Bild zeigt Trainer Franco Foda
GEPA/Christian Walgram
Fußball-EM

Stimmen zu Ukraine – Österreich

Franco Foda (ÖFB-Teamchef): „Wir waren überzeugt, dass wir es heute schaffen können. Wir haben in der Besprechung angesprochen, wir wollten Geschichte schreiben. Das ist der Mannschaft eindrucksvoll gelungen. Sie hat von der ersten Minute an gezeigt, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollte. Es war eine fantastische Leistung von jedem einzelnen Spieler, da kann man als Teamchef stolz auf die Mannschaft sein. Es gab zwar die eine oder andere Phase, wo wir vielleicht etwas zu passiv waren, aber das ist natürlich auch der Hitze geschuldet. Heute gibt es sehr, sehr wenig auszusetzen. Es war ein Gesamtwerk des ganzen Teams.“

„Die italienische Mannschaft hat schon ewig nicht mehr verloren, aber irgendwann kommt mal der Punkt, wo man verliert. Jetzt haben wir ein Spiel, das auf den ersten Eindruck unmöglich erscheint zu gewinnen, aber im Fußball ist immer alles möglich. Wenn man im Achtelfinale ist, will man natürlich auch versuchen, ins Viertelfinale zu kommen.“

Christoph Baumgartner (ÖFB-Torschütze): „Ich kann es, glaub ich, noch nicht ganz realisieren. Was dazukommt, ist, dass mir der Schädel richtig wehtut, aber ich freue mich für ganz Österreich. Ich hoffe, jeder Österreicher hat das genossen. Ich glaube, wir haben alle eine schwere Zeit hinter uns gehabt mit dem ganzen Coronavirus-Dreck. Ich habe im Laufe der Minuten immer mehr Druck am Kopf bekommen, an so einem Tag nehme ich das gerne in Kauf. Ich habe erkannt, dass ich mit dem Fuß hinkommen kann, strecke den Fuß aus, und der geht rein.“

Florian Grillitsch (ÖFB-Mittelfeldspieler, Man of the Match): „Wir haben super Fußball gespielt, haben gut die Räume besetzt. In der zweiten Halbzeit war es etwas schwieriger, da sind wir ein bisschen unter Druck gekommen, aber alles in allem sind wir unglaublich glücklich und stolz, dass wir für Österreich dieses historische Ergebnis erzielen konnten. Wir waren mit und gegen den Ball heute 100 Prozent da. In Räumen, wo es wichtig ist, hatten wir Aktionen. Wahrscheinlich müssen wir in der ersten Halbzeit noch nachlegen und 2:0 in Führung gehen, aber das ist jetzt Meckern auf hohem Niveau.“

Marko Arnautovic (ÖFB-Stürmer): „Ich bin überglücklich. Ich denke, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Wir haben gewusst, das ist das Finale, wir müssen das Spiel gewinnen. Jeder wollte noch einen Extraschritt machen für den anderen. Ich habe so viele Schmerzen in meinen Beinen. Ich habe es mir leichter vorgestellt, aber nach sechs Wochen Verletzung dann zu spielen bei diesem Wetter ist schon brutal. Viele Leute haben gezweifelt an uns, wir haben es geschafft. Ich denke, ich muss diese Tore machen, natürlich stecke ich auch Kritik ein für das. Über die Sperre brauche ich nicht mehr zu reden, das interessiert mich gar nicht mehr. Ich bin froh, wieder dabei zu sein.“

Andrij Schewtschenko (Ukraine-Teamchef): „Wir waren körperlich nicht ganz auf der Höhe. Für uns ist es schwierig, drei Spiele in so kurzer Zeit zu absolvieren. Wir hatten heute viele zu leichte Fehler und sind in jeder Aktion zu spät gekommen. Die Österreicher haben sehr gut gepresst und waren körperlich stärker als wir. Gegen Italien wird es für sie hart, weil Italien eine starke Mannschaft hat und bisher gute Leistungen gezeigt hat. Aber man hat im Fußball immer eine Chance.“

„Wir waren einfach nicht bereit und nicht wirklich konkurrenzfähig. Trotzdem hat die Mannschaft bis zum Ende gekämpft und versucht, Chancen zu kreieren. Ich weiß nicht, was jetzt passieren wird. Wir müssen abwarten, man wird sehen, was unser Schicksal sein wird.“

Oleksandar Sintschenko (Ukraine-Mittelfeldspieler): „Ich bin sehr enttäuscht. Unsere Leistung in der ersten Halbzeit war inakzeptabel. Die Art und Weise, wie wir uns auf dem Feld verhalten haben, war inakzeptabel. Wir haben uns vor dem Spiel im Training gut gefühlt. Aber heute hat nichts funktioniert. Ich denke nicht, dass Österreichs physisches Spiel der Schlüssel für unsere Niederlage war. Ich denke, es geht eher um Mentalität. Wir müssen kämpfen und jeder seine Duelle gewinnen. Aber nun müssen wir unser Level einfach akzeptieren.“