Beim zweiten „Heimspiel“ auf dem Red Bull Ring fuhr Verstappen zunächst in zwei der drei Trainingseinheiten Bestzeit, ehe er die Poleposition nur um 48 Tausendstelsekunden vor Lando Norris im McLaren rettete. Im Rennen fuhr Verstappen aber der Konkurrenz auf und davon, feierte wie in der Vorwoche einen Start-Ziel-Sieg und schnappte sich auch die schnellste Runde – gemeinsam mit der Pole eine Premiere für ihn.
Dessen nicht genug krönte sich der Niederländer vor rund 20.000 Fans aus seiner Heimat zum alleinigen Rekordsieger in Österreich, der Franzose Alain Prost hatte davor ebenfalls dreimal hierzulande einen Grand Prix für sich entscheiden können. „Es war nicht schlecht“, sagte Verstappen im ORF-Interview, um selbst laut auflachen zu müssen.
„Das ist nicht selbstverständlich“
„Ich habe es selber nicht erwartet, dass es so gut läuft, aber beide Satz Reifen waren unglaublich. Das Auto war die gesamte Woche super ebenso wie die Atmosphäre“, sagte er erfreut über sein „Double“.
Verstappen holt Spielberg-Double
Max Verstappen hat auch den zweiten Österreich-Grand-Prix gewonnen. Der Red-Bull-Pilot setzt sich auf dem „Heimring“ vor Valtteri Bottas und Lando Norris durch.
Verstappen, der in der WM seine Führung vor Mercedes-Pilot Hamilton auf 32 Punkte ausgebaut hat, lobte die Teamleistung: „Was wir abgeliefert haben, ist nicht selbstverständlich. Wir hatten nicht die geringsten Probleme. Das mit all den Fans, es war sehr, sehr schön.“ Die „Oranje“-Fans hatten sichtlich die Vorherrschaft unter den insgesamt 132.000 Zuschauern am Rennwochenende in der Steiermark.
Der Blick auf die WM-Wertung ist derzeit freilich ein angenehmer, aber diesbezüglich bleibt Verstappen auf dem Bremspedal. „Es ist natürlich super, aber es ist noch eine lange Saison.“ Tatsächlich sind noch 14 von 23 Rennen zu absolvieren, doch die Formkurve bei Red Bull stimmt.
Verstappen gewann das dritte Rennen in Folge, das Team insgesamt fünf. So konnte auch Motorsportberater Helmut Marko erfolgreich Bilanz ziehen, vor allem was die Performance von Verstappen betrifft. „51 Punkte an zwei Wochenenden, da sind wir stolz“, sagte Marko, der schon auf den Grand Prix in zwei Wochen in Großbritannien blickte. „Jetzt fahren wir nach Silverstone, um auch dort zu gewinnen.“
Hamilton fordert bessere Leistungen
Beim Heimrennen von Hamilton hofft der siebenfache Weltmeister freilich auf eine Trendumkehr. Spielberg verließ der 36-Jährige nach einem zweiten und nun nach einem vierten Rang sichtlich enttäuscht. Ein Schaden am Unterboden verhinderte eine bessere Platzierung, er musste Bottas (auf Teamgeheiß) und auch Norris vorbeiziehen lassen.
„Es ist nicht das Ergebnis, das wir angestrebt haben, aber es sind Punkte“, sagte Hamilton, der die Dominanz Verstappens anerkennt. „Er ist ganz klar vor mir, da kann ich gar nicht viel machen. Wir müssen das Auto verbessern und einfach bessere Leistungen bringen“, so der Brite, dessen Vertragsverlängerung am Samstag bekanntgeworden war.
Ähnlich sah es Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Wir müssen verstehen, was mit unserem Schaden passiert ist, dann lernen, lernen, lernen. Wir verlieren immer mehr Punkte, das kann es nicht sein, wir müssen schauen, dass wir in Silverstone besser dastehen“, sagte der Wiener, der aber am Sonntag nicht alles schlecht sah. „Ich glaube, dass wir heute viel näher dran waren, als es ausgeschaut hat. Wir sind aber lange hinter Norris aufgehalten worden, dann haben wir ein Teil am Unterboden verloren, da geht natürlich nichts mehr.“
Was den WM-Kampf betrifft, bleibt der 49-Jährige („Das waren überhaupt nicht unsere zwei Wochenenden“) gelassen. „Jetzt ist noch nichts passiert, ein Ausfall, und die beiden sind wieder beieinander. Es sind viele Rennen zu fahren, aber wir müssen mit unserer Pace wieder näher ran.“ An den Fahrern lag es am Sonntag nicht, so Wolff. „Sie tun, was sie können, mit dem Material, das wir zur Verfügung stellen. Das ist gegenüber dem Max derzeit nicht konkurrenzfähig.“