Gerhard Berger
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Motorsport

Berger rechnet mit „härtester“ DTM

Die DTM-Saison 2021 startet am Samstag und Sonntag mit zwei Rennen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Monza. Mit Vollgas nimmt die Serie unter ihrem Chef Gerhard Berger auch das überarbeitete Format in Angriff: Es gibt ab heuer ein neues GT3-Reglement dazu kommen neue Fahrer und neue Marken. „Erstklassiges Racing in der härtesten Tourenwagenserie der Welt“ warte auf die Fans, verspricht der Tiroler.

Die neue Saison wird erstmals mit GT3-Autos bestritten, nachdem im Vorjahr Audi sein werksseitiges Engagement auslaufen ließ und nur BMW übrig zu bleiben drohte. Nun gibt Mercedes – mit elf Fahrer-, 14 Team- und sieben Herstellermeisterschaften klar an der Spitze – sein Comeback.

Als Hersteller blieb auch Audi erhalten, Red Bull und AlphaTauri sind mit Ferrari-Boliden als Team am Start. Auch Lamborghini und McLaren kommen als neue Herausforderer. „Durch die Fahrer, die Markenvielfalt und die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte gibt es für die Fans sicherlich mehr emotionale Bezugspunkte als vorher“, sagte Berger.

Zuversicht bei Auer

Die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) startet mit einem neuen Reglement und neuen Autos in die Saison. Mit dabei ist auch der Kufsteiner Lucas Auer. Er zählt zu den Meisterschaftsfavoriten.

„Gute Mischung“ mit Auer und Klien

Nicht mehr dabei ist Titelverteidiger Rene Rast, der Deutsche konzentriert sich auf sein Formel-E-Engagement. Auch die Österreicher Philipp Eng und Ferdinand Habsburg machen das erste Jahr unter dem neuen Reglement (u. a. mit „fliegendem Start“) nicht mit. Neben Bergers Neffen Lucas Auer, der für das US-Team Winward wieder einen Mercedes steuert, wird auch Christian Klien bei ausgewählten Rennen für den Rennstall JP Motorsport Österreich vertreten. Neu sind Red Bulls Formel-1-Ersatzpilot Alexander Albon oder Arjun Maini, der erste Inder in der DTM-Geschichte. Der zweifache Champion Gary Paffett kehrte zurück.

Lucas Auer
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Im Vorjahr war Auer noch im BMW unterwegs

„Wir haben eine gute Mischung aus Formel-1-Piloten, Ex-Meistern, GT-Profis und jungen Talenten, die in die Formel 1 wollen“, sagte Berger. Favoriten gibt es keinen, für den 26-jährigen Auer sei aber viel möglich. „Ich traue Lucas Auer den Meistertitel zu. Er hat nicht nur ein Topfahrzeug, sondern ist auch in einem sehr erfahrenen Team“, so Berger. Er werde „kämpfen wie ein Löwe. Denn ich weiß, dass es in Österreich viele Fans der DTM gibt“, erklärte Auer.

Mit der Deutschen Sophia Flörsch und der Britin Esmee Hawkey werden erstmals seit Langem auch wieder Frauen in der DTM Gas geben. Die 20-jährige Münchnerin Flörsch, die für das Team Abt am Steuer eines Audi R8 sitzt, werde sich „Schritt für Schritt nach vorne arbeiten“ müssen, erwartet Berger.

Serie soll bis 2030 CO2-neutral werden

Unter dem Ex-Rennfahrer versucht die DTM, Motorsport der alten Schule mit umweltfreundlichen Konzepten zu verbinden. Bis 2030 will die Serie CO2-neutral sein. „Es reicht nicht, E-Autos an den Start zu bringen oder auf das Thema Umweltschutz aufmerksam zu machen. Wir müssen den kompletten CO2-Fußabdruck auf und neben der Rennstrecke reduzieren. Das betrifft alle Bereiche – von der Logistik über das Catering bis hin zu den Besuchern“, erklärte Berger. Stichworte sind etwa Lkws mit alternativen Antrieben und der verstärkte Einsatz öffentlicher Verkehrsmittel.

Im Jahr eins nach dem großen Pandemieschock soll die DTM-Saison vorerst an sieben Wochenenden über die Bühne gehen, eingeplant ist am 4./5. September auch ein Gastspiel auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Der Job verlangt Berger in diesen Zeiten einiges ab. „Es war im letzten Jahr und es wird auch in den nächsten Jahren nicht einfach sein – nicht zuletzt wegen der Pandemie und der begrenzten Ressourcen im Motorsport“, sagte der 61-Jährige. „Ich habe ein tolles Team, das harte Knochenarbeit geleistet hat, um in diesem Jahr ein richtig gutes Produkt an den Start zu bringen.“