Testosteron-Werte: Namibia-Duo über 400 m nicht dabei

Christine Mboma und Beatrice Masilingi aus Namibia sind wegen zu hoher natürlicher Testosteronwerte vom 400-m-Bewerb der Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden. Das teilte der Leichtathletik-Verband des afrikanischen Landes am Freitag mit. Da das Limit nur für längere Distanzen gilt, können beide aber über 200 m starten, für die sie sich ebenfalls qualifiziert hatten.

Den 18-Jährigen ergeht es damit wie Südafrikas Olympiasiegerin und Weltmeisterin Caster Semenya sowie Francine Niyonsaba (Burundi) und Margaret Wambui (Kenia), die von einem Urteil des Internationalen Sportgerichts Cas von Mai 2019 zum Testosteronlimit für Mittelstreckenläuferinnen mit intersexuellen Anlagen betroffen sind und nicht über die 800 m in Tokio laufen dürfen.

Niyonsaba und Wambui aus Kenia hatten 2016 bei Semenyas Olympiasieg Silber und Bronze gewonnen. Das Limit gilt für Wettbewerbe zwischen 400 m und einer Meile. Um dort starten zu können, müssten Betroffene ihren natürlichen Testosteronwert durch Medikamente senken, das lehnt unter anderen Semenya ab.

Bei Mboma und Masilingi wurde bei Tests ein hoher natürlicher Testosteronspiegel festgestellt, wovon beide vorher nichts gewusst haben. Deshalb seien sie von der olympischen 400-m-Startliste zurückgezogen worden. Vor allem Mboma galt nach überragenden Leistungen als Medaillenanwärterin. Sie hatte zuletzt in Polen in 48,54 Sekunden einen U20-Weltrekord und damit die Jahresweltbestzeit aufgestellt.