Lorenzo Insigne, Giorgio Chiellini, Leonardo Bonucci, Domenico Berardi, Giovanni di Lorenzo und Ciro Immobile (ITA) jubeln
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Fußball-EM

‚Squadra Azzurra‘ mit geballter Offensivkraft

Italiens Teamchef Roberto Mancini hat bei der Auswahl der Stürmer, die am Samstag (21.00 Uhr, live in ORF1) im Wembley-Stadion gegen Österreich für die Treffer sorgen sollen, die Qual der Wahl. An Kandidaten, die der 56-jährige Coach bereits bei den ersten drei erfolgreichen Gruppenspielen testen konnte, mangelt es nämlich nicht. Die ÖFB-Defensive kann sich auch auf einiges gefasst machen, nahm die „Squadra Azzurra“ doch das gegnerische Gehäuse bisher schon 60-mal ins Visier und gab damit die häufigsten Torschüsse ab.

Als Favoriten für das offensive Trio der Mancini-Truppe gelten erneut Goalgetter Ciro Immobile, Neapels Starstürmer Lorenzo Insigne und Domenico Berardi vom norditalienischen Provinzclub Sassuolo. Damit will Mancini zum Großteil dieselbe Elf einsetzen, mit der er die ersten beiden Gruppenspiele gegen die Türkei und die Schweiz (jeweils 3:0) bestritten hat.

Dazu könnte im Mittelfeld statt Manuel Locatelli, mit zwei Toren gefeierter Held des Schweiz-Spiels, der nach einer Verletzung genesene PSG-Star Marco Verratti gegen die Truppe von Franco Foda zum Einsatz kommen. Insigne zeigt Respekt für das ÖFB-Team. „Wir haben die letzten Matches der Österreicher gesehen, auch das letzte gegen die Ukraine. Wir müssen sie tiefgründig studieren. Die Mannschaft rennt viel und ist gut im Pressing. Wir werden uns gründlich vorbereiten in der Hoffnung, in London eine große Leistung zu vollbringen“, erklärte der 30-jährige Neapolitaner.

Italien-Coach Roberto Mancini
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Die Vorrunde überstand das Mancini-Team ohne Punkteverlust und mit einem Torverhältnis von 7:0

Respekt vor ÖFB-Team groß

Sein Clubkollege Giovanni di Lorenzo offenbarte das Selbstbewusstsein der „Squadra“. „Jetzt beginnt das Schöne, die Alles-oder-nichts-Spiele. Wir sind Italien, wir gehen auf den Platz, um zu gewinnen“, betonte er, wollte aber nichts auf die leichte Schulter nehmen. „Wir brauchen die richtige Einstellung und die richtige Konzentration, um dieses Spiel anzugehen“, sagte Di Lorenzo.

David Alaba und Marko Arnautovic sind jene Spieler, die den Italienern die größten Sorgen machen. „Arnautovic ist unberechenbar. Er hat Talent, Technik und physische Stärke. Wenn er den richtigen Tag hat, kann er uns sehr wehtun“, warnte Ex-Nationalspieler Giampaolo Pazzini. „Nicht nur Alaba: Der ÖFB hat viele Spieler von Qualität. Fodas Mannschaft, Debütant im Achtelfinale, kann heimtückisch werden. Achtung vor Österreich!“, meinte die „Gazzetta dello Sport“.

„New Generation Alaba: Das multikulturelle Österreich hat Spaß am Fußball. Kapitän Alaba ist das Symbol einer heterogenen Mannschaft, die von Deutschland gelernt hat, und die unterschiedliche Herkunft der Spieler als Reichtum betrachtet. Sie versprüht Energie aus allen Poren“, kommentierte die Tageszeitung „La Stampa“ (Donnerstag-Ausgabe).

Kapitän Chiellini angeschlagen

Mancini könnte gegen die Österreicher erneut auf Kapitän Giorgio Chiellini verzichten. Der Juventus-Abwehrspieler war im Match gegen Wales wegen Problemen mit dem linken Oberschenkel, die er sich gegen die Schweiz zugezogen hatte, nicht zum Einsatz gekommen. Der 37-Jährige hat inzwischen im Trainingslager in Coverciano bei Florenz das individuelle Training wieder aufgenommen. Mancini könnte ihn jedoch gegen Österreich schonen. Auch Rechtsverteidiger Alessandro Florenzi, der an Problemen mit der rechten Wade laboriert, soll laut Medienberichten gegen das ÖFB-Team nicht eingesetzt werden.