Zeitungen auf einem Tisch
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Fußball-EM

„Ein azurblaues Märchen ohne Ende“

Das Elfmeterdrama am Dienstag in London im EM-Halbfinale zwischen Italien und Spanien hat für Begeisterung in den internationalen Medien gesorgt. Während in Italien die Freude und Erleichterung über den Einzug in das Endspiel riesengroß war, zollten die Zeitungen in Spanien ihrer Mannschaft und vor allem Trainer Luis Enrique nach dem unglücklichen Aus Respekt und sahen die Leistungen als Versprechen für die Zukunft.

Italien

„Gazzetta dello Sport“: „Italien, du bist im Finale! Spanien im Elfmeterschießen gebändigt, ein azurblaues Märchen ohne Ende. Die magischen Nächte gehen weiter. (…) Was für ein Leiden, Spanien im Elfmeterschießen bezwungen. Am Ende haben wir es auf die italienische Art gewonnen: mit dem Messer zwischen den Zähnen, mit der Fähigkeit zu verteidigen, zu leiden und wieder aufzustehen. Wir hören nicht mehr auf.“

„Corriere dello Sport“: „Ein traumhaftes Italien ist im Finale. Spanien im Elfmeterschießen ausgeschaltet. Wir kehren nach Wembley zurück, der Traum geht weiter. Das Finale gehört uns, erobert im Elfmeterschießen, mit einer weiteren großen Heldentat, einem Spiel der Leiden und des Herzens.“

„Tuttosport“: „Im Finale! Italien eliminiert Spanien. Chiesa schleppt Mancini, Morata trifft und verrät dann Enrique.“

Spanien

„Marca“: „Spanien weint mit Würde. Beim grausamsten Abschied der vergangenen Jahre bleibt Spanien ohne EM-Titel. (…) Luis Enrique hat es geschafft, die Situation komplett umzudrehen. Etwas Ungewöhnliches im Fußball. Er verließ Wembley, aber er tat das unter Jubel und Beifall der Fans und aus der Ferne von seinen Kritikern. Spanien ist wieder einmal stolz auf den Fußball und seine Nationalmannschaft, und das ist ihm zu verdanken. Das Foto am Ende des Spiels mit einem glücklichen Luis Enrique ist keine Pose. "

„Mundo Deportivo“: „Luis Enrique bringt ‚La Roja‘ den Stolz zurück. Das Elfmeterschießen verweigert Spanien das EM-Finale. (…) Die Spieler um Luis Enrique sind zuverlässig und kämpften bis zum Schluss. Gestern ging Spanien erhobenen Hauptes in ein Turnier, bei dem es viel mehr Fußball als seine Konkurrenten zeigte. Es gibt eine Zukunft.“

„AS“: „Höchststrafe. Italien schafft es ins Elfmeterschießen, wo Olmo und Morata scheitern. ‚La Roja‘ liefert ein großartiges Spiel, aber ohne Erfolg.“

Großbritannien

„The Daily Telegraph“: „Roberto Mancinis unaufhaltbare Jungs in Blau mögen England oder Dänemark einfach nur als weiteren Schritt auf ihrem Weg (zum Titel) betrachten, und man kann ihnen dieses Selbstbewusstsein nicht übelnehmen angesichts der Art und Weise, wie sie Spanien in 120 Minuten und nach neun Elfmetern bezwungen haben.“

„The Guardian“: „Italien war die meiste Zeit des Halbfinal-Spiels in der Defensive, aber Roberto Mancinis Getüftel hatte die entscheidenden Auswirkungen gegen Spanien.“

„The Times“: „Italien hat es geschafft, seit 33 Spielen ungeschlagen zu sein, aber in keiner dieser Begegnungen dürften sie so sehr auf die Probe gestellt worden sein wie in diesem Spiel gegen die Spanier, denen nur der Abschluss fehlte, sowohl in der Spielzeit als auch im Elfmeterschießen.“

Dänemark

„Ekstra Bladet“: „Italien ist nach einem wahren Drama in Wembley bereit für das Finale. Es wurde fast zu einem Mitternachtsdrama in der englischen Hauptstadt, wo das Ganze nach 120 Minuten Fußball vom Elfmeterpunkt entschieden werden musste. Italien spielt am Sonntag Finale, Spanien reist mit Tränen in den Augen heim.“