Für den 28-jährigen Marquez war es der elfte Sieg auf dem Sachsenring in verschiedenen Klassen in Folge und der insgesamt 57. Erfolg seiner Karriere in der MotoGP. Zugleich ist es der erste Erfolg für den sechsfachen MotoGP-Weltmeister seit November 2019 in Valencia.
Marquez hatte wegen einer hartnäckigen Oberarmverletzung fast die gesamte vergangene Saison verpasst. In der laufenden Saison war er zuletzt dreimal in Folge ausgefallen. In der WM-Wertung verbesserte sich Marquez damit auf den zehnten Platz, 90 Zähler hinter Quartararo.
Marquez beendet Krise mit Comebackerfolg
Marc Marquez hat den ersten Sieg seit seinem Comeback nach langer Verletzungspause gefeiert. Der spanische Honda-Pilot gewann am Sonntag den Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring 1,610 Sekunden vor dem portugiesischen KTM-Fahrer Miguel Oliveira. Der französische MotoGP-WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha) wurde Dritter.
Blitzstart und Regenphase entscheidend
Trotz seiner Ausfallsserie startete Marquez diesmal auf seiner Erfolgsstrecke vom fünften Startplatz blitzartig, übernahm rasch die Führung und setzte sich während einer kurzen Leichtregenphase entscheidend ab. „Da habe ich gewusst, das wird mein Rennen.“ Auf dem eigenwilligen Kurs mit seinen zehn Links- aber nur drei Rechtskurven dürfte Marquez’ Problem mit dem rechten Arm nicht so gravierend gewesen sein.
Nur Oliveira schien letztlich in der Lage, den Comebacksieg des Spaniers zu verhindern. Als sich der portugiesische Sieger des jüngsten WM-Laufes in Barcelona Marquez bis auf unter eine Sekunde genähert hatte, legte Marquez wieder problemlos zu und fuhr am Ende sicher seinen 57. MotoGP-Triumph und 83. insgesamt heraus.
„Das ist einer der wichtigsten und schwierigsten Momente meiner Karriere. Ich wusste, das heute ist eine Riesenchance. Es war aber alles andere als leicht, ich habe eine wirklich schwere Verletzung hinter mir“, sagte ein erschöpfter und emotionaler Marquez. „Ich habe mir gesagt, das ist der Tag der Tage, und ich versuche, so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Als es zu regnen begann, habe ich noch etwas mehr gepusht.“
Auch beim KTM-Werksteam gab es angesichts der Plätze zwei für Oliveira und vier für den als 13. nur aus der fünften Reihe gestarteten Brad Binder Jubel. „Ein gewaltiges Rennen, damit sind wir wirklich zufrieden“, sagte Teammanager Mike Leitner. „Es war spannend mit Marc. Wir haben lange Katz und Maus gespielt“, ergänzte Oliveira, der seinen dritten Podestplatz in Folge eroberte.
Gardner baut mit Sieg Moto2-Führung aus
Der Sieg beim Moto2-Rennen ging an den Australier Remy Gardner, der damit seine Führung im Gesamtklassement ausbaute. Sein spanischer WM-Rivale Raul Fernandez stürzte nach wenigen Runden, blieb dabei aber unverletzt. Gardner fuhr ein einsames Rennen. Der Spanier Aron Canet wurde Zweiter, der Italiener Marco Bezzecchi Dritter.
In der Moto3-Klasse setzte sich der ebenfalls in der Weltmeisterschaft führende Spanier Pedro Acosta vor seinem japanischen KTM-Markenkollegen Kaito Toba durch.
Weiter geht die Motorrad-WM in einer Woche in Assen in den Niederlanden. Nach einer fünfwöchigen Sommerpause steigen dann am 8. und 15. August die zwei Österreich-Rennen in Spielberg. Angesichts der dramatischen Rennen im Vorjahr warten auf die Fans wieder zwei Spektakel, gefahren wird diesmal vor vollem Haus.