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Wiener Heumarkt macht sich EM-fit

Wien liegt demnächst wieder im Beachvolleyball-Fieber: Vom 11. bis 15. August geht in der Bundeshauptstadt die EM über die Bühne. Der Centre-Court wird diesmal aber nicht wie bei der WM 2017 auf der Donauinsel errichtet, sondern auf dem Heumarkt – dort, wo sonst Eislauffans ihre Runden ziehen. Am Donnerstag fand die Auslosung zum Turnier statt. Es handelt sich um das erste derartige Sportgroßevent zu Coronavirus-Zeiten in Wien.

Der „Main Court“ wird zwischen Konzerthaus und Hotel Intercontinental liegen, also an einem Ort, der auch städtebaulich schon länger im Fokus steht. Dort sollen auch Nachtspiele mit Flutlicht stattfinden. Ganz ohne Donauinsel geht es aber auch heuer nicht. Dort wird auf vier „Side Courts“ gespielt. Die Medaillenentscheidung wird jedoch auf dem Heumarkt stattfinden, der sich auch in Sachen sportliche Großveranstaltungen schon bewährt hat.

Über Jahrzehnte war dort im Sommer – vor bis zu 15.000 Fans – Freistilringen zu bewundern. Die Catch-Bewerbe fanden bis Ende der 1990er Jahre statt. Nun dürfen rund 2.200 Zuschauer mit dabei sein. Das ist zumindest Stand der Dinge derzeit. Sollten Verordnungen hier Verschärfungen bringen, werde man diese natürlich einhalten, sagte ein Sprecher gegenüber der APA. Wie viele Zuschauer bei den Spielen auf der Donauinsel zugelassen werden, ist noch offen. Besucherinnen und Besucher müssen sich wohl jedenfalls an die „3-G“-Regeln halten.

Rendering der Beachvolleyball-Tribünen am Heumarkt
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Zwischen Konzerthaus (r.) und Hotel Intercontinental (l.) wird im August um EM-Edelmetall gekämpft

112 Matches versprechen Hochspannung

Dass die Donauinsel dieses Mal nicht das Hauptgeschehen beherbergt, liegt laut dem Sprecher daran, dass die Planungen zu einem Zeitpunkt begonnen haben, als noch überhaupt nicht absehbar war, wie viel Publikum erlaubt ist. Eine Riesenarena wie in den vergangenen Jahren zu konzipieren, sei damit nicht sinnvoll gewesen. Klein ist der Court auf dem Heumarkt deswegen aber nicht. Das Stadion, so wurde betont, verfügt etwa nur über unwesentlich weniger Sitzplätze als die Arena, in der früher in Klagenfurt gespielt wurde.

Insgesamt werden in Wien 64 Teams im Frauen- und Männer-Bewerb um die Titel kämpfen. 112 Matches stehen auf dem Programm. Gespielt wird im „Modified-Pool-Play-Format“, also in einer Gruppenphase samt Zwischenrunde. Danach folgt die K.-o.-Phase. Bei der 2021er-Ausgabe der EM werden auch jene 24 Teams auf dem Spielfeld stehen, die Europa bei den Olympischen Spielen in Tokio vertreten. 18 Nationen nehmen an dem Event in der österreichischen Hauptstadt teil.

Auslosung zur Beachvolleyball-EM

Ab 11. August werden auf dem Heumarkt in Wien die besten Beachvolleyballerinnen und Beachvolleyballer Europas ermittelt. Am Donnerstag sind die Gruppen dieser EM im Wiener Rathaus ausgelost worden. Mit dabei auch neun österreichische Teams, die um Medaillen mitkämpfen wollen.

Je vier Heimteams bei Damen und Herren

Das Teilnehmerfeld der Männer wird von den Norwegern Anders Mol und Christian Sorum angeführt. Die Topstars konnten die EM bereits dreimal in Folge gewinnen. Das Gastgeberland Österreich ist mit vier Teams vertreten. Die Routiniers Clemens Doppler und Alexander Horst, die 2017 in Wien Vizeweltmeister wurden, sind auch auf dem Heumarkt Fixstarter. Auch bei den Frauen sind vier Heimteams – darunter Lena Plesiutschnig und Katharina Schützenhöfer sowie die Staatsmeisterinnen Teresa und Nadine Strauss – nominiert.

Rendering der Beachvolleyball-Tribünen am Heumarkt
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Knapp 2.200 Zuschauer dürfen bei den Titelkämpfen auf dem Wiener Heumarkt dabei sein

Ermacora/Pristauz, Schützenhöfer/Plesiutschnig gesetzt

Die Auslosung hat einigen der insgesamt neun österreichischen Teams niederländische Gegner beschert. Alexander Huber/Christoph Dressler bekommen es mit gleich zwei „Oranje“-Vertretern zu tun, nämlich Alexander Brouwer/Robert Meeuwsen und Stefan Boermans/Yorick de Groot. Bei den Frauen sind Nadine und Teresa Strauss gegen Katja Stam/Raisa Schoon und Franziska Friedl/Eva Pfeffer gegen Sanne Keizer/Madelein Meppelink gelost.

Als Österreichs Nummer-eins-Duos waren bei den Männern Martin Ermacora/Moritz Pristauz gesetzt. Sie werden u. a. gegen die Russen Konstantin Semenow/Ilja Leschukow spielen. Das Frauen-Pendant Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig muss gegen die Spanierinnen Liliana/Elsa ran. Clemens Doppler/Alexander Horst haben die als Nummer zwei gesetzten Tschechen Ondrej Perusic/David Schweiner und die Letten Martins Plavins/Egars Tocs als Gegner.

An der Auslosung nahmen unter anderem Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Organisator Hannes Jagerhofer teil. Die Vorbereitungen seien aufgrund der Pandemie schwierig gewesen, berichtete Jagerhofer. „Das war nicht zu vergleichen mit früheren Veranstaltungen.“ Als man begonnen habe zu planen, habe man nicht gewusst, was möglich sein werde. Die Stadt Wien und die Regierung seien jedoch hinter dem Bewerb gestanden. Er hoffe, dass es ein besonderes Event werde – auch für die Fans: „Die Leute sind hungrig.“