In der zweiten Einheit am Freitag setzte leichter Regen ein – ein Szenario, das auch für das Rennen am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF1) nicht unwahrscheinlich ist. Zuvor eröffnete Verstappen mit einer klaren Trainingsbestzeit das zweite Wochenende in der Steiermark. Der niederländische WM-Führende und Vorwochengewinner drehte in der ersten Einheit eine Runde in 1:05,143 Min. und war damit schneller als die beiden darauffolgenden Ferrari von Charles Leclerc (+0,266) und Carlos Sainz (0,288).
Hamilton beendete das Auftakttraining in seinem Mercedes noch mit 0,566 Sek. Rückstand auf dem siebenten Platz, während sich sein Mercedes-Stallrivale Valtteri Bottas auf Rang vier (0,302) klassierte. Der Teamchef der Silberpfeile, Toto Wolff, bezeichnete bereits diese erste Session als „wesentlich besser“ als in der vergangenen Woche. „Ich bin mal vorsichtig optimistisch, aber wir werden die Welt nicht an einem einzigen Tag erobern“, sagte Wolff im ORF.
Hamilton Schnellster im Spielberg-Training
Im zweiten Freien Training für den Grand Prix von Österreich war Mercedes tonangebend. Lewis Hamilton erzielte auf dem Red Bull Ring in Spielberg die Tagesbestzeit vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Auf Rang drei folgte Max Verstappen (Red Bull), der das erste Freie Training noch dominierte.
Neue Reifen im Test
Neben einer weicheren Reifenmischung, die Pirelli für das zweite Österreich-Rennen mit an die Strecke brachte, testeten die Piloten neue und robustere Hinterreifen als Reaktion auf die Reifenplatzer von Baku. Fällt das Feedback positiv aus, werden diese schon im nächsten Rennen in Silverstone eingesetzt.
Dass die weichere Reifenmischung Red Bull in den Longruns noch mehr Vorteile geben wird, wie von RB-Konsulent Helmut Marko vermutet, wollte Wolff nicht bestätigen. „Ich glaube, dass man mit dem Set-up dagegenhalten kann. Sie sind auf der Stoppuhr immer noch schneller, aber Qualifying und Rennen sind dann doch zwei unterschiedliche Dinge.“
Gespräch über den Reifentest
Regen für Red Bull „Renn-Generalprobe“
Marko konzedierte Mercedes, gegenüber dem vergangenen Wochenende etwas aufgeschlossen zu haben. „Wir hingegen sind mit dem weichen Reifen nicht so zurechtgekommen wie vorgestellt“, erklärte der Österreicher auf ServusTV. „Wir wissen aber, woran es hapert“, beruhigte der Grazer. Man habe zudem gesehen, dass Mercedes mit der Motor-Powerstufe hochgegangen sei. Der eigene Longrun sei dann aber sehr gut gewesen. „Es wird knapp, aber wir bleiben zuversichtlich“, so Marko.
Den leichten Regen nutzte man laut Marko bei Red Bull gleich für eine Art „Renn-Generalprobe“. „Wir sind mit Max extra in dieser Phase draußen geblieben.“ Während Hamilton in dieser Phase in Kurve vier ausritt und auch McLaren-Fahrer Lando Norris einen Dreher in T1 fabrizierte, drehte Verstappen problemlose Runden. „Max hat unter schwierigsten Bedingungen wieder mal gezeigt, wie gut er ist und dass unser Set-up für nasse Bedingungen absolut gut ist“, erklärte Marko.
Hamilton stapelt nach Bestzeit tief
Hamilton nahm seine Bestzeit zufrieden zur Kenntnis, schwächte aber gleichzeitig auch ab. „Sie haben absolut noch was im Köcher, da bin ich mir todsicher“, sagte der Brite, der glaubt, dass Red Bull noch zulegen wird. „Wir haben sicher aufgeholt. Aber nicht die zwei Zehntel, die uns zuletzt gefehlt haben“, fürchtet Hamilton.
Weiter geht es in Spielberg am Samstag mit dem FP3 um 12.00 Uhr und dem Qualifying um 15.00 Uhr (jeweils live in ORF1). Vor dem neunten Saisonlauf am Sonntag führt Verstappen (156 Punkte), der drei der vergangenen vier Rennen für sich entschied, in der Gesamtwertung vor Hamilton (138) und Sergio Perez (96) im zweiten Red Bull. Der Mexikaner Perez bekundete von den Topteams am Freitag die größten Probleme, er kam über die Ränge acht und elf nicht hinaus.