Der slowakische Torwart Martin Dubravka erzielt ein Eigentor.
Reuters/Jose Manuel Vidal
Fußball-EM

Eigentore und Elfmeter prägten Vorrunde

Viele Eigentore, reichlich Elfmeterfehlschüsse und ein Torschnitt, der Hoffnung auf mehr Treffer als bei der EM 2016 macht. Nach der Gruppenphase gibt es bei der Fußballeuropameisterschaft einige Auffälligkeiten. Das für die meisten Fans spektakulärste Tor war das des Tschechen Patrik Schick, der beim 2:0 gegen Schottland aus mehr als 45 Metern das Tor aus der größten Distanz erzielte.

Auch der Außenristschlenzer von Luka Modric beim 3:1 Kroatiens in Schottland gehört schon jetzt zu den EM-Höhepunkten. Das bisher kurioseste Eigentor geht auf die Kappe des slowakischen Torwarts beim 0:5 gegen Spanien. Nach einem Weitschuss-Hammer an die Querlatte versuchte Martin Dubravka den abspringenden Ball über das Tor zu boxen, stellte sich dabei aber extrem ungeschickt an und haute sich die Kugel ins eigene Tor.

Eigentorflut: Auf die Steigerung dieses Rekordes hätten alle Beteiligten liebend gern verzichtet. Achtmal landeten Bälle in der Gruppenphase dieser EM im eigenen Netz. Deutschland profitierte beim 4:2 gegen Portugal gleich von zwei Eigentoren der Portugiesen – ein Novum in der EM-Geschichte. Zum Vergleich: Bei der EM 2016 in Frankreich gab es im gesamten Turnier nur drei Eigentore.

Verschossene Elfmeter: 14-mal liefen die Schützen vom Punkt an – achtmal landete der Ball im Netz. Als besonders wenig treffsicher erwies sich bisher Spanien: zwei Versuche (Moreno beim 1:1 gegen Polen, Morata beim 5:0 gegen die Slowakei), kein Tor. Bei der EM in Frankreich verschossen nur der Deutsche Mesut Özil und beim 0:0 gegen Österreich der Portugiese Cristiano Ronaldo, der diesmal schon drei Versuche versenkte. Acht Strafstöße – ohne Elfmeterschießen – wurden 2016 im gesamten Turnier verwandelt.

Der Slowakische Torwart Martin Dubravka hält einen Elfmeter von Spanien Spieler Alvaro Morata.
AP/Julio Munoz
Der Spanier Alvaro Morata scheiterte vom Elferpunkt

Torschnitt: In 36 Spielen fielen 94 Tore, das macht einen Schnitt von 2,6 Treffern pro Spiel. In der Gruppenphase 2016 durften die Fans nur 1,92 Treffer pro Partie bejubeln. Inklusive K.-o.-Runde wurde diese Bilanz dann auf 2,1 gesteigert, 108 Tore in 51 Spielen.

Torjäger: Cristiano Ronaldo ist mit insgesamt 14 Toren der Rekordtorschütze bei EM-Endrunden. Die Rangliste der aktuellen Torschützenliste führt Portugals Superstar mit fünf Treffern an. Je drei Tore haben Emil Forsberg (Schweden), Robert Lewandowski (Polen), Romelu Lukaku (Belgien), Patrik Schick (Tschechien) und Georginio Wijnaldum (Niederlande) auf dem Konto.

Portugal’s Cristiano Ronaldo jubelt nach einem Elfmeter im Spiel gegen Frankreich.
AP/Franck Fife
Insgesamt 14 Tore hat Ronaldo bei seinen EM-Auftritten schon erzielt

Jugend ist angesagt: Jude Bellingham freute sich bei den Engländern über sein Debüt mit 17 Jahren und 349 Tagen beim 1:0 zum Auftakt gegen Kroatien. Damit war der Profi von Borussia Dortmund zumindest für ein paar Tage der jüngste Spieler einer EM. Kacper Kozlowski aus Polen löste Bellingham aber schon wieder ab. 17 Jahre und 246 Tage war er gerade mal alt, als er am Samstag gegen Spanien eingewechselt wurde. Jamal Musiala avancierte am Mittwoch beim 2:2 Deutschlands gegen Ungarn mit 18 Jahren und 117 Tagen zum jüngsten deutschen Turnierspieler.

Heimvorteil fast dahin: Das mit dem Heimspiel ist ja so eine Sache bei einer EM in elf Ländern und dann noch angesichts meist herrschender Zuschauerbeschränkungen. Jedenfalls gab es bisher bei 23 Partien mit einer Mannschaft im eigenen Land elf Siege. Fünfmal trennten sich die Gastgeber vom Gegner mit einem Remis, siebenmal verloren sie sogar.