Bester Franzose am französischen Nationalfeiertag wurde David Gaudu als Vierter (+1:19 Minuten). Patrick Konrad musste den Anstrengungen bei seinem Etappensieg am Vortag Tribut zollen und fiel auf dem Weg zum zweiten Pass aus der Gruppe um Pogacar zurück. Vorübergehend gehörte auch sein Landsmann und Bora-Teamkollege Lukas Pöstlberger einer Fluchtgruppe an. Beide erreichten wie Marco Haller das Ziel mit Rückstand – Konrad wurde 90. (28:59) zeitgleich mit Pöstlberger (104.), Haller 119. (31:47).
Pogacar dagegen ist der zweite Gesamtsieg in Folge kaum noch zu entreißen. Vor der letzten Bergetappe am Donnerstag über den Tourmalet zur Bergankunft in Luz Ardiden führt der 22-Jährige 5:39 Minuten vor Vingegaard. Carapaz liegt 5:43 Minuten zurück. Rigoberto Uran aus Kolumbien fiel vom zweiten auf den vierten Platz zurück (7:17). „Ein fantastischer Tag. Im Gelben Trikot hier zu gewinnen, das kann ich gar nicht beschreiben“, so Pogacar nach dem Kraftakt – seinem zweiten Etappensieg bei der laufenden Tour und dem insgesamt fünften.
Pogacar dominiert auch Königsetappe
Der Gesamtführende Tadej Pogacar (UAE-Team) hat die Königsetappe der 108. Tour de France gewonnen. Der slowenische Titelverteidiger siegte am Mittwoch auf dem 2.215 Meter hohen Col du Portet und feierte seinen zweiten Tageserfolg bei der laufenden Tour.
Leader kontert alle Attacken
Der Vorjahressieger hatte auf der Klettertour auf den letzten 60 Kilometern über den Col de Peyresourde und den Col de Val Louron-Azet (jeweils erste Kategorie) noch mehrere Helfer vor sich. Im 16-km-Schlussanstieg der höchsten Kategorie hinauf auf 2.215 m Höhe zeigte er sich gegen die verbliebenen Rivalen Vingegaard und Carapaz souverän und konterte auf den letzten Metern eine Attacke von Carapaz. Doch auch der Slowene hatte sich voll verausgabt und legte sich nach dem Ziel erschöpft auf den Asphalt. „Am Ende habe ich mich sehr stark gefühlt und wollte die Arbeit der Mannschaft vollenden“, sagte er.
Zu den Verlierern des Tages zählten die Gastgeber aus Frankreich, die sich am Nationalfeiertag besonders nach dem zweiten Tagessieg der diesjährigen Tour sehnten. Anthony Perez und drei Landsleute gingen in eine Fluchtgruppe, doch der Vorsprung von acht Minuten genügte angesichts des extrem schweren Finales nicht. Die „Grande Nation“ muss damit seit 2017 (Warren Barguil) auf einen Tagessieg am 14. Juli warten. Rang vier für Gaudu war diesmal nur wenig Trost.