Ashleigh Barty
Reuters/Paul Childs
Wimbledon

Barty krönt sich zur Rasenkönigin

Ashleigh Barty hat sich am Samstag zur Wimbledon-Siegerin gekrönt. Die Weltranglistenerste besiegte in einem spannenden Finale die Tschechin Karolina Pliskova mit 6:3 6:7 (4/7) 6:3 und krönte sich damit erstmals in ihrer Karriere zur Rasenkönigin. Für die 25-jährige Australierin ist es nach dem Triumph bei den French Open im Jahr 2019 der zweite Grand-Slam-Titel.

Für Australien ging damit auch eine lange Wartezeit zu Ende. 41 Jahre nach Evonne Goolagong Cawley triumphierte wieder eine Spielerin aus „down under“ im Rasenmekka. Barty, die damit ihre Position als Nummer eins der Welt festigte, gewann auch als erste topgesetzte Spielerin seit Serena Williams im Jahr 2016 das Turnier. Pliskova, die im achten Duell zum sechsten Mal gegen Barty verlor, muss dagegen weiter auf ihren ersten Major-Triumph warten. Die frühere Nummer eins der Welt hatte 2016 auch das US-Open-Endspiel verloren.

„Jetzt den Titel mit meinem Team zu teilen, ist wirklich unglaublich. Ich kann ihnen gar nicht genug danken, dass sie so viel Zeit und Energie für meine Karriere opfern“, sagte Barty im Siegerinterview. „Karolina hat das Beste aus mir rausgeholt, ich wusste, dass ich mein bestes Tennis spielen musste.“ Pliskova gratulierte ihrer Gegnerin zum Sieg. „Ich habe jede Minute auf diesem Platz genossen. Ashleigh hat ein unglaubliches Turnier und Match gespielt“, sagte die 29-Jährige.

Australierin Barty gewinnt Wimbledon

Die Australierin Ashleigh Barty hat sich zur neuen Wimbledon-Siegerin gekürt. Die 25-Jährige Weltranglistenerste setzte sich im Finale gegen Karolina Pliskova aus Tschechien in drei Sätzen durch.

Barty legt Traumstart hin

Barty begann mit dem Service und legte einen echten Blitzstart hin. Die Australierin machte die ersten 14 Punkte der Partie und zog auf 4:0 davon. Während Barty die weitaus stabilere Spielerin war, wirkte Pliskova nervös und agierte viel zu passiv. Die Tschechin erfing sich aber ein wenig und verkürzte auf 3:5. Die Weltranglistenerste blieb aber cool, erspielte sich drei Satzbälle und verwertete nach 28 Minuten nach einem Vorhandfehler von Pliskova ihre erste Chance.

Die Tschechin begann Satz zwei mit einem starken Aufschlagspiel zum 1:0 und einer erstmaligen Führung im Finale. Danach verschenkte sie aber ihr Service. Nach zwei Doppel- und einem unerzwungenen Fehler gelang Barty das Break zur 2:1-Führung, die die Australierin auf 3:1 ausbaute. Die Tschechin bäumte sich auf und drehte den Rückstand mit drei Games in Serie zum 4:3.

Bei 5:5 schien Pliskova schon auf der Verliererstraße. Trotz einer 40:0-Führung und einem leichtfertig vergebenen Volley kassierte die Tschechin durch fünf verlorene Punkte noch das Break zum 5:6. Barty schlug auf den Turniergewinn auf, zeigte aber Nerven und gab ihr Service ab. Im emotionalen Tiebreak zog Pliskova auf 6/2 davon. Ein Doppelfehler von Barty bescherte der Tschechin den Satzausgleich. „Es war sehr hart, den zweiten Satz zu holen“, sagte Pliskova.

Karolina Pliskova
Reuters/Toby Melville
Pliskova gab sich nie auf und schaffte mit großem Kampfgeist den Satzausgleich

Barty mit dem besseren Ende

Die Fans, darunter unter anderen Prinz William und seine Ehefrau Kate, die neunfache Wimbledon-Siegerin Martin Navratilova sowie Hollywood-Star Tom Cruise, waren entzückt über den Entscheidungssatz. Dieser begann einmal mehr besser für Barty. Die Australierin schaffte nach einem erneut leichten Volleyfehler der Tschechin das Break und zog anschließend auf 3:0 davon. „Ich war froh, dass ich nach dem zweiten Satz den dritten Satz so beginnen konnte“, sagte Barty nach dem Finale.

Spielerisch war das Duell längst eines Finales würdig. Pliskova kannte die Situation schon von den vorigen Sätzen und glaubte weiter an ihre Chance. Barty hatte bei ihren Aufschlagspielen zu kämpfen, ließ aber keinen Breakball zu. Die Australierin servierte bei 5:3 erneut auf den Titel. Und erneut spielten ihre Nerven zunächst nicht mit. Pliskova konnte aber einen Breakball nicht nutzen. Nach einem Ass gab es Matchball für Barty. Ein Rückhandfehler von Pliskova beendete nach 1:55 Stunden schließlich die Partie.

All England Championships Wimbledon

(Großbritannien, 17.066.000 Pfund, Rasen)

Damen-Einzel

Finale:
Ashleigh Barty (AUS/1) Karolina Pliskova (CZE/8) 6:3 6:7 (4/7) 6:3
Halbfinale:
Ashleigh Barty (AUS/1) Angelique Kerber (GER/25) 6:3 7:6 (7/3)
Karolina Pliskova (CZE/8) Arina Sabalenka (BLR/2) 5:7 6:4 6:4