Semenya verpasst erneut Olympianorm

Die zweifache 800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya hat bei ihrem überraschenden Start in Regensburg erneut die Qualifikation für die Sommerspiele in Tokio verpasst. Die 30-jährige Südafrikanerin blieb am Samstagabend über 5000 m trotz einer Tempomacherin in 15:57,12 Minuten deutlich über der geforderten Norm (15:10) und wurde Vierte.

Leichtatheltin Caster Semenya
Reuters/Ibraheem Al Omari

Das Rennen gewann die deutsche Lokalmatadorin Miriam Dattke in 15:34,92. Semenya hatte schon zuvor bei zwei Rennen über diese Distanz in Pretoria im März (16:14,43) und April (15:52,28) den olympischen Richtwert auf ihrer Ausweichdistanz jeweils verfehlt.

Nach einem Urteil des Internationalen Sportgerichts (CAS) von Mai 2019 zum Testosteron-Limit für Mittelstreckenläuferinnen mit intersexuellen Anlagen darf die 800-m-Spezialistin nicht mehr bei Wettbewerben zwischen 400 Metern und einer Meile starten. Es sei denn, sie senkt ihren natürlichen Testosteronwert durch Medikamente, was Semenya ablehnt. Beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat die dreifache Weltmeisterin eine Klage wegen Diskriminierung, herabwürdigender Behandlung sowie Missachtung ihres Privatlebens angestrengt.