Lewis Hamilton
Reuters/Leonhard Foeger
Formel 1

Hamilton Schnellster im Spielberg-Training

Mercedes hat im zweiten Freien Training auf dem Red Bull Ring in Spielberg einen doch unerwarteten Konter geschafft. Weltmeister Lewis Hamilton markierte in 1:04,523 Minuten die Bestzeit vor seinem Stallrivalen Valtteri Bottas (+0,189) und Vormittagsdominator Max Verstappen (0,217) sowie den zwei überraschend starken Aston Martin von Lance Stroll und Sebastian Vettel.

In der zweiten Einheit am Freitag setzte leichter Regen ein – ein Szenario, das auch für das Rennen am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF1) nicht unwahrscheinlich ist. Zuvor eröffnete Verstappen mit einer klaren Trainingsbestzeit das zweite Wochenende in der Steiermark. Der niederländische WM-Führende und Vorwochengewinner drehte in der ersten Einheit eine Runde in 1:05,143 Min. und war damit schneller als die beiden darauffolgenden Ferrari von Charles Leclerc (+0,266) und Carlos Sainz (0,288).

Hamilton beendete das Auftakttraining in seinem Mercedes noch mit 0,566 Sek. Rückstand auf dem siebenten Platz, während sich sein Mercedes-Stallrivale Valtteri Bottas auf Rang vier (0,302) klassierte. Der Teamchef der Silberpfeile, Toto Wolff, bezeichnete bereits diese erste Session als „wesentlich besser“ als in der vergangenen Woche. „Ich bin mal vorsichtig optimistisch, aber wir werden die Welt nicht an einem einzigen Tag erobern“, sagte Wolff im ORF.

Hamilton Schnellster im Spielberg-Training

Im zweiten Freien Training für den Grand Prix von Österreich war Mercedes tonangebend. Lewis Hamilton erzielte auf dem Red Bull Ring in Spielberg die Tagesbestzeit vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Auf Rang drei folgte Max Verstappen (Red Bull), der das erste Freie Training noch dominierte.

Neue Reifen im Test

Neben einer weicheren Reifenmischung, die Pirelli für das zweite Österreich-Rennen mit an die Strecke brachte, testeten die Piloten neue und robustere Hinterreifen als Reaktion auf die Reifenplatzer von Baku. Fällt das Feedback positiv aus, werden diese schon im nächsten Rennen in Silverstone eingesetzt.

Dass die weichere Reifenmischung Red Bull in den Longruns noch mehr Vorteile geben wird, wie von RB-Konsulent Helmut Marko vermutet, wollte Wolff nicht bestätigen. „Ich glaube, dass man mit dem Set-up dagegenhalten kann. Sie sind auf der Stoppuhr immer noch schneller, aber Qualifying und Rennen sind dann doch zwei unterschiedliche Dinge.“

Gespräch über den Reifentest

Regen für Red Bull „Renn-Generalprobe“

Marko konzedierte Mercedes, gegenüber dem vergangenen Wochenende etwas aufgeschlossen zu haben. „Wir hingegen sind mit dem weichen Reifen nicht so zurechtgekommen wie vorgestellt“, erklärte der Österreicher auf ServusTV. „Wir wissen aber, woran es hapert“, beruhigte der Grazer. Man habe zudem gesehen, dass Mercedes mit der Motor-Powerstufe hochgegangen sei. Der eigene Longrun sei dann aber sehr gut gewesen. „Es wird knapp, aber wir bleiben zuversichtlich“, so Marko.

Den leichten Regen nutzte man laut Marko bei Red Bull gleich für eine Art „Renn-Generalprobe“. „Wir sind mit Max extra in dieser Phase draußen geblieben.“ Während Hamilton in dieser Phase in Kurve vier ausritt und auch McLaren-Fahrer Lando Norris einen Dreher in T1 fabrizierte, drehte Verstappen problemlose Runden. „Max hat unter schwierigsten Bedingungen wieder mal gezeigt, wie gut er ist und dass unser Set-up für nasse Bedingungen absolut gut ist“, erklärte Marko.

Hamilton stapelt nach Bestzeit tief

Hamilton nahm seine Bestzeit zufrieden zur Kenntnis, schwächte aber gleichzeitig auch ab. „Sie haben absolut noch was im Köcher, da bin ich mir todsicher“, sagte der Brite, der glaubt, dass Red Bull noch zulegen wird. „Wir haben sicher aufgeholt. Aber nicht die zwei Zehntel, die uns zuletzt gefehlt haben“, fürchtet Hamilton.

Weiter geht es in Spielberg am Samstag mit dem FP3 um 12.00 Uhr und dem Qualifying um 15.00 Uhr (jeweils live in ORF1). Vor dem neunten Saisonlauf am Sonntag führt Verstappen (156 Punkte), der drei der vergangenen vier Rennen für sich entschied, in der Gesamtwertung vor Hamilton (138) und Sergio Perez (96) im zweiten Red Bull. Der Mexikaner Perez bekundete von den Topteams am Freitag die größten Probleme, er kam über die Ränge acht und elf nicht hinaus.

Grand Prix von Österreich in Spielberg

Zweites Freies Training:
1. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:04:523
2. Valtteri Bottas FIN Mercedes + 0,189
3. Max Verstappen NED Red Bull 0,217
4. Lance Stroll CAN Aston Martin 0,616
5. Sebastian Vettel GER Aston Martin 0,745
6. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 0,833
7. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 0,856
8. Fernando Alonso ESP Alpine 0,870
9. Lando Norris GBR McLaren 0,943
10. Antonio Giovinazzi ITA Alfa Romeo 0,988
11. Sergio Perez MEX Red Bull 0,993
12. Esteban Ocon FRA Alpine 1,004
13. Carlos Sainz ESP Ferrari 1,097
14. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo 1,101
15. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1,175
16. Charles Leclerc MON Ferrari 1,185
17. George Russell GBR Williams 1,296
18. Mick Schumacher GER Haas 1,388
19. Nicolas Latifi CAN Williams 1,491
20. Nikita Mazepin RUS Haas 1,650
Erstes Freies Training:
1. Max Verstappen NED Red Bull 1:05,143
2. Charles Leclerc MON Ferrari + 0,266
3. Carlos Sainz ESP Ferrari 0,288
4. Valtteri Bottas FIN Mercedes 0,302
5. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 0,331
6. Kimi Räikkönen FIN Alfa Romeo 0,443
7. Lewis Hamilton GBR Mercedes 0,566
8. Sergio Perez MEX Red Bull 0,583
9. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 0,583
10. Lando Norris GBR McLaren 0,737
11. Esteban Ocon FRA Alpine 0,837
12. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1,038
13. Lance Stroll CAN Aston Martin 1,060
14. Guanyu Zhou CHN Alpine 1,271
15. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1,301
16. Callum Ilott GBR Alfa Romeo 1,421
17. Mick Schumacher GER Haas 1,440
18. Roy Nissany ISR Williams 1,540
19. Nicolas Latifi CAN Williams 1,835
20. Nikita Mazepin RUS Haas 2,173