Norwegens Verband entscheidet sich gegen WM-Boykott

Norwegen wird die Fußball-WM in Katar im kommenden Jahr nicht boykottieren. Das entschied die Versammlung des Norwegischen Fußballverbandes (NFF) bei einer Sondersitzung am Sonntag.

Eine deutliche Mehrheit der Stimmberechtigten votierte für die Empfehlung des Vorstands, die Mannschaft um BVB-Star Erling Haaland im Fall einer Qualifikation trotz Menschenrechtsbedenken nach Katar zu schicken. Ein Boykott sei kein geeignetes Mittel, um Veränderungen in Katar herbeizuführen, hatte Verbandschef Terje Svendsen im Vorfeld gesagt.

Die Fußball-WM 2022 war 2010 an Katar vergeben worden. Das Emirat steht international wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des „Guardian“ sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6.500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern in Katar gestorben. Die dortige Regierung sagte, sie habe die Lage der Arbeiter in den vergangenen Jahren mit Reformen deutlich verbessert.

Im Frühjahr hatten mehrere norwegische Erstligaclubs einen Boykott gefordert, das Nationalteam wies mit T-Shirt-Aktionen während der WM-Qualifikation auf die Menschenrechtslage in Katar hin.