Gian Franco Kasper
GEPA/Thomas Bachun
Wintersport

Langjähriger FIS-Präsident Kasper tot

Gian Franco Kasper ist am Freitagabend im Alter von 77 Jahren gestorben. „Schweren Herzens“ gab der Internationale Skiverband (FIS) den Tod des langjährigen Funktionärs am Samstag bekannt. Zuvor hatte Flavio Roda, der Präsident des italienischen Wintersportverbandes, das Ableben bestätigt. Kasper war von 1998 bis 2021 Präsident der FIS, 46 Jahre diente er dem mächtigen Wintersportverband. Er wurde heuer im Juni in dieser Funktion vom britischen Geschäftsmann Johan Eliasch abgelöst.

Kasper nahm im Juni nicht am virtuellen FIS-Kongress, bei dem Eliasch gewählt worden war, teil. Der Schweizer hatte zu Beginn des Meetings in einer vorgelesenen Nachricht mitteilen lassen, dass er wegen Atemproblemen in Krankenhausbehandlung gekommen war, anfangs auf der Intensivbehandlung, dann auf der Herzstation. Wie erst jetzt bekanntwurde, hatte Kasper das Spital seitdem nicht mehr verlassen.

Der Schweizer war fast zwei Jahrzehnte Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Kasper, der zuvor als Generalsekretär und insgesamt 46 Jahre lang für die FIS tätig war, war ihr vierter Präsident nach dem Schweden Ivar Holmquist, dem Norweger Nicolai Ramm Östgaard sowie seinem Landsmann Marc Hodler.

Kasper war zunächst von 2000 bis 2018 IOC-Mitglied, danach Ehrenmitglied, seit 2003 gehörte er auch der Welt-Anti-Doping Agentur (WADA) an. Er bekleidete zahlreiche weitere Funktionen, so war er auch Vorsitzender der IOC-Koordinierungskommission der ersten Jugend-Winterspiele 2012 in Innsbruck.

Wintersport-Welt trägt Trauer

„Gian Franco Kasper war einzigartig in der internationalen Sportwelt. Er hat die FIS von einem kleinen Verband zum unangefochtenen Marktführer im Wintersport aufgebaut, ein Beweis für seine Vision und Arbeitsmoral“, wurde Eliasch in einer Aussendung der FIS zitiert. Seine Art und Schlagfertigkeit würden vermisst werden.

„In tiefer Betroffenheit haben wir heute von Gian Franco Kaspers Tod erfahren. Das Mitgefühl der gesamten Schweizer Schneesportfamilie gilt seinen Angehörigen. Wir trauern um eine große Persönlichkeit und werden Gian Franco Kasper stets ein ehrendes Andenken bewahren“, sagte der Schweizer Ski-CEO Bernhard Aregger.

Der gebürtige St. Moritzer begann als Journalist in seinem Heimatort und wechselte danach in die Tourismusbranche. Vom damaligen FIS-Präsidenten Hodler wurde er zum Generalsekretär ernannt und folgte diesem 1998 nach. Kasper war verheiratet und hatte einen Sohn, er lebte in Thun und St. Moritz.