Tennisspieler Novak Djokovic
APA/AFP/Glyn Kirk
Wimbledon

Djokovic folgt Berrettini ins Finale

Novak Djokovic ist im Wimbledon-Finale am Sonntag Gegner von Matteo Berrettini. Der serbische Weltranglistenerste bezwang am Freitag im Halbfinale den Kanadier Denis Shapovalov mit 7:6 (7/3) 7:5 7:5. Zuvor hatte sich Berrettini gegen den Polen Hubert Hurkacz mit 6:3 6:0 6:7 (3/7) 6:4 durchgesetzt und als erster Italiener das Einzel-Endspiel beim Rasenklassiker in London erreicht.

Djokovic strebt nun seinen 20. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier an. Damit würde er die Bestmarke des Schweizers Roger Federer und des Spaniers Rafael Nadal einstellen. Zudem will der 34-Jährige nach den Australian Open in Melbourne und den French Open in Paris auch das dritte Major-Turnier in diesem Jahr für sich entscheiden.

Holt der „Djoker“ seinen sechsten Wimbledon-Titel, bleibt er außerdem auf Kurs Richtung „echter“ Grand Slam. Das Kunststück, die vier wichtigsten Tennisturniere innerhalb eines Kalenderjahres zu gewinnen, ist bisher bei den Herren nur dem US-Amerikaner Don Budge (1938) und dem Australier Rod Laver (1962 und 1969) gelungen.

Djokovic verwandelte nach 2:44 Stunden seinen ersten Matchball, nachdem er im ersten Satz einen 3:5-Rückstand noch gedreht und in den folgenden Sätzen jeweils ein Break zum 6:5 geschafft hatte. „Ich denke nicht, dass das Ergebnis alles über das Match sagt“, resümierte der Wimbledon-Sieger von 2019, der nach der CoV-bedingten Absage im Vorjahr auch Titelverteidiger ist. „In dieser Phase meiner Karriere sind die Grand Slams alles für mich.“

Italienischer Sportsonntag in London

Berrettini wiederum eröffnet einen denkwürdigen italienischen Sportsonntag in London. Bevor die Fußballer der „Squadra Azzurra“ im Wembley-Stadion gegen England Europameister werden wollen, kann der 25-Jährige für den ersten italienischen Titel in Wimbledon sorgen. Weder bei den Damen noch bei den Herren hat es zuvor beim legendären Turnier ein Finale mit italienischer Beteiligung gegeben.

Tennisspieler Matteo Berrettini
AP/Alberto Pezzali
Matteo Berrettini schrieb mit dem Finaleinzug italienische Tennisgeschichte

„Das wird ein harter Sonntag für die Italiener, oder? Aber ich denke, wir verdienen es“, sagte Berrettini nach dem Erfolg. „Das ist ein großer Tag. Ich freue mich sehr, dass wir zusammen mit dem Fußball nun der größte Sport in Italien sind.“

Berrettini brauchte gegen Sensationsmann Hurkacz gut zweieinhalb Stunden, um sein erstes Grand-Slam-Endspiel zu erreichen „Mir fehlen die Worte, ich werde ein paar Stunden brauchen, um das zu verarbeiten“, sagte der stolze Sieger. „Ich habe ein großartiges Match gespielt. Davon habe ich nie geträumt, weil es zu viel war. Das ist der bisher beste Tennistag in meinem Leben“, sagte Berrettini, der der erste Italiener in einem Grand-Slam-Endspiel seit dem French-Open-Titel von Adriano Panatta im Jahr 1976 ist.

Berrettini erster Italiener im Wimbledon-Finale

Matteo Berrettini ist mit einem Viersatzsieg über den Polen Hubert Hurkacz als erster Italiener ins Wimbledon-Finale eingezogen.

Hurkacz verpasste hingegen die Chance, als erster Pole ins Finale einzuziehen, nachdem er im Achtelfinale den russischen Weltranglistenzweiten Daniil Medwedew und im Viertelfinale den achtfachen Wimbledon-Champion Federer ausgeschaltet hatte. Der 24-Jährige konnte nur im dritten Satz, den er im Tiebreak für sich entschied, wirklich mit Berrettini mithalten.

All England Championships Wimbledon

(Großbritannien, 17.066.000 Pfund, Rasen)

Herren-Einzel

Halbfinale:
Novak Djokovic (SRB/1) Denis Shapovalov (CAN/10) 7:6 (7/3) 7:5 7:5
Matteo Berrettini (ITA/7) Hubert Hurkacz (POL/14) 6:3 6:0 6:7 (3/7) 6:4
Viertelfinal-Tableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Marton Fucsovics (HUN) 6:3 6:4 6:4
Denis Shapovalov (CAN/10) Karen Chatschanow (RUS/25) 6:4 3:6 5:7 6:1 6:4
Matteo Berrettini (ITA/7) Felix Auger-Aliassime (CAN/16) 6:3 5:7 7:5 6:3
Hubert Hurkacz (POL/14) Roger Federer (SUI/6) 6:3 7:6 (7/4) 6:0
Achtelfinal-Tableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Cristian Garin (CHI/17) 6:2 6:4 6:2
Marton Fucsovics (HUN) Andrej Rublew (RUS/5) 6:3 4:6 4:6 6:0 6:3
Karen Chatschanow (RUS/25) Sebastian Korda (USA) 3:6 6:4 6:3 5:7 10:8
Denis Shapovalov (CAN/10) Roberto Bautista Agut (ESP/8) 6:1 6:3 7:5
Matteo Berrettini (ITA/7) Ilja Iwaschka (BLR) 6:4 6:3 6:1
Felix Auger-Aliassime (CAN/16) Alexander Zverev (GER/4) 6:4 7:6 (8/6) 3:6 3:6 6:4
Roger Federer (SUI/6) Lorenzo Sonego (ITA/23) 7:5 6:4 6:2
Hubert Hurkacz (POL/14) Daniil Medwedew (RUS/2) 2:6 7:6 (7/2) 3:6 6:3 6:3