Rangnick zieht sich aus Trainergeschäft vorerst zurück

Ralf Rangnick macht sich als Unternehmer selbstständig und wird auf absehbare Zeit nicht mehr als Trainer oder Sportdirektor im Fußball arbeiten. „Ich gründe eine GmbH, eine Fußballberatung, die auf vier Säulen basiert“, sagte der 63-Jährige in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Diese vier Bereiche würden das abbilden, was er in den vergangenen 15 Jahren bei RB Leipzig und bei der TSG 1899 Hoffenheim gemacht habe.

Ralf Rangnick
APA/AFP/Ronny Hartmann

Dabei geht es seiner Aussage zufolge um „Clubbuilding“ sowie um die Betreuung von Trainern, von Managern und Sportdirektoren sowie von Spielern. Dabei sei es nicht sein Ziel, eine große Agentur aufzubauen. „Mein Motto ist eher: klein, aber fein“, so der frühere Sportchef von Österreichs Fußballserienmeister Red Bull Salzburg.

Neuland mit Berateragentur

Rangnick ist der Überzeugung, mit seinem Angebot Neuland zu betreten. „Mir ist nicht bekannt, dass jemand, der so lange in der Branche aktiv tätig war, so etwas nun in einer Consultant-Rolle anbietet“, sagte der Erfolgstrainer und betonte, dass er kein Spieler- oder Trainerberater im herkömmlichen Sinne sein wolle.

„Es geht nicht darum, Karrieren in erster Linie kommerziell zu fördern. Es geht um inhaltliche Entwicklung, von Spielern, Trainern, Managern und Fachleuten. Im Fußball gibt es immer noch Spielraum für eine Aufwertung einzelner Berufszweige.“

Spartak Moskau als erster Kunde

Erster Kunde Rangnicks ist nach seinen Aussagen der russische Cupsieger Spartak Moskau. „Der Club hatte mich vor vier Monaten um eine sportliche Status-quo-Analyse gebeten. Die habe ich erstellt, und es gab dazu eine Präsentation in Moskau“, berichtete er.

Nach der Gründung seiner neuen Firma will Rangnick nur noch in Ausnahmefällen als Trainer oder Sportdirektor in den Fußball zurückkehren. „Ich habe gerade das Gefühl: Mit dem Gesamtpaket an Rundumbetreuung, das wir künftig anbieten, kann ich dem Fußball etwas zurückgeben. Mich von dieser Aufgabe wieder wegzuholen – das müsste dann schon ein ganz besonderes Angebot sein“, erklärte Rangnick.