Der 25-jährige AG2R-Profi O’Connor, der 5:07 bzw. 5:34 Minuten vor den Italienern Mattia Cattaneo und Sonny Colbrelli gewann, rückte mit seinem Husarenritt auf den zweiten Gesamtrang vor und nimmt 2:01 Minuten Rückstand auf Pogacar, der 6:02 Minuten einbüßte, in den ersten Ruhetag der Frankreich-Rundfahrt mit. Gesamtdritter ist nun der Kolumbianer Rigoberto Uran mit bereits 5:18 Minuten Rückstand auf den Slowenen vom UAE-Team Emirates.
Der Niederösterreicher Patrick Konrad (Bora) machte nach seinem siebenten Platz vom Freitag wieder auf sich aufmerksam, wurde mit 7:36 Minuten Rückstand 16. und schob sich auf den 33. Gesamtrang vor.
Erste Bergankunft bei Tour de France
Der Slowene Tadej Pogacar geht als Führender in die zweite Woche bei der Tour de France. Bei der ersten Bergankunft am Sonntag wehrte der Titelverteidiger alle Angriffe ab, übelegener Sieger wurde der Australier Ben O’Connor.
Pogacar muss nur kurz um Gelbes Trikot bangen
Pogacar musste sogar kurz um das Gelbe Trikot bangen, war doch O’Connor gut zehn Kilometer vor der Bergankunft in Tignes der virtuelle Gesamtführende, ehe der Slowene das Tempo noch forcierte. „Ich hatte ein wenig Angst, er hätte fast das Trikot geholt“, sagte Pogacar.
Am Samstag war der 22-Jährige beim Etappensieg des Belgiers Dylan Teuns in Le Grand-Bornand mit einem unglaublichen 30-km-Solo ins begehrte „Maillot Jaune“ gestürmt. Einen Tag später drohte der Verlust des Trikots wegen einer taktischen Schwäche. Erst als das Ineos-Team übernahm und Pogacar schließlich antrat, schrumpfte O’Connors Vorsprung von mehr als acht auf gut sechs Minuten.
Vorjahreszweiter Roglic steigt aus
Der von Sturzverletzungen gehandicapte Vorjahreszweite Primoz Roglic war schon vor dem neunten Teilstück ausgestiegen. Der Slowene hatte am Vortag auf der ersten Alpen-Etappe erst über eine halbe Stunde nach seinem ins Gelbe Trikot geschlüpften Landsmann Pogacar das Ziel erreicht. Der 31-jährige Mitfavorit war seit einem Sturz am dritten Tag von mehreren Blessuren gebremst worden.
Ebenfalls nicht mehr am Start war am Sonntag der Niederländer Mathieu van der Poel, der nach seinem Etappensieg vor einer Woche fünf Tage das Gelbe Trikot getragen hatte. Auf der ersten Bergetappe war der Klassikerspezialist weit zurückgefallen. Der 26-Jährige hatte seinen Ausstieg im Laufe der Tour schon im Vorfeld angekündigt, um sich auf seinen Olympiastart im Mountainbiken vorzubereiten.
Stürze fordern prominente Opfer
Stürze haben den früheren Skispringer Roglic schon mehrmals um mögliche Siege gebracht. Bei der Tour ist er aber nach mehreren Massenstürzen in den ersten Tagen nur eines von zahlreichen Sturzopfern. So schlägt sich etwa Ex-Tour-Sieger Geraint Thomas mit Schmerzen nach einer Schulterluxation herum, der vierfache Tour-Champion Chris Froome quält sich nach einem Sturz ebenfalls. Auch Konrad und seine Landsleute Michael Gogl und Lukas Pöstlberger sind schon zu Boden gegangen.
Am Montag steht bei der Tour der erste Ruhetag auf dem Programm. Weiter geht es am Dienstag mit der zehnten Etappe von Albertville nach Valence über 190,7 Kilometer.