Formel-1-Autos beim Start
APA/AFP/Andrej Isakovic
Formel 1

Sprintqualifikation feiert Premiere

Mitten in der F1-Saison gibt es am Wochenende in Silverstone eine Neuerung im Reglement: In vorerst insgesamt drei Sprintqualifikationen gibt es zusätzliche Punkte für die Top Drei, die Premiere ist am Samstag (17.30 Uhr, live ORF1). Die herkömmliche Qualifikation wird schon am Freitag (19.00 Uhr, ebenfalls live in ORF1) abgehalten.

Neben Silverstone sind 2021 noch Monza sowie entweder Brasilien oder die USA für die weiteren Rennen im Gespräch. Ob sich das neue Format durchsetzt, hängt auch vom Feedback der Fahrer ab. Die Neuerung, die einstimmig von FIA, Formel 1 und allen zehn Teams am 26. April beschlossen wurde, soll zusätzliche Spannung in die „Königsklasse“ bringen.

Toto Wolff sieht für alle Teams eine Challenge: „Wer am schnellsten in Gang kommt, hat einen Vorteil für das gesamte Wochenende“, erklärte der Mercedes-Teamchef. „Wir werden unsere Herangehensweise und Ablaufpläne anpassen, um sicherzustellen, dass wir auf jeden Aspekt der neuen Herausforderung bestmöglich vorbereitet sind.“

Neues Format in der Formel 1

Mit dem Sprintqualifying, das dieses Wochenende in Silverstone stattfindet, gibt es in der Formel 1 ein neues Format, das in der Königsklasse für zusätzliche Spannung sorgen soll.

Der Modus der Sprintqualifikation

  • Die Renndistanz beträgt 100 km, in Silverstone sind das 17 Runden, die Rennzeit sollte etwa 25 bis 30 Minuten betragen.
  • Es gibt keinen vorgeschriebenen Reifenwechsel und freie Reifenwahl, die Aufstellung für das Sprintqualifying am Samstag wird durch die „normale“ Qualifikation am Freitag entschieden.
  • Punkte gibt es nur für die Top Drei: für den Sieger drei, den Zweiten zwei, den Dritter einen. Diese zählen für Fahrer- und Konstrukteurswertung. Keine Siegerehrung. Das Resultat bringt auch die Startaufstellung für das Rennen am Sonntag.
Toto Wolff (Mercedes)
GEPA/Christian Walgram
Für Mercedes-Boss Toto Wolff und sein Team wird die Sprintqualifikation eine Fahrt ins Ungewisse

Der Ablauf eines Sprintwochenendes

Am Freitag findet ein 60-minütiges Freies Training statt. Danach erfolgt das Qualifying wie immer mit Q1, Q2, Q3. Das Qualifying bestimmt die Aufstellung für das Sprintrennen. Am Samstag wird ein 2. Freies Training (60 Minuten) durchgeführt. Das darauf folgende Sprintrennen bestimmt die Startaufstellung für den Grand Prix am Sonntag (16.00 Uhr, live in ORF1).

Ob die Sprintqualifikation längerfristig eingesetzt wird, ist noch offen. Es handelt sich um eine Testphase mit drei geplanten Sprintqualifyings. Setzt sich das Format durch, soll es fixer Bestandteil werden, allerdings sicher nicht an jedem Wochenende.

Druck auf Teams deutlich erhöht

Für die Teams bedeutet diese Änderung eine große Umstellung: Es steht weniger Trainingszeit zur Verfügung, um das Auto auf den Kurs abzustimmen. Zusätzlich kommen die Boliden nach dem ersten Training am Freitag in den Parc ferme, danach sind kaum noch Änderungen möglich. Darum herrsche schon im ersten Training großer Druck, ließ man auch in einer Mitteilung von Mercedes wissen.

„Es lastet ein deutlicher Druck darauf, das Set-up sowohl für wenig als auch für viel Benzin zu finden. Gleichzeitig muss auch die Kühlung für die Power Unit und die Bremsen berücksichtigt werden. Wer diese Parameter falsch wählt, könnte ab diesem Punkt vor einem schmerzhaften Wochenende stehen, da die Fahrzeugspezifikation für das normale Qualifying und danach festgelegt ist“, hieß es.

Valtteri Bottas freut sich jedenfalls. „Es wird schön, etwas anderes auszuprobieren, und zu sehen, ob es neuen Schwung ins Wochenende bringt“, sagte der 31-jährige Finne. „Es gibt für die Fans mehr zu sehen und wir können mehr Rennen fahren“, fügte Bottas hinzu. „Sobald wir es in Silverstone und hoffentlich bei zwei weiteren Grands Prix ausprobiert haben, können wir sicher ein gutes Fazit ziehen, ob das zukünftig bei einigen Rennen ein guter Weg ist oder nicht.“