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Italien hat „gerade den Wolf getroffen“

Die italienische Presse hat nach dem hart erkämpften 2:1-Sieg der „Squadra Azzurra“ über Österreich mit großer Erleichterung über den Aufstieg in das Viertelfinale und Respekt vor der Leistung des ÖFB-Teams reagiert. Laut „Corriere dello Sport“ habe man „gerade den Wolf getroffen“ und „Angst kennengelernt“. Besondere Hochachtung widerfuhr ÖFB-Teamchef Franco Foda.

Italien

„Gazzetta dello Sport“: „Löwen Italiens. Triumph in Wembley: Wir sind im Viertelfinale. Leiden und Freude: Beim 2:1 gegen Österreich sind die Wechsel entscheidend. Es ist ein unendliches Italien. Es ist sehr hart im Wembley. 45 gute Minuten, dann leiden wir. Österreich bringt Italien wie keine andere Mannschaft bisher in Schwierigkeiten. Das ÖFB-Team hat einen Top-Player auf der Trainerbank: Franco Foda verfügt zwar über kein Phänomen im Kader und hat in den Gruppenspielen nicht geglänzt, hat seine Mannschaft jedoch fast zum Viertelfinale gezerrt, und zwar dank einer soliden und kompakten Gruppe, deren taktische Mobilität insgesamt wesentlich höher als die Technik der einzelnen Spieler ist.“

„Corriere dello Sport“: „Weckt uns nicht auf! Das italienische Märchen geht weiter, und mit geschlossenen Augen träumt man besser. Eine Schlacht in Wembley, Italiens Stolz: Ein überraschendes Österreich besiegt. Wir haben gerade den Wolf getroffen, haben die Angst kennengelernt, viele Fehler gemacht und an einem gewissen Punkt Glück gehabt, dass wir noch am Leben sind. Foda, ein Meister der taktischen Mutationen, bestätigt seinen Ruf. Unter seiner Führung besetzt Österreich das Spielfeld und wirft ein Netz um die Azzurri. Nach 120 harten und schmutzigen Minuten findet sich Italien wieder und versenkt ein Österreich, das manchmal schwer zu verkraften ist, wie einige seiner Torten.“

„Tuttosport“: „Ein unendliches azurblaues Herz. Erst in der Verlängerung bringt Italien Österreich mit den Wechseln von Mancini zum Einknicken. Italien schreit vor Freude und träumt weiter. Nach dem souveränen Gruppensieg leidet Italien im Achtelfinale gegen Österreich. Im ersten Auswärtsspiel in Wembley verfluchen die Azzurri in der ersten Halbzeit ihr Pech, nachdem Immobile ein Tor verfehlt hat. Kalajdzics Treffer bricht Italiens Rekord-Torsperre, doch sein Tor genügt Österreich nicht, um sich über Wasser zu halten. Ins Viertelfinale zieht Italien ein.“

„Corriere della Sera“: „Qual und Freude: Italien rafft sich im letzten Moment auf und schafft die Auferstehung in der Verlängerung, als die Österreicher schon bereit waren, uns zu versenken. Ein hartes Match: Österreich erweist sich als zähes Team. Gegen Mannschaften wie Österreich, die jeden Spielraum wie einen Bunker schließen, haben wir Probleme. Das ÖFB-Team glänzt mit Spielern wie Sabitzer, der Technik und Taktik hat. Nicht umsonst wird er von großen europäischen Clubs umworben.“

„La Repubblica“: „Italien stöhnt, kann aber in dieser EM weiter träumen. Eine Zeit lang verlieren sich die Azzurri im Fußball-Tempel Wembley gegen das postmoderne Österreich des Pragmatikers Foda. Nur in der Verlängerung befreien sich die Azzurri dank eines Treffers von Chiesa, der Italien über Wasser hält. Fodas Österreich stellt Italien vor neue taktische Herausforderungen. Die robuste Gegenwehr der vielen (deutschen) Bundesligisten macht Italien zu schaffen“.

