Der Turnierbaum mit Tschechien im Achtelfinale und Wales oder Dänemark in einem möglichen Viertelfinale meint es gut mit den Niederländern. „Natürlich wollen wir ins Finale“, sagte Georginio Wijnaldum, mit drei Treffern eine der prägenden niederländischen Figuren bei dieser EM. Vor allem das Zusammenspiel mit Memphis Depay (zwei EM-Tore) sorgt dafür, dass die „Oranje“-Fans schon von einer Wiederholung des EM-Coups von 1988 träumen. „Die beiden machen es fantastisch“, sagte Bondscoach Frank de Boer.
De Boer, der der Post-88er-Spielergeneration angehörte, gelobte, die Tschechen nicht zu unterschätzen. „Wir müssen eine Topleistung abrufen, um ein gutes Resultat zu bringen. Sie haben ihr Können in der Gruppenphase gezeigt, wir werden hart arbeiten müssen“, erklärte der 51-Jährige. Wijnaldum drückte es so aus: „Ohne sie herabsetzen zu wollen, weil sie ein gutes Team sind: Das ist nicht schlecht“, meinte der 30-Jährige, der im Sommer von Liverpool zu Paris Saint-Germain wechselt, zum Achtelfinal-Los.
Fußball-EM, Achtelfinale
Sonntag, 18.00 Uhr (live in ORF1):
Niederlande – Tschechien
Budapest, Puskas-Arena, SR Karasew (RUS)
Mögliche Aufstellungen:
Niederlande: Stekelenburg – Dumfries, De Vrij, De Ligt, Blind, Van Aanholt – De Roon, Wijnaldum, F. de Jong – Malen, Depay
Tschechien: Vaclik – Coufal, Celustka, Kalas, Kaderabek – Soucek, Holes – Masopust, Darida, Jankto – Schick
Nichts zu verlieren für Tschechien
Tschechien hat gegen die Niederlande jedenfalls nichts zu verlieren, kaum jemand wäre von einem Vorrunden-Aus überrascht gewesen. Für ein Weiterkommen muss man sich aber nicht zuletzt im Angriff steigern, der nach dem Auftakt-2:0 über Schottland auch noch beim 1:1 gegen schwache Kroaten funktionierte.
Beim abschließenden 0:1 gegen England gab es hingegen nur offensive Magerkost. Die Hoffnungen einer ganzen Fußballnation ruhen auf den Schultern von Leverkusen-Legionär Patrik Schick, der alle drei bisherigen Treffer erzielt hat.
„Es wird ein schwieriges Match“
Die Tschechen müssen erstmals bei der EM auf ihren gesperrten Linksverteidiger Jan Boril verzichten, Pavel Kaderabek dürfte für ihn einspringen. „Es wird ein schwieriges Match. Die Niederländer haben immense Qualität, vor allem vorne. Da sind sie wirklich großartig, und wir müssen richtig aufpassen“, meinte der 29-jährige Hoffenheim-Legionär.
Immerhin kann sich die Bilanz gegen die Niederlande sehen lassen: Fünf Siege und drei Remis stehen in bisher elf Partien zu Buche, darunter ein 3:2 im Gruppenspiel der EM 2004, als man bis ins Halbfinale vorstieß.