppen und versuchen, mit mehr Ballbesitz zu agieren. Wir wollen uns besser bewegen.“