Jubel von Andrej Jarmolenko und Roman Jaremtschuk
Reuters/Robert Ghement
Fußball-EM

Ukraine-Angreifer weiter in Torlaune

Mit einem 2:1 gegen Nordmazedonien hat die Ukraine am Donnerstag in der Österreich-Gruppe C die Chance auf den erstmaligen Achtelfinal-Einzug bei einer Europameisterschaft am Leben gehalten. Die Erleichterung über den knappen Erfolg war Teamchef Andrij Schewtschenko danach deutlich anzumerken. Er durfte sich aber auch über den neuerlichen Erfolg seiner Angreifer freuen.

„Wir hatten genug Chancen, das Spiel früher zu entscheiden. Wir hätten das dritte Tor machen müssen“, haderte der ehemalige Torjäger mit dem Spielverlauf. Dabei haben seine Angreifer vor dem Gruppenfinale am Montag gegen Österreich (18.00 Uhr, live in ORF1) schon wieder angeschrieben.

Acht Spieler haben es nach der ersten Turnierwoche auf zwei Treffer gebracht, doch nur die Ukraine stellt gleich zwei davon: Andrej Jarmolenko und sein Sturmpartner Roman Jaremtschuk erzielten am Donnerstag in Bukarest die siegbringenden Tore. Die Stürmer von West Ham und Gent hatten schon beim unglücklichen 2:3 zum Auftakt gegen die Niederlande getroffen.

Ukraines Coach Andriy Shevchenko schlägt ein mit Andriy Yarmolenko
Reuters/Robert Ghement
Coach Schewtschenko war nicht ganz zufrieden, durfte sich aber über drei Punkte freuen

Der Trainer hat es vorgemacht

Zwei Tore in zwei Spielen nacheinander bei einem großen Turnier für die Ukraine hatte zuvor nur der aktuelle Trainer Schewtschenko geschafft. Jarmolenko war zudem erstmals in drei aufeinanderfolgenden Pflichtspielen erfolgreich. In Amsterdam traf er wunderschön mit links aus der Distanz, in Bukarest staubte er mit rechts ab und bereitete Jaremtschuks 2:0 vor. „Dieser Sieg ist für uns alle. Egal, wo ihr seid, heute könnt ihr feiern“, sagte Jarmolenko nach seinem 42. Länderspieltor im 96. Einsatz. Auf Rekordhalter Schewtschenko fehlen dem 31-Jährigen nur noch sechs Tore.

Am Donnerstag fielen die Ukrainer in der zweiten Halbzeit zurück. Nach dem Anschlusstreffer Ezgjan Alioskis im Elfmeternachschuss vergaben sie selbst vom Elfmeterpunkt und mussten bis zuletzt um die drei Punkte bangen. „Sie haben uns dann in die Defensive gedrängt, und wir wurden nervös“, analysierte Jarmolenko treffend. „Wir haben fast etwas Panik bekommen, weil wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten.“

Nordmazedonien muss sich verabschieden

Es blieb beim erst zweiten Sieg der nun zweitplatzierten Ukraine bei einer EM, Nordmazedoniens Steigerung kam zu spät. „Es scheint so, als müssten wir erst ein Gegentor kassieren, bevor wir zu spielen beginnen. Eine gute Hälfte ist nicht genug, wir müssen im gesamten Spiel auf dem gleichen Niveau sein und konstant spielen, so wie wir es nach der Pause getan haben“, sagte Kapitän Goran Pandev.

Für sein Land ist die EM nach der Vorrunde beendet. „Wir sind besiegt, aber noch nicht am Ende“, erklärte Trainer Igor Angelovski vor dem EM-Abschiedsspiel am Montag gegen die Niederlande.