Zeitungen auf einem Tisch
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Pressestimmen

„Englands Nacht der Glorie. Zeit zu träumen“

Der 2:0-Heimsieg im EM-Achtelfinale am Dienstag von England über Erzrivalen Deutschland hat in den internationalen Medien unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Während die britische Presse das Ende einer Leidenszeit abfeierte, gingen die deutschen Zeitungen unter anderem mit Bundestrainer Joachim Löw hart ins Gericht.

England

„Daily Mail“: „Wir haben es geschafft! England bricht aus, nachdem wir den alten Feind im Wembley besiegt haben – 55 Jahre des Leidens beendet.“

„Daily Mirror“: „Englands Nacht der Glorie. Zeit zu träumen. Nationale Freude, nachdem die ‚Three Lions‘ die deutsche Pechserie beenden und den Weg ins Finale freilegen.“

„The Guardian“: „It’s coming Rome. England schlägt Deutschland in einer K.-o.-Runde erstmals seit 1966 und stößt ins Viertelfinale vor.“

„Daily Telegraph“: „Endlich etwas Aufmunterndes.“

Deutschland

„Bild“: „Jogi, alles aus! Die Ära von Joachim Löw endet mit seiner vielleicht bittersten Pleite. Deutschland verliert das EM-Achtelfinale im Londoner Wembley-Stadion gegen Erzrivale England 0:2. Deutsche Spieler wie Kimmich weinen. Wir auch!“

„Die Welt“: „K. o. in Wembley. Lange ist es ein ausgeglichenes Fußballspiel, diese immer legendäre Partie Deutschland gegen England im Londoner Wembley-Stadion. Und wie einst 1966 haben die Engländer auch 2021 das bessere Ende für sich.“

„Frankfurter Allgemeine Zeitung“: „Es war einmal eine gefürchtete Turniermannschaft. Das EM-Aus kommt im Achtelfinale. Damit endet auch die Ära Joachim Löw. Der Bundestrainer war lange vor seinem letzten Spiel kein Mann mehr, der noch etwas hätte bewegen können.“

„Süddeutsche Zeitung“: „Germany out. Wäre Joachim Löw ein Romancier, man müsste ihm vorwerfen, dass er keine Schlüsse kann. Wieder wirkte er hinten raus mutlos und garantiert pointenfrei, seine Wechsel waren Ausdruck von Ratlosigkeit. Dieser schon auch große Bundestrainer wird nun für immer mit dem Urteil leben müssen, dass er seinen Rücktritt um genau drei Jahre verpasst hat.“

Italien

„Gazzetta dello Sport“: „Traumhaftes England. Sterling plus Kane: Ein historischer Sieg gegen Deutschland. Wembley im Rausch, trauriger Abschied für Löw. Um 18.51 Uhr war vor 42.000 Zuschauern in London die Ära Löw in Deutschland beendet, und es beginnt vielleicht die endlich siegreiche Geschichte dieses Englands.“

„Tuttosport“: „England ist groß geworden! Sterling und Kane schicken den alten Rivalen Deutschland nach Hause. Deutschland beklagt die sensationelle Chance, die Müller nach dem 1:0 vergibt: Es hätte eine andere Geschichte werden können. Ein Triumph, auf den England seit der WM 1966 gewartet hat.“

„La Repubblica“: „Europa drunter und drüber: Frankreich, Portugal, Deutschland, Niederlande und Kroatien schon draußen. So schreibt das Turnier die Hierarchie neu.“

Frankreich

„L’Equipe“: „Löw – die zerbrochene Liebe. Das war gestern das letzte Spiel von Trainer Joachim Löw, der die Mannschaft (Deutsch im französischen Original) 15 Jahre lang verkörperte. Der allgemeine Schwermut richtete sich auch gegen ihn. Die Ära endet nun mit dem letzten Eindruck dieser Niederlage.“

Spanien

„Mundo Deportivo“: „England frisst Deutschland. England hat Linekers berühmten Ausspruch widerlegt und Deutschlands Weg zur Europameisterschaft ein Ende bereitet. Diesmal verbündete sich der Fußball mit den Engländern, historisch selbstbewusst gegen die Deutschen.“

„El Pais“: „England erobert Wembley zurück. England hat das von den Deutschen so oft entehrte Nationalstadion zurückerobert. Das Land erzitterte jedes Mal, wenn die Deutschen kamen. Sie hatten sie seit dem WM-Finale 1966 nicht mehr aus einem großen Turnier herausgeholt, mehr als ein halbes Jahrhundert voller Enttäuschungen, bis Southgate zusammen mit dieser neuen Gruppe junger Spieler die Deutschen aus dem Eurocup vertrieb und vielleicht auch aus seinen Alpträumen.“