Österreichische Spieler
Reuters/Mihai Barbu
Fußball-EM

Italiens Presse zollt ÖFB-Team Respekt

Die italienische Presse hat dem österreichischen Nationalteam nach dessen 1:0-Sieg über die Ukraine und dem damit verbundenen Aufstieg ins Achtelfinale großen Respekt gezollt. Italien ist als Sieger der Gruppe A in der ersten K.-o.-Runde am Samstag (21.00 Uhr, live in ORF1) im Londoner Wembley-Stadion Gegner der Österreicher.

„Angesichts des Spiels in Bukarest würden wir tausendmal lieber gegen die Ukraine spielen. Doch in London treten wir gegen Österreich an, eine Mannschaft, die zwei Gesichter zeigt. Ist das wahre Österreich das Team, das viel gegen Nordmazedonien riskiert und gegen die Niederlande kaum etwas geleistet hat, oder die Mannschaft, die das Match gegen die Ukraine vollkommen beherrscht hat?“, schrieb etwa der „Corriere dello Sport“

Ähnlich klang die Analyse in der Tageszeitung „Corriere della Sera“: „Angesichts der Dynamik des Trios Baumgartner – Sabitzer – Laimer, das die ukrainische Abwehr vernichtet und viele Torgelegenheiten aufgebaut hat, ist Österreich als italienischer Gegner im Achtelfinale viel gefährlicher als die Ukraine. Italien muss zwar keine Angst vor Österreich haben, darf es jedoch zugleich auch nicht unterschätzen.“

Italienische Medien zollen Österreich Respekt

Alle fiebern dem EM-Achtelfinale zwischen Österreich und Italien am Samstag im Wembley-Stadion entgegen. Die italienischen Medien haben Österreichs Auftritte bei dieser EM aufmerksam verfolgt und zollen dem ÖFB-Team durchwegs Respekt.

„Gazzetta“ ortet großes, motiviertes Team

„Alaba, Arnautovic und Sabitzer sind die Spieler, die Italiens Trainer Roberto Mancini in Hinblick auf das Duell in London genau beobachten muss. Dasselbe gilt für den jungen Baumgartner“, kommentierte die „Gazzetta dello Sport“.

Christoph Baumgartner (AUT)
GEPA/Alex Nicodim
Die „Gazzetta dello Sport“ zeigte sich von der Darbietung Chritoph Baumgartners beeindruckt

„Österreich liegt zwar unter Italiens Niveau, ist aber sehr motiviert. Seine Spieler beeindrucken mit einem starken Pressing, das die Ukrainer über Bord geworfen hat. Arnautovic ist ein gefährlicher Spieler, der wie ein Irrer kämpft, mit Chiellini und Bastoni dürften wir ihn jedoch nicht zu fürchten haben. Interessanter ist Baumgartner, der nicht nur das Tor des Erfolgs geschossen hat, sondern sich auch als Verteidiger engagiert hat und als Bester unter den Stoppern glänzt, nach Vorbild des Kroaten Mandzukic“, so die „Gazzetta dello Sport“ weiter.

„Rote Gefahr“ für Italien

„La Stampa“ betrachtet Österreich als „rote Gefahr für Italien. Die Österreicher sind in ihrer Fußballgeschichte noch nie so weit gekommen. Italien – Österreich war bisher nie ein banales Duell, und es wird es auch nicht am Samstag sein, wenn man bedenkt, dass Fodas Truppe problemlos die Ukraine versenkt hat“, analysierte das Turiner Blatt.

„Der Zusammenbruch der Ukraine schenkt uns das Duell gegen Österreich, eine praktische und robuste Mannschaft. Viel Energie, wenig Genie. Das Gerüst besteht aus (deutschen, Anm.) Bundesligisten, die den heutigen Fußball gut kennen“, so die römische Tageszeitung „La Repubblica“.

Italiens Tormannlegende Dino Zoff, WM-Sieger 1982 in Spanien, bewertete die Leistungen der österreichischen Nationalelf als positiv, ist jedoch der Ansicht, dass die „Azzurri“ das Match gewinnen werden. „Ich bin der Meinung, dass wir die Österreicher besiegen und ins Viertelfinale ziehen werden“, sagte Zoff.

Deutsche Liga als Erfolgsgeheimnis

Als Erfolgsgeheimnis machten die meisten Beobachter die vielen Legionäre in der deutschen Bundesliga aus. Der „Corriere della Sera“ bezeichnete Fodas Auswahl als „Mischung aus Jugend und Erfahrung“, die vor allem in der Heimat des österreichichen Teamchefs das nötige Zeug zum EM-Erfolg gelernt hätte: „21 von 26 Spielern waren in der letzten Saison in der (deutschen, Anm.) Bundesliga.“