Gegen Deutschland war nicht der Angriff entscheidend, vielmehr machten das Mittelfeld und die Abwehr den Unterschied aus. Schon fünf Spiele in Folge hat die Mannschaft kein Gegentor bekommen.
Französische Medien bezeichneten das Mittelfeld-Trio N’Golo Kante, Paul Pogba und Adrien Rabiot im Anschluss als „magisches Dreieck“ – ein Beiname, der eigentlich für das Sturm-Dreigestirn prädestiniert schien. Doch das hatte am Dienstag kein Glück. Zwar trafen Mbappe und Benzema, die Tore zählten aber wegen Abseitsstellungen nicht.
Ungarische Abwehr erwartet heißer Tanz
Der zweite EM-Auftritt der 17 Pflichtspiele ungeschlagenen Franzosen gegen Ungarn sollte für die Offensivstars aber genügend Gelegenheiten bieten, zumindest einmal anzuschreiben. Die 0:3-Auftakniederlage der Ungarn gegen Portugal beendete eine Serie von elf Partien ohne Niederlage, wiewohl sich die Hausherren lange Zeit wacker im Spiel hielten. Am Ende sorgte vor allem Superstar Cristiano Ronaldo, dem zwei Treffer gelangen, aber für gehörige Turbulenzen in der Hintermannschaft.
Gruppe F, zweiter Spieltag
Samstag 15.00 Uhr, live in ORF1
Ungarn – Frankreich
Budapest, Puskas Arena, SR Oliver (ENG)
Mögliche Aufstellungen:
Ungarn: Gulacsi – Lovrencsics, Botka, Orban, Attila Szalai, Fiola – Kleinheisler, Nagy, Schäfer – Sallai, Adam Szalai
Frankreich: Lloris – Pavard, Varane, Kimpembe, Hernandez – Pogba, Kante, Rabiot – Griezmann, Benzema, Mbappe
Einfacher wird es für die ungarische Abwehr trotz der Unterstützung von 61.000 Zuschauern am Samstag garantiert nicht. Benzema, Mbappe und Griezmann schossen in der vergangenen Saison für ihre Clubs Real Madrid, Paris Saint-Germain und FC Barcelona zusammen 102 Tore. Hinzu kommt, dass das Thermometer am Nachmittag wohl bis 35 Grad Celsius oder darüber hinaus klettern wird.
„Ich denke, wenn es so heiß ist, ist es für jeden schwer. Das wird auch für Frankreich eine Herausforderung“, sagte Ungarn-Coach Marco Rossi vor dem ersten Duell der beiden Nationen seit 16 Jahren. Der Größe der Aufgabe ist sich der Italiener bewusst. „Wir wissen alle, was für eine gute Mannschaft das ist. Was zählt, ist, dass wir physisch und mental bei vollen Kräften sind, damit wir bestmöglich vorbereitet in das Spiel gehen können.“
Ungewohnte Kulisse für Franzosen
Lucas Hernandez versicherte, dass die Franzosen auch gegen den laut Papierform schwächsten Gegner in der Gruppe F alles aufbieten werden. „Wir haben gegen Deutschland einen guten Auftakt geschafft. Aber wir müssen gegen Ungarn so weitermachen. Das Stadion wird voller Fans des Gegners sein. Das sind wir nicht mehr gewohnt“, sagte der Bayern-Verteidiger. „Die Ungarn haben gegen Portugal 80 Minuten lang gut dagegengehalten. Sie sind defensiv stark und lassen nicht viele Räume. Da müssen wir wachsam sein.“
Ein weiterer Erfolg Frankreichs wäre gleichbedeutend mit dem Einzug ins Achtelfinale – und könnte noch dazu ein gutes Omen sein. Denn bisher erreichten „Les Bleus“ jedes Mal das EM-Finale, wenn sie ihre ersten beiden Gruppenspiele gewannen. 2016 wurde Frankreich Vizeeuropameister, 1984 und 2000 klappte es jeweils mit dem Titel.