Großbritannien

„Sunday Telegraph“: „Roberto Mancinis unschlagbare Jungs in Blau marschieren weiter durch die Euro 2020 – eine Mannschaft, die vergessen zu haben scheint, wie sich Niederlagen anfühlen, und gezeigt hat, tief in der Verlängerung in Wembley, dass sie mit dem Turnierdruck umzugehen wissen.“

„Sunday Times“: „Wembley pulsierte, es beherbergte fahnengeschmückte Österreicher und lärmende italienische Londoner, die ihre Nationalhymne schmetterten. Das Stadion erlebte seinen besten Fußball – Entschuldigung an England – der Euro 2020. Das Tempo und der Zweck von Italiens Kontern und die Sicherheit ihrer Pässe sprachen für eine selbstbewusste Mannschaft, mit den besten Mittelfeldspielern des Turniers im Mittelpunkt.“

„Sunday Mail“: „Italien, von vielen zur besten Mannschaft dieser Europameisterschaft gekürt, überlebte gestern Abend im Wembley-Stadion mit einem gewaltigen Schrecken gegen Österreich und schaffte es ins Viertelfinale. Roberto Mancini, der König der Coolness, sah schon ziemlich zerzaust aus, als der Abpfiff am Ende der Verlängerung sein Team vor dem bisher größten Schock des Turniers bewahrte.“

Deutschland

„BILD am Sonntag“: „Italien mit Weltrekord im Viertelfinale! Erstes Gegentor nach 1170 Minuten – Kalajdzic trifft zu spät für tapfere Ösis. Italien ist doch noch Italien. In der Vorrunde begeisterte die Mannschaft von Roberto Mancini (56) mit tollem Offensivfußball. Im Achtelfinale vor 18.910 Zuschauern in London gibt’s gegen tapfer verteidigende Österreicher erst nach Verlängerung ein 2:1. Dabei zeigt sich Italien vor allem nach der Pause, wie man es von früher kennt: defensiv stabil, offensiv schwerfällig. Zweimal hilft der Videobeweis der Squadra Azzurra, bevor Joker Federico Chiesa (23) Italien erlöst (95.).“

„Welt am Sonntag“: „Österreich verpasst das Wunder knapp. Niederlage gegen Italien in der Verlängerung. Die Sensation war zum Greifen nah. Österreich zwang Italien im EM-Achtelfinale von London mit einem 0:0 in die Verlängerung, am Ende setzte sich aber der hohe Favorit 2:1 durch. Österreich reist erhobenen Hauptes ab.“

Spanien

„Marca“: „Italien schaut gegen tapfere Österreicher am Ende auf die Zeit. Ein Spiel, das Mancinis Männern nicht leicht fiel. Kalajdzic’ Tor in der 113. Minute machte die Italiener nervös. Italien, das Team der Rekorde, voller Siege durch die Gruppenphase gegangen, das den Rekord für ungeschlagene Spiele übertroffen und ein fröhliches und starkes Spiel gezeigt hatte, musste unbeschreiblich leiden gegen ein tapferes, organisiertes Österreich, das offensiv ins Viertelfinale wollte.“

„As“: „Die Euro verabschiedet sich von Bale und Alaba. Österreich fällt, nachdem es Österreich in die Verlängerung gebracht hat. Italien versteht es auch, auf die alte Weise zu gewinnen. Österreich war heroisch und verdiente es, in die Verlängerung zu kommen, aber dort fiel es gegen die Qualität von Mancinins Wechselspielern, die das Viertelfinal-Ticket holten – viel komplizierter als erwartet.“

Frankreich

„L’Equipe“: „Italien erschreckt sich, aber eliminiert Österreich im Achtelfinale der Euro. Nicht fähig, am Samstag eine Entscheidung in der regulären Spielzeit herbeizuführen, muss Italien bis in die Verlängerung warten, um sich für das EM-Viertelfinale zu qualifizieren. Auf dem Papier hatte Österreich vor dem Spiel fast keine Chance, aber Italien kam fast ins Verderben, angeschlagen und in die Verlängerung gedrängt von seinem transalpinen Rivalen.“

Schweiz

„Blick“: „Ösis im Tal der Tränen. Joker erlösen Italien in der Verlängerung. Was für ein Nervenspiel im Wembley: Erst in der Verlängerung ringt Italien die Ösis mit 2:1 nieder. Alle Torschützen werden eingewechselt.“