Englands Spieler Arm in Arm
APA/AFP/Laurence Griffiths
Fußball-EM

England bereit für „harten Teil“

England hat die EM-Gruppe D als Gewinner abgeschlossen und ist dabei ohne Gegentor geblieben. Mit den eigenen Fans im Rücken – und noch viel Luft nach oben – haben die „Three Lions“ nun mehr vor. „Das Gute ist, wir verbessern uns immer noch“, sagte Trainer Gareth Southgate nach dem 1:0 gegen Tschechien am Dienstagabend. „Arbeit erledigt – nun zum harten Teil“, schrieb der „Telegraph“ mit Blick nach vorne.

Raheem Sterling (12.) sorgte per Kopf für den Sieg der Gastgeber, die dadurch im Achtelfinale am Dienstag erneut in Wembley spielen werden. Der Gegner wird erst am Mittwoch ermittelt, es wird der Zweite der Gruppe F, die mit Frankreich, Portugal und Deutschland hoch prominent bestückt ist. Torschütze Sterling zum kommenden Gegner: „Irgendwann muss man gegen die stärkeren Mannschaften antreten. Jetzt sind wir gefordert.“

Tschechien war als einer der vier besten Gruppendritten schon vor der Anpfiff der Partie ebenfalls weiter. Eine wirkliche Aussagekraft hatte das Spiel also nicht. „Wir spielen jetzt gegen viel stärkere Teams. Aber wir können Selbstvertrauen aus dieser Gruppe mitnehmen, wir haben kein einziges Tor kassiert“, sagte Englands Flügelstürmer Bukayo Saka, der zum Spieler des Spiels ernannt wurde. „Egal wer kommt, wir können mit Selbstbewusstsein ins Spiel gehen. Weil wir in Wembley mit unseren Fans spielen.“ 40.000 Zuschauer werden ab kommender Woche zugelassen sein.

Hoffnung auf mehr Offensivkraft

Eine restlos überzeugende Vorstellung lieferten die Engländer zwar auch gegen Tschechien nicht ab. Null Gegentoren stehen auch nur zwei erzielte Treffer gegenüber. Doch das Offensivpotenzial ist erkennbar: Der 19-jährige Saka von Arsenal konnte gegen die Tschechen eine starke Startelfpremiere bei der EM feiern, Jadon Sancho bekam seine ersten Einsatzminuten. Ein Problem bleibt Kapitän Harry Kane, der weiter auf seinen ersten Turniertreffer wartet. „Können wir besser spielen? Natürlich können wir das. Werden wir uns verbessern? Wir werden alles dafür tun“, sagte Englands wiedergenesener Verteidiger Harry Maguire.

Trainer Southgate beschäftigte aber auch die Lage bei Mason Mount und Ben Chilwell. Das Chelsea-Duo befindet sich nach einem Kontakt mit dem positiv auf das Coronavirus getesteten Schotten Billy Gilmour in Isolation. Bis Montag soll diese aufrecht bleiben. Von Schottlands Spielern musste keiner in Isolation. Für Southgate ist die Situation „bizarr“, wie er anmerkte: „Ehrlich gesagt verstehe ich das überhaupt nicht. Es gibt Teams, die stundenlang mit dem Flugzeug oder dem Bus in geschlossenen Räumen reisen. Und sie haben 120 Sekunden zu lange in einem ziemlich offenen Raum verbracht.“