Salzburg-Spieler Patson Daka
APA/Barbara Gindl
Fußball

Torjäger Daka sagt Salzburg goodbye

Was die Spatzen bereits von den Salzburger Dächern pfiffen, ist seit Mittwoch auch offiziell: Goalgetter Patson Daka sagt den „Bullen“ nach fünf erfolgreichen Jahren im System goodbye und geht künftig für Leicester City in der englischen Premier League auf Torjagd. „Ich fühle, dass es für mich an der Zeit ist, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen“, so der 22-jährige Stürmer aus Sambia.

Daka unterschrieb beim englischen Meister von 2016 einen Vertrag bis Sommer 2026. „Heute ist mein Traum wahr geworden“, wurde Daka auf der Leicester-Website zitiert. Ein Wechsel des Torjägers hatte sich nach einer Traumsaison abgezeichnet. Wenig überraschend war oft die Rede von RB Leipzig, wohin auch Trainer Jesse Marsch wechselte. Daka sucht jedoch sein Glück auf der Insel unter den Fittichen von Coach Brendan Rodgers. „Es ist fantastisch zu wissen, dass jemand da ist, jemand, der an dich glaubt. Er hat Vertrauen in dich, und das hat großen Einfluss auf meine Entscheidung gehabt“, so Daka, der im Vorfeld mit Rodgers dreimal Gespräche führte.

Der 22-jährige sambische Teamspieler war 2017 zu den „Bullen“ gestoßen und hatte sich ein halbes Jahr bei Kooperationsclub FC Liefering seine Sporen verdient. Mit den Salzburger Youngsters gewann Daka 2016/17 die Youth League. In der Einsermannschaft stieg der Mann aus Sambia schnell zum Toptorjäger auf und erzielte in 125 Spielen 68 Treffer und lieferte 27 Assists. Vergangene Saison holte sich Daka mit Salzburg seinen vierten Meistertitel und dritten Cuperfolg und zusätzlich mit 27 Toren in 28 Spielen auch die Torjägerkrone.

Daka verlässt „Stück Heimat“

„Ich habe in den fast fünf Jahren beim FC Red Bull Salzburg so viel unglaubliche Dinge erlebt und mich hier so wohlgefühlt, dass ich jetzt auch ein Stück Heimat verlasse“, so Daka in einer Clubaussendung, in der er sich auch beim Salzburger Verein, den Fans und seinen Mitspielern bedankte. Der Zeitpunkt des Wechsels erfolge „vor allem nach dieser herausragenden letzten Saison“ zum richtigen Zeitpunkt. Leicester City, wo bis heuer auch Ex-ÖFB-Kapitän Christian Fuchs zu den Publikumslieblingen zählte, beendete die vergangene Saison der Premier League auf dem fünften Platz und qualifizierte sich damit für die Europa League.

Tor von Salzburgspieler Patson Daka gegen Ried
GEPA/Jasmin Walter
Daka war von den Verteidigern in der Bundesliga in der vergangenen Saison kaum zu halten

Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund lobte in der Clubaussendung die Entwicklung Dakas. „Wenn ich sehe, was aus Patson geworden, der vor gut vier Jahren als junger, schüchterner Bursche bei uns in Salzburg angekommen ist, ist das schon extrem beeindruckend. Patson hat immer hart an sich gearbeitet und sich jedes einzelne Jahr verbessert. Die Krönung war sicher diese letzte Saison, in der er richtiggehend explodiert ist“, so Freund.

Der Vertrag Dakas in Salzburg wäre noch bis 2024 gelaufen, laut englischen Medien soll der Fünfte der abgelaufenen englischen Meisterschaft vorerst 23 Millionen Pfund (26,76 Mio. Euro) an die Salzburger überweisen. Diese Summe kann sich in Zukunft mit Bonuszahlungen aber noch erhöhen. Beim jetzigen Stand ist Daka damit der zweitteuerste Spieler, der die „Bullen“ je verlassen hat. Angeführt wird die Liste vom aktuellen Liverpool-Kicker Naby Keita, der mit Bonuszahlungen auf 29,7 Mio. Euro kommt.

Grafik zu den teuersten BL-Transfers
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Koita erlitt Kreuzbandriss

Ein möglicher Ersatz für Daka steht bis auf Weiteres jedenfalls nicht zur Verfügung. Denn mit Stürmer Sekou Koita meint es das Jahr 2021 nicht gut. Kaum von einer dreimonatigen Dopingsperre zurück, ist die Herbstsaison für den 21-Jährigen vorbei, ehe sie begonnen hat. Wie der heimische Serienmeister am Mittwoch bekanntgab, erlitt der Mann aus Mali im Testspiel gegen Olympiakos Piräus am Dienstag (3:0) einen Kreuzbandriss im linken Knie und fällt rund ein halbes Jahr aus.

Gemeinsam mit seinem Landsmann Mohamed Camara war Koita Mitte Februar wegen Dopings gesperrt worden, die beiden Nationalkicker hatten bei einem Länderspieleinsatz ein verbotenes Mittel gegen Höhenkrankheit verabreicht bekommen. Am 22. Mai kehrte Koita dann in der letzten Runde der Bundesliga ins Salzburger Aufgebot zurück